D-Log M und Videoqualität
Die Primärkamera der DJI Air 3S dürfte das hochwertigste Kamerasystem im aktuellen DJI-Lineup unterhalb der Mavic-Klasse darstellen. Auffällig an den Bildern der Air 3S fanden wir vor allem die hohe Detailauslösung bei nicht übertriebener, digitaler Nachschärfung bei Nutzung des D-Log M Bildprofils.

Zwar würden wir eine bessere Dokumentation von D-Log M seitens von DJI sehr begrüßen - doch bei den Bildern der DJI Air 3S sind wir ohne großen Aufwand - und damit auch recht zügig - zu guter Farbwiedergabe in DaVinci Resolve via manueller Farbkorrektur gekommen - teils auch unter Nutzung der bekannten Air 3 D-Log M to Rec.709 LUT.
Allerdings empfehlen wir den Einsatz der Air 3 709 LUT vom jeweiligen Material und den Lichtverhältnissen abhängig zu machen. Bei einigen unseren Testaufnahmen produzierte die 709 LUT sehr knallige Farben – vor allem bei helleren Grüntönen (Rasen), die dann schnell unnatürlich wirken können. Hier gilt es also individuell zu entscheiden, welcher Farbkorrekturweg Sinn macht.
Insgesamt zeichnet sich das D-Log M Material vor allem durch seine einfache Handhabung - insbesondere bei der manuellen Farbkorrektur aus.
Vergleich zur Mavic 3 Pro Cine
Um das Material der neuen Air 3S etwas besser einordnen zu können, sind wir auch ein Paar Aufnahmen mit der Mavic 3 Pro Cine geflogen. Hierbei handelt es sich nicht um einen wissenchaftlichen korrekten Vergleich, sondern um ein Paar Testaufnahmen, die ein wenig die wesentlichen Unterschede kenntlich machen sollen.
Dies vorausgeschickt wollen wir mit einem Unterschied starten, der sich nicht auf die Bildqualität sondern auf das Handling der Drohnen bezieht. Die Air 3S bietet eine neue Funktion, die die Mavic nicht bietet und zwar das Mounten der internen SSD am Rechner oder am Smartphone ohne die Drohne einzuschalten. Der interne SSD Speicher der Air 3S verhält sich hierbei wie eine externe SSD.

Wer also ein mobiles Backup seiner Aufnahmen benötigt und genügend freien Speicher auf dem Smartphone mitbringt, hat hier eine ultrakompakte Backuplösung am Start. Wir haben es mit dem neuen iPhone 16 Pro Max problemlos ausprobiert: Einfach die Air 3S via USB-C mit dem Handy verbinden, dann die „Dateien“ App öffnen und die gewünschten Clips von der SSD der Air 3S runterladen. Fertig - ziemlich coole Sache.
Mit der Mavic Pro Cine haben wir in 10 Bit 5.1K ProRes HQ aufgenommen. Die Aufnahmen entstanden nach unseren Flügen mit der Air 3S bei etwas anderen Lichtverhältnissen und in anderer Höhe. Trotzdem lassen sich ein Paar Unterschiede festmachen. Am auffälligsten für uns ist das etwas weichere (organischere) Bild der Mavic 3 Pro Cine, bzw. das mit etwas mehr Nachschärfung versehene Bild der Air 3S.

Wir führen dies hauptsächlich auf die unterschiedlichen Sensoren (M43/20Mp vs 1Zoll/50Mp) zurück. Eine weitere Rolle spielen hier auch D-Log M versus D-Log sowie die unterschiedlichen Codecs H.265 vs ProRes HQ.
Der von D-Log abgebildete Dynamikumfang ist deutlich größer als der von D-Log M. Wer also vor allem möglichst viel Spielraum bei der Bearbeitung seines Materials benötigt – beispielsweise auch um das Drohnenmaterial an andere Kamerasequenzen anzugleichen, zu stabilisieren oder zu croppen – erhält mit der Mavic 3 Pro Cine und ihrem 5.1K D-Log ProRes Material eine angenehm breite Basis für die Postproduktion. Allerdings würden wir hier auch zu entsprechend aufwendigerer Nachbearbeitung raten. Neben der Farbkorrektur würden wir das ProRes Mavic Log-Material auch mit Denoising, Sharpening etc. bearbeiten ...
Wer hingegen schnelle Turnovers benötigt mit wenig Zeitverlust in der Postproduktion und trotzdem an einem möglichst hochwertigem Bild interessiert ist, findet in der neuen neuen Air 3S eine interessante Option – zumal sich der Dynamikumfang auch hier durchaus sehen lassen kann (DJI spricht von 2 Blendenwerten mehr im Ggs zur Air 3).

In unseren Augen ist DJI hier eine recht gute Abstimmung zwischen Nachschärfung, Farbabstimmung und unkompliziertem Handling gelungen. Persönlich würden wir zwar gerne einen Tick weniger Nachschärfung sehen aber das fällt bereits in den Bereich persönlicher Geschmack.
Was wir auf jeden Fall empfehlen – ganz gleich für welche der hier besprochenen Drohnen – ist die die Investition in einen ND-Filter Set. Wir sind hier mit ND 16 Filtern geflogen und mussten dadurch nicht zu übermäßig schnellen Verschlusszeiten greifen.