Aktuelles Adobe Creative Suite 5 (CS 5) – Neuigkeiten für Videobearbeiter

Adobe Creative Suite 5 (CS 5) – Neuigkeiten für Videobearbeiter

Nun ist es also soweit, Adobe geht heute endlich mit den neuen Funktionen der Creative Suite 5 (CS5) an die Öffentlichkeit. Nachdem sicherlich zahlreiche IT-Fachmedien über alle neuen Features berichten werden wollen wir etwas detaillierter auf die neuen Funktionen blicken, die für Videobearbeiter besonders interessant sein dürften.

// 16:24 Mo, 12. Apr 2010von

Nun ist es also soweit, Adobe geht heute endlich mit den neuen Funktionen der Creative Suite 5 (CS5) an die Öffentlichkeit. Nachdem sicherlich zahlreiche IT-Fachmedien über alle neuen Features berichten werden wollen wir etwas detaillierter auf die neuen Funktionen blicken, die für Videobearbeiter besonders interessant sein dürften. Wir hatten auch bereits eine Beta-Version zum Test, deren frühe Erkenntnisse wir auch teilweise in diese (ziemlich dicke) News einfließen lassen wollen. Also Vorhang auf....



Das größte Feature (und auch für viele PC-Anwender sicherlich die größte Umstiegshürde) ist die ausschließliche Unterstützung von 64 Bit-Betriebssystemen in Premiere, After Effects und Encore. Auf 32 Bit Betriebssystemen laufen diese Programme schlichtweg nicht. Wir haben daher die Beta und Windows 7 in der 64 Bit Version auf einem Core2 Quad Q6700 (4 x 2,66 GHz) mit 8GB RAM und 80 GB Intel X25 SSD installiert.





Premiere CS5

Premiere hatte dort noch keine Vorlagen für HDV oder AVCHD zu bieten, dafür gab es Presets für AVC-Intra, DVCPRO50 und DVCPROHD . Profile für Sonys XDCAM dagegen wieder nicht. Bei Veröffentlichung soll Premiere CS5 dagegen sogar XDCAM HD 50 sowie DPX-Sequenzen unterstützen. Es gab bereits in unserer Beta auch Vorlagen für "Digital SLR", die offensichtlich laut Begleittext in erster Linie auf die Canon EOS Modelle gemünzt sind.



Ein Import entsprechender Dateien scheiterte jedoch zuerst an einem sehr weltlichen Problem. Ohne Quicktime ließen sich die die EOS MOV-Container nicht importieren. Es gibt jedoch keine native 64 Bit Version von Quicktime für den PC. Ein Versuch mit der 32 Bit-Version ermöglichte zwar den gewünschten Import, jedoch war die Performance nur sehr mäßig. Es gelang nicht einmal einen Stream ruckelfrei abzuspielen, weder mit aktivierter CUDA-Beschleunigung, noch mit der Software-Engine alleine.



Apropos CUDA/Mercury Engine: Da es sich noch um eine Beta-Version handelt, wollen wir noch keine Geschwindigkeitsaussagen über die CS5 treffen. Einige Auffälligkeiten waren jedoch schon zu sehen, die wir unseren Lesern natürlich nicht vorenthalten wollen:



Adobe Creative Suite 5 (CS 5) – Neuigkeiten für Videobearbeiter : PremiereCS5


Mit einer Nvidia Quadro FX4800, die wir extra für die Mercury Engine in unserem Testsystem verbaut hatten liefen nur Panasonic-Codecs beschleunigt ab. Nachdem Codecs für AVCHD und HDV noch nicht mitgeliefert wurden, lässt sich hierzu nur spekulieren. Auffällig war jedoch, dass auch im Vorfeld alle Speed Tests der Mercury Engine hauptsächlich mit DVCPROHD gezeigt wurden. Scheinbar funktioniert die Engine also momentan mit diesem Codec am besten (sonst hätte ihn Adobe wohl kaum für seine Demos gewählt).



Schaltet man zwischen CUDA/GPU und Software-Renderer hin und her, erwähnt Premiere, dass die gerenderten Vorschaudateien unterschiedlich aussehen könnten und gelöscht werden sollten. Ein altes Problem: Wenn man Int-Farben in den Floating-Point Raum für die GPU überträgt, kommt es leicht zu geänderten Farben, die man natürlich bei einem Mix sehen könnte. Auch könnte diese Information dafür sprechen, dass die Effekte vielleicht noch nicht hundertprozentig gleich berechnet werden. Eine ähnliche Problematik gab es übrigens in Vegas Video 8, als der 32Bit Float Farbraum nicht zum “normalen” 8 Bit Farbraum passte.



Dazu verlor die Mercury Engine in unserer Beta öfters noch den Bildanschluss und blieb anschließend ganz schwarz. Wenn sie allerdings funktioniert, kommt schon Laune auf. Mit AVCIntra-Clips einer HPX300 von Panasonic konnten wir schließlich einen Stream mit einer 3 Wege-Farbkorrektur in Echtzeit abspielen. So etwas kannten wir bisher nur von Grass Valley Edius Neo Booster und nicht mit 32 Bit Float-Verarbeitung. Aber schon ein zweiter Stream mit einer sekundären Korrekturmaske brachte unseren sicherlich nicht schlecht ausgestatteten Rechner ins stottern.



Dafür ist die Unterstützung für CUDA Effekte bereits in der Beta ziemlich potent ausgefallen. Kombiniert man ausschließlich die folgenden Effekte auf einem Clip, so lässt die Performance kaum nach, weil hier die Grafikkarte keine Transfers zurück in den Hauptspeicher machen muss. Die beschleunigen Effekte sind im einzlenen:





Fast color corrector, Three-way color corrector, RGB color corrector, Luma corrector, RGB curves, Luma curve, Ultra Keyer, Gaussian blur, Proc amp, Color balance (RGB), Color pass, Color replace, Black & white, Crop, Extract, Gamma correction, Horizontal flip, Vertical flip, Brightness & contrast, Levels, Timecode, Tint, Alpha adjust, Feather edges, Noise, Video limiter, Track matte, Garbage matte (4, 8, 16 Punkt), Basic 3D, Sharpen sowie Drop shadow.



Dazu werden die Standard-Funktionen wie Überlagerungen, Transparenz und Bewegung, sowie Farbraumkonvertierungen und Deinterlacing bei Bedarf via CUDA übernommen.



Effekt mit GPU-Beschleunigung
Effekt mit GPU-Beschleunigung


Doch abgesehen von der Mercury Engine hat sich auch an kleinen Verbesserungen einiges getan: So lässt sich beispielsweise eine neue Sequenz anlegen, indem man einen Clip auf den “New Sequence”-Button zieht. Dadurch wird automatisch eine neue Sequenz mit den Clip-Parametern (u.a. Auflösung, Framerate Codec etc. ) angelegt. Außerdem soll die Szenentrennung für HDV verbessert worden sein. Dazu wurde ein von uns lange geäußerter Wunsch erhört: Man kann wieder einfach ein Einzelbild aus der Timeline abspeichern. Bisher musste man hierfür mit mindesten 5 Mausklicks über drei Reiter durch den Media Encoder marschieren. Dazu lassen sich Desktop-Monitore endlich einstellen, welches Field sie zeigen, oder ob sie beide Felder bei Interlaced Material zeigen.



Selbst der eigentliche Schnitt hat innovativ dazugelernt: Per Tastendruck kann die Länge eines Clips auf einem Track bis zum aktuellen Zeitmarker verlängert werden. Außerdem lassen sich Lücken zwischen Clips und in der Timeline automatisch aufspüren und löschen.



Als Effekt ist nun der Ultra Keyer hinzugekommen, der vor einigen Jahren durch die Übernahme von Serious Magic ins Adobe Portfolio gewandert ist und jetzt endlich integriert wurde. Seinerzeit hatte der Ultra-Keyer gerade bei DV-Material einen guten Ruf, besonders mit Flüssigkeiten und Rauch sowie bei ungleichmäßiger Beleuchtung gute Ergebnisse zu erzielen.



Ultra Keyer Controls
Ultra Keyer Controls


Wir konnten es noch nicht ausprobieren, aber als weiteres Killerfeature kann Premiere nun Projektfiles mit Avid und Final Cut Pro austauschen. Hierbei werden natürlich keine auffälligen Effekte durchgereicht, aber ein Schnittprojekt mit Standard-Überblendungen soll ohne Änderungen übernommen werden können.



Weiters hat Adobe seinen “Script-to-Screen”-Workflow vorangetrieben. Über Adobe Story schreibt man sein Drehbuch incl. Produktionsnotizen als Metadaten und kann diese während des Drehs über Onlocation in die Metadaten der Clips einfügen. Beim Schnitt stehen dann nicht nur diese Metadaten zur Verfügung. Auch die Spracherkennung in Premiere erkennt aufgrund der gesprochenen Dialoge die aktuelle Position im Drehbuch. So kann man bei Editing im Drehbuch Szenen anklicken und Premiere springt an diese Stelle in der Timeline. Dazu können aus den Drehbuch-Dialogen automatisch Untertitel für eine DVD/BluRay in Encore erzeugt werden. Klingt zwar fast schon nach Aprilscherz, ist aber wahr. Im folgenden mehr zu den einzelnen Programmen, die mit Adobe Premiere CS5 mitkommen.







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