Frage von Scallywag:Hallo Videofreunde.
Ich habe da mal eine technische Frage.
Da ich aus dem Fotobereich komme, muss ich oft mit Verschlusszeiten von 1/1000 oder noch kürzer arbeiten. Nur so lassen sich schnelle Motive einfrieren.
Wozu aber benötige ich kurze Verschlusszeiten bei Video?
Meine Cam nimmt in 50p auf. Eine Verschlusszeit von 1/50 Sekunde ist also Standard. Habe ich weniger Licht kann ich noch auf 1/25gehe, riskiere aber ruckeln. Wenn ich sehr viel Licht habe schließe ich die Blende und muss manchmal auch noch die Verschlusszeit kurz halten. Das aber nur um keine Überbelichtung zu haben.
Wozu aber verwednet man gezielt kurze Verschlusszeiten?
Ich habe mal gelesen, dass im Kino mit 24p und 1/48 Sekunde gearbeitet wird. Eine 25p Kamera käme da dann auf 1/50 Sekunde. Würde ich mit 1/25 Sekunde aufnehmen, sind die Einzelbilder je verschwommener, was aber beim Abspielen kaum auffällt. Würde ich nun hohe Verschlusszeiten verwenden, ist der Inhaltsunterschied der einzelnen Bilder so groß, dass ich mit 25p ein Ruckeln in der Bewegung ausmachen können soll.
Soweit zur Theorie. Somit ergibt sich für mich kein Vorteil. Es sei denn man will Slowmotion machen oder einzelne Bilder capturen. Dann wäre 1/500natürlich schärfer als 1/50.
Aber ist das Bild auf bei Video und schneller Action schärfer?
Wer klärt mich auf?
:)
Antwort von B.DeKid:
....
Wer klärt mich auf?
:)
http://de.wikipedia.org/wiki/Bewegungsunsch%C3%A4rfe
oder eben
http://www.bravo.de/dr-sommer
;-) Je nach dem was du nun wissen wolltest ;-)
MfG
B.DeKid
Antwort von Scallywag:
Das ist mir schon klar das es um Bewegungsunschärfe geht. Aber sieht man im fertigen Video wirklich "schärfer", wenn man eine Actionsequenz mit 1/500 statt 1/50 Sekunde filmt? Und wenn ja, lohnt der Lichtaufwand?
Antwort von Mantas:
wenn es einem wichtig ist, lohnt sich der.
ist halt ein anderer look. man macht es ja auch meistens sehr selten.
crank2 wurde zb mit sehr kurzen verschlusszeiten geschossen, man siehts.
Antwort von WoWu:
@ Scallywag
Deine Beobachtung ist schon völlig richtig.
Solange niemand die Flügelbewegungen von Kolibries dokumentieren möchte, machen kurze Shuttereinstellungen überhaupt keinen Sinn.
Je kürzer die Shuttereinstellung, umso weiter liegen die Bildintervalle auseinander und je weiter dies der Fall ist, umso ruckiger wird zwangsläufig die Darstellung.
Solange also nicht jemand Slapstik oder Bewegungsstudien machen will, machen kürzere Shuttereinstellungen wenig Sinn.
Einige Kameras verdecken damit allerdings Defizite im Objektivbereich und lassen kein Abblenden mehr zu, weil die Optiken schon bei offener Blende so unscharf sind, dass die Beugung bei jeglicher Abblendung das Bild unbrauchbar machen würde und variable ND Lösungen nicht beherrscht werden, oder zu teuer sind. Daher ist ein verändertes Shutter bei manchen Kameras nur schwer zu umgehen.
Ausserdem verändern Shuttereinstellungen den Störabstand negativ, weil sich das Ratio im Füllfaktor ändert.
Daher sind z.B. HDR Aufnahmen auch immer schlechter im Störabstand.
Antwort von Filmo:
Hallo Videofreunde.
Ich habe da mal eine technische Frage.
Da ich aus dem Fotobereich komme, muss ich oft mit Verschlusszeiten von 1/1000 oder noch kürzer arbeiten. Nur so lassen sich schnelle Motive einfrieren.
Wozu aber benötige ich kurze Verschlusszeiten bei Video?
Meine Cam nimmt in 50p auf. Eine Verschlusszeit von 1/50 Sekunde ist also Standard. Habe ich weniger Licht kann ich noch auf 1/25gehe, riskiere aber ruckeln. Wenn ich sehr viel Licht habe schließe ich die Blende und muss manchmal auch noch die Verschlusszeit kurz halten. Das aber nur um keine Überbelichtung zu haben.
Wer klärt mich auf?
