Der Workflow
Bei Shake finden sich praktisch keine fertigen Effekte von der Stange: Es gibt fast ausschließlich elementare Compositingfunktionen (sog. Node-Operatoren) im Lieferumfang, aus denen man sich dann durch Verknüpfung die einzelnen Effekte zusammenbaut. Selbst ein einfacher Glow muss so aus einzelnen Blurs etc. zusammengeschraubt werden. Dies setzt schon ein gehöriges (Brinkmann-)Verständnis von Compositing vorraus, auf der anderen Seite lässt sich hiermit auch jeder noch zu kleine Parameter als Node manipulieren.
Um Bildteile übereinander zu legen gibt es z.B. diverse Over-Nodes. Verbunden werden diese Nodes durch Noodles (Ja, richtig gehört, durch Nudeln). Das sind Bindedrähte, die den Fluss der Bilddaten beschreiben. Bilder und Videos wandern über Input-Nodes ins Projekt, Renderausgaben fallen an den Output-Nodes an. Gegenüber After Effects, das eher Timeline-basiert arbeitet, spricht man bei Shake daher auch von Node-basierter Bearbeitung.

Doch ehrlich gesagt sind die Unterschiede in der Bearbeitung kleiner, als viele Anwender behaupten. After Effects kann auch in einer Node-Ansicht bedient werden und Shake bietet auch eine Timeline. Letztendlich gibt es wohl kaum ein Compositing-Problem, welches nicht mit beiden Programmen gelöst werden kann. Allerdings merkt man Shake an, dass es eher aus der Film-Gestaltungsecke abstammt, da es schon immer mit höheren Farbtiefen als 8Bit-Video umgehen konnte. Bei After Effects wirken dagegen die höheren Farbtiefen irgendwie nicht vollständig integriert. So sind sie beispielsweise immer noch nicht in allen Filtern anwendbar.