Cooltek G3 PC-Gehäuse (JB G3 S)
Und das erwies sich als ziemlicher Fehlgriff: Aufgrund der kompakten Abmessungen muss man an jeder Ecke dreimal pfriemeln und Kabel dauernd umverstauen. Auch müssen für die Grafikkarten noch PCI-Auslass-Slots herausgebrochen werden, was wir bei einem 70 Euro Gehäuse eigentlich nicht mehr erwarten würden. Die PCI-Stromaschlüsse müssen bedenklich stark geknickt werden um das Gehäuse schließen zu können. Und auch der CPU-Lüfter will weise gewählt (s.u.) und eingepfriemelt werden, da normale Kühl-Konstruktionen zu groß für das Gehäuse sind. Manche Anschlüsse sind nur als idiotisch zu bezeichnen. So wird zwar ein Reset-Knopf verbaut und erwähnt, jedoch ist dieser nicht verkabelt. Der Volume-Regler endet in einem unspezifizierten USB-Mainboard-Anschluss und das eingebaute Display ist nicht programmierbar, sondern zeigt die den nicht veränderbaren, ziemlich stupiden Text: “Home Theater PC by Jonsbo”.
Viele dieser Hürden hatten wir zwar erwartet und billigend in Kauf genommen, aber das zeitliche Bastel-Ausmaß, bis wir den Rechner das erste mal hochfahren konnten, übertraf mit über drei Stunden (statt der üblichen 45 Minuten) unseren Zeitplan spürbar. Kompakte Ausmaße haben natürlich ihren Preis, doch der Lohn unserer Mühen war anschließend nicht einzufahren: Denn die Hersteller-Angaben für die Abmessungen stimmten schlichtweg nicht. Die 35,1 cm Gehäusetiefe sind bei uns 35,6cm, doch dazu kommen aber auch noch der herausstehende Lautstärkeregler und die rücktseitigen, PCI-Schacht-Halter aus Metall, die ebenfalls überstehen und nicht in die Maßangaben aufgenommen wurden. Somit kommt das Gehäuse auf ca. 37cm Tiefe und unsere Schranktür ging nicht mehr zu. Da wir vor dem Einbau das Gehäuse nicht vermessen hatten (weil wir nicht mit falschen Hersteller-Angaben gerechnet hatten), war guter Rat teuer. Wenn der Rechner sowieso nicht in den Schrank passt hätten wir auch ein deutlich besseres Gehäuse für unser Geld bekommen. Doch ein Umtausch mit den schon herausgebrochenen PCI-Blenden wäre sicher schwer. Was uns aber noch viel mehr Unmut bereite, war die Aussicht auf mindestens weitere drei Stunden Rück- und Umbau in ein neues Gehäuse. Nachdem auch sonst keine vergleichbaren ATX-Gehäuse mit weniger als 36cm Gehäusetiefe gefunden haben, haben wir uns entschlossen das Gehäuse erst einmal zu nutzen und später weiter zu sehen, wenn wir wieder mehr Bastellaune haben. Schließlich lohnt sich das Selberbauen wirklich nur, wenn man dafür auch etwas erhält, was man nicht von der Stange bekommt. In unserem Fall ging diese Rechnung für einen praktisch verstaubaren Workstation-Rechner leider um ein paar versprochene Millimeter nicht auf. Uncool, Cooltek.




















