Kostenlos und immersiv: 40-minütiger VR-Spielfilm MIYUBI

// 11:08 So, 6. Aug 2017von

Seit kurzem ist ein ungewöhnlich langer, erzählender -- jedoch nicht interaktiver -- VR-Film online verfügbar, welcher aus mehrerer Hinsicht recht interessant ist. MIYUBI "handelt" von einem Spielzeugroboter und den Menschen um ihn herum, wobei das Geschehen aus der Perspektive des Spielzeugs gezeigt wird. Der Zuschauer nimmt seine Position ein (welches zugleich die Kameraposition war); ein ziemlich geschickter Zug, denn der Roboter als Ich-Figur ist ebenso passiv wie der Zuschauer, der, anders als bei einem Spiel, hier nichts selbst steuern kann. Die Situation ist also stimmig, man ist als Zuschauer/Roboter tatsächlich auch Teil der Erzählung, jedoch nicht als handlungsfähiger Protagonist, sondern als Beobachter.

Still ais dem Film
Still ais dem Film


Die Macher hinter dem Film, Félix Lajeunesse und Paul Raphaël, experimentieren schon länger im Bereich immersiver Film und nennen diesen narrativen Ansatz "presence-based storytelling". Die wichtige Frage dabei ist, wie ein Zuschauer die aufgenommene Situation erleben würde, wenn er tatsächlich vor Ort sei -- warum ist er überhaupt dort, wie könnte man seine Aufmerksamkeit leiten und nicht zuletzt, wo wäre eine schlüssige Position für ihn im Setting? Dort muß logischerweise die Kamera platziert werden.



Produziert wurde der Film mit einer von Felix & Paul Studios selbst entwickelten 3D 360° Kameralösung. Wirft man einen Blick in die Credits zum Film, so wird dort kurioserweise nicht nur wie üblich der Director of Photography gelistet, sondern (wenn auch etwas weiter unten) die Entwickler, welche die Kamera gebaut haben, also Head of Camera Division, Lead Developer etc. Informationen zum Kamerasystem sind jedoch leider Mangelware. Immerhin scheint die Bildqualität ausgezeichnet zu sein.


Ferner stellt MIYUBI den vielleicht ersten von Facebook finanzierten Spielfilm dar. Das Unternehmen, welches in 2014 Oculus Rift übernahm, möchte auf diesem Wege die Werbetrommel für VR rühren, weshalb der Film nach einem erfolgreichen Festivallauf nun kostenlos zu sehen ist, allerdings nur auf den Oculus Rift und Samsung Gear VR Plattformen.


Set-Foto
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