Bei der neuen Version 25.5 von Premiere Pro liegt der Fokus auf Visuals: über 90 neue Übergänge, (Grading-)Effekte und Typo-/Grafikanimationen sind hinzugekommen und sollen sich innerhalb von Premiere anwenden und nach Belieben anpassen lassen. Für ein durchgestyltes Video sollen Anwender damit nicht mehr auf Plugins oder After Effects ausweichen müssen.

Folgendes Video mit den Neuerungen zeigt auch einige Verbesserungen bei der Arbeit auf der Timeline, welche jedoch bereits beim Sommer-Update v.25.4 hinzukamen, inkl. Waveform-Anpassungen u.ä.
Außerdem betont Adobe, einen responsiveren Timelineschnitt bieten zu wollen. Und zwar habe man sich zum Ziel gesetzt, jede Wiedergabe in weniger als einer Zehntelsekunde zu starten, damit der Schnitt glatt und ohne Hakeln vonstatten geht. Idealerweise sollte für jeden Premiere Pro-Anwender die Wartezeit zwischen dem Drücken der Wiedergabetaste und dem Beginn der Bildwiedergabe kaum wahrnehmbar sein. Bereits bei dieser Version (bzw. wohl auch schon bei der erst kürzlich erschienenen v25.4) sollen in dieser Hinsicht große Fortschritte erzielt worden sein, und auch künftig soll der Playback eine hohe Priorität haben, um das gesteckte Ziel zu erreichen.
Über 90 neue Übergänge, Effekte und Animationsvorlagen
Nach einer Übernahme der Effekte-Schmiede Film Impact wurden deren Plugins nahtlos integriert - damit stehen in Premiere Pro über 90 neue GPU-beschleunigte Übergänge, Effekte und Animationsvorlagen ohne Aufpreis zur Verfügung. Zu finden sind sie über das Effekte-Panel sowie über das "Film Impact Dashboard" im Extensions-Menü; hier gibt es auch eine Live-Preview von jedem Tool.
Bei der Anwendung soll man die komplette, kreative Kontrolle haben - jeder Effekt-Parameter lässt sich laut Adobe frei anpassen. Änderungen sollen in Echtzeit angezeigt werden. Wer nicht selbst Hand anlegen möchte, kann dagegen auch den Zufall walten lassen und über einen "Surprise-Me"-Button für jeden Effekt beliebig viele Variationen automatisch erstellen.
Die neuen Videoübergänge umfassen u.a. Dissolves, Unschärfen, Wischen, Erdbeben, Interference, Verzerrungen, VHS-Bildfehler, Chaos, Kaleidoskop sowie 3D-Übergänge.
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Das Animieren von Text, Videos und Grafiken soll mit den Film Impact-Vorlagen ähnlich einfach sein wie das Ziehen und Ablegen eines Übergangs. Statische Grafiken sollen sich schnell in Bewegung bringen lassen mit Motion-Übergängen, die sich allmählich aufbauen, aufpoppen, wackeln oder Licht versprühen. Ohne Keyframing soll aus 2D-Text eine animierte 3D-Grafik mit Schatten, Tiefe und Realismus entstehen, ebenso einfach sollen sich Logo-Animationen erstellen lassen.
Perspektive: neue Effekt-Workflows
Laut Adobe sind die neu integrierten Effekt-Tools übrigens nur der erste Schritt in Richtung eines neuen Effekte-Workflows Premiere Pro. Eine Vorahnung darauf, was sich in dieser Hinsicht verändern wird, gibt tatsächlich schon die aktuelle Beta. Denn diese enthält bereits neue, objektbasierte Maskentools, von denen es heißt, sie sollen einen Wechsel zu After Effects bei vielen Aufgaben unnötig machen. KI-basiert können Bildteile schon während des Editings schnell maskiert und getrackt werden.
Wie es scheint, wird sich die Trennung zwischen Premiere Pro als Schnitt-Applikation und After Effects für Motion Graphics aufweichen.
After Effects 25.5
Apropos, das Update von After Effects 25.5 fällt vom Umfang her eher moderat aus. Neu ist hier allerdings ein höchst praktischer Quick Offset. Damit lassen sich die Positionen mehrerer Keyframes oder Ebenen mit einem einfachen Klick und Ziehen markieren und verschieben. Die zeitlichen Beziehungen zwischen Ebenen oder Keyframes können so schneller und zuverlässiger als zuvor angepasst werden, ohne jede Ebene einzeln anklicken und verschieben zu müssen.

Mit dem Update soll ferner das Zoomen und Navigieren im Kompositions-Viewer deutlich flüssiger verlaufen; das Optimieren und Feinabstimmen von Pixeln wird einfacher. Spürbar sollen auch Verbesserungen beim Caching sein, die laut Adobe für eine schnellere Vorschau und Wiedergabe sorgen.