:)
bei Lichtfülle eben ND-Filter (eingebaut oder aufschraubbar) verwenden,um die Verschlusszeit 1/50 halten zu können,bzw nicht zu sehr abblenden zu müssen.
Antwort von pailes:
Aber sieht man im fertigen Video wirklich "schärfer", wenn man eine Actionsequenz mit 1/500 statt 1/50 Sekunde filmt? Und wenn ja, lohnt der Lichtaufwand?
Ja das sieht man sehr deutlich, vorallem wenn Du aus Deiner 50p-Aufnahme eine Zeitlupe generierst.
Ich filme in der Regel Extrem-/Funsportarten mit 720p50 und gehe je nach Lichtverhältnissen manchmal sogar runter bis 1/2000tel, das Ergebnis ist erstaunlich gut, aber es geht in den Videos eben hauptsächlich darum, Bewegungsabläufe möglichst detailiert einzufangen.
Antwort von Jan:
Hallo,
obwohl so ziemlich jeden Profi den ich kennengelernt habe (der es offiziell gelernt hat), verwendet bei fast allen regulären Aufnahmen die 1/50 sek.
Ausnahmen wie bei Pailes gibt es aber.
Da manchen Amateurfilmern ein Graufilter fremd ist, regeln diese Kameras gern den Shutter schnell, damit Sie nicht zu sehr Abblenden müssen (Beugungsunschärfen).
Da viele Consumerkameras keinen eingebauten oder steuerbaren ND Filter haben (zb Canon) und teilweise nicht mal ein Filtergewinde besitzen, muss halt der Shutter dort die Lichtreduzierung & Lichtsteigerung meistern.
VG
Jan
Antwort von wolfgang:
@ Pailes,
definiere bitte mal "Bewegungsabläufe möglichst detailiert einzufangen." Wenn ich möglichst viele Details haben wollte, würde ich eine highspeed Kamera nehmen, 2000 Bildchen pro Sekunde haben wollen .... denn die superlangsame Zeitlupe von Sportevents werden dann unschlagbar gut. Beim Kolibri oder Sportevents kann das toll sein.
"Detailiert" kann aber auch auch oft heißen, dass ich den Bewegungsfluß glatt und natürlich haben will - dass es mir um die Bewegungsauflösung geht. Und da bin ich bei Jan:
Hallo,
obwohl so ziemlich jeden Profi den ich kennengelernt habe (der es offiziell gelernt hat), verwendet bei fast allen regulären Aufnahmen die 1/50 sek.
Es hängt eben vom Zweck der Aufnahmen ab - und für die üblichen Wald- und Wiesenanwendungen will ich eigentlich eine gleichmäßige Bewegungsauflösung haben, und die erreiche ich mit der manuellen Einstellung 1/50 Sekunde. Genauer: die erreiche ich gleichmässig mit dieser Shutterspeed. Ich will es nicht der Automatik überlassen, da mal 1/300s, oder mal 1/50s zu haben.
Ich für meinen Teil filme daher gerne mit der manuell fixierten Einstellung 1/50s. Im Regelfall zumindest, wo es mir nicht um eine extra tolle Zeitlupe von Sportaufnahmen oder den Flügelschlag des Kolibries geht.
Antwort von pailes:
@ Pailes,
definiere bitte mal "Bewegungsabläufe möglichst detailiert einzufangen." Wenn ich möglichst viele Details haben wollte, würde ich eine highspeed Kamera nehmen, 2000 Bildchen pro Sekunde haben wollen .... denn die superlangsame Zeitlupe von Sportevents werden dann unschlagbar gut. Beim Kolibri oder Sportevents kann das toll sein.
Du brauchst keine 2000 Bildchen pro Sekunde, 50 Vollbilder reichen. Ich möchte, dass jedes Einzelbild klar und deutlich ist, ich möchte keine Bewegungsunschärfe sehen, das verunstaltet das Ergebnis.
"Detailiert" kann aber auch auch oft heißen, dass ich den Bewegungsfluß glatt und natürlich haben will - dass es mir um die Bewegungsauflösung geht.
Meines Erachtens wirken bei 50p alle Aufnahmen flüssig. Ich habe hier Aufnahmen mit 1/2000tel Sekunde Verschlussgeschwindigkeit inkl. Kameraschwenk und bei der Wiedergabe wirkt es butterweich. Bei 24/25p geht das natürlich nicht.
Mir sind diese "Regeln" bzgl. 1/50tel Sekunde vollkommen bewusst, aber nachvollziehen kann ich sie ehrlich gesagt nicht. Ich persönlich empfinde Bewegungsunschärfe mit zunehmender Bildrