Eine der größten Unzulänglichkeiten aktueller Drohnen ist die recht kurze Flugdauer. Je länger eine Drohne fliegen soll, desto größer muss die Batterie sein, aber durch das hohe Gewicht der momentan genutzten elektrischen Akkus wird die Drohne so schnell sehr schwer und kann weniger Nutzlast (wie etwa eine große Kamera) tragen. 20 Minuten Flugzeit sind momentan die Obergrenze der meisten Kameradrohnen.

Die Firma Horizon Unmanned Systems will aus diesem Dilemma ausbrechen, indem beim Hycopter statt einer Batterie Wasserstoff als Energieträger genutzt wird, der ein viel besseres Gewicht/Leistungsverhältnis hat als etwa Lithium-Ionen Akkus. So sollen 120g Wasserstoff der Energiemenge eines 3 kg Lithium-Ionen Akkus entsprechen und so Flugzeiten von bis zu 4 Stunden ermöglichen. Eine kleine PEM-Brennstoffzelle wandelt dann den Wasserstoff dann mit einem Wirkungsgrad von rund 60% in elektrische Energie um.
Um Gewicht zu sparen wird der Wasserstoff unter einem Druck von 350 Bar im Rahmen der Drohne selbst gespeichert. Der Hycopter erlaubt die Zuladung einer Nutzlast von bis zu 1 kg (genug für z.B. eine Gopro Hero 4 samt Gimbal mit jeweils rund 150g), allerdings begrenzt das die Flugdauer auf ca. 150 Minuten, das Gesamtgewicht der kameralosen Drohne beträgt rund 5 kg, die Nutzlast kann frei entlang der Achse angebracht werden. Die Gefährlichkeit einer unter Druck stehende Wasserstoffladung bei einem Absturz wird von Horizon nicht leider kommentiert. Erscheinungsdatum und Preis sind noch nicht bekannt, man kann also davon ausgehen das der Marktstart noch in der mittelfristigen Zukunft liegt.
Oder Benzin
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Eine andere Lösung des Flugzeitproblems bietet das deutsche Kickstarter-Projekt YEAIR!, welches einen Hybrid-Antrieb aus benzin- und elektrobetriebene Motoren nutzen will, um Flugzeiten von bis zu 1 Stunde zu erreichen, bei einer beachtlichen, auch für professionelle Kameras ausreichenden Traglast von bis zu 5 kg und einer Maximalgeschwindigkeit von 100 km/h - zum Preis von rund 1400 Euro. YEAIR! kann zudem vorgeplanten Flugpfaden folgen oder per WLAN ferngesteuert werden. Ausgeliefert werden sollen die ersten YEAIR!-Drohnen soll ab Mai 2016.

Interessant sind beide Konzept auf jeden Fall, vielleicht etablieren Wasserstoff oder Benzin sich im Laufe der Zeit als alternative Energiequelle für Drohnen mit dann längerer Flugzeit bzw höheren Nutzlasten - und abhängig vom Einsatzzweck und den Erfahrungen mit den verschiedenen Modellen.
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