Auch dieses Quartal liefern wir wieder einen kommentierten Camcorder-Kaufratgeber. Eine kompakte Übersicht, was man für sein Geld in einer bestimmten Preisklasse bekommt– und was nicht.
Die Preisklassen werden von uns bis auf weiteres in drei Preisbereiche aufgeteilt. Die 1000, die 2000 und die 3000 Euro-Klasse. In Zeiten des Internet-Handels sind unverbindliche Preisempfehlungen und Listenpreise jedoch alles andere als allgemeingültig. Wir ordnen die Geräte daher eher pragmatisch um die jeweiligen Preisklassen herum. Die 1000 Euro-Preisklasse sind also Camcorder, deren üblicher Internetpreis ungefähr um die 1000 Euro liegt. Dies können also auch 800 oder 1450 Euro sein. Im aktuellen Fall liegen somit auch die Sony FX7 und die Canon XH A1 in der selben Preisklasse: Erstere bekommt man bei vielen Online-Händlern unter 2700 Euro, die XH A1 ist öfters unter 3200 Euro zu haben. Für uns ist dies klar die 3000 Euro Preisklasse (2500 bis 3500 Euro).
Camcorder – Der Markt Quartal 2 /2007
Wir empfehlen für 2007 nur noch die Anschaffung eines hochauflösenden Camcorders. Und hier hat es Sony seit der Einführung der Canon-HDV-Modelle schwerer als erwartet. Die Sony HDV-Cams unter 2000 Euro kommen bei der Bildqualität nicht ganz an das Canon-Duo HV10/HV20 heran. Einzig die HDR-HC7 kann sich wegen des Lanc-Anschlusses und der etwas besseren Verarbeitung in Spezialfällen von der HV20 absondern, steht allerdings in der Bildqualität und einigen Austattungsmerkmalen trotz 15 Prozentigem Mehrpreis hinter der HV20 zurück. Am obersten Ende der 1000 Euro-Klasse findet sich noch ein Neuzugang: JVCs GZ-HD7 könnte vielleicht aufgrund des überzeugendsten Gesamtkonzepts punkten. Leider wurde uns die Kamera nach wie vor nicht für einen Test zur Verfügung gestellt, und die bisher publizierten Eindrücke scheinen zwiespältig.
In der 2000 Euro-Klasse gibt es seltsamerweise nach wie vor überhaupt keine aktuellen Geräte. Im Preisbereich um die 3000 Euro kämpft Sony ebenfalls ziemlich schwer gegen die Canon -Dominanz: Sowohl die HDR-FX1 als auch die HDR-FX7 sind zwar keine schlechten Camcorder, aber Canons XH A1 bietet hier für moderate 15 Prozent Aufpreis einfach in jeder Hinsicht (Anschlüsse, Bedienung, Bildqualität) spürbar mehr. Eine Preissenkung bei den Sony-Modellen könnten diese jedoch wieder in einem günstigeren Licht erscheinen lassen.
Auch in den Klassen zwischen 4000 und 7000 Euro stiehlt Canon nach wie vor allen Sony- und JVC-Professional-Modellen die Show. Wir sind gespannt, was sich die Professional-Sparten gegen diesen Angriff in Zukunft positionieren werden. Ein Konkurrenzprodukt zu Canons Console wäre beispielsweise ziemlich eine gute Idee, da dieses Programm jedem szenischen Filmer ein komplett neues Instrumentarium zur Verfügung stellt. In der 6000 Euro Preisklasse steht mit eigenem P2-Konzept noch die Panasonic HVX-200, die Aufgrund ihrer 4:2:2-Aufzeichnung in manchen Spezialfällen einen Vorteil gegenüber allen HDV-Modellen aufweisen kann.
AVCHD kann uns aufgrund der frickeligen Nachbearbeitungsmöglichkeiten nicht sonderlich überzeugen. Zwar sind die ersten Schnittprogramme auf dem Markt, jedoch macht die Nachbearbeitung nicht sonderlich Spaß. Für einen ernsthaften Schnitt wird man am ehesten mit Intermediate-Codecs arbeiten, was den Vorteil der leichten Handhabbarkeit und geringen Datenraten von AVCHD jedoch wieder zunichte macht. Bis AVCHD (vielleicht durch eine gesteigerte Datenrate oder 4:2:2-Aufzeichnung) einen echten Vorteil gegenüber HDV aufweist, bleibt für uns HDV weiterhin die beste Wahl im semiprofessionellen Video-Segment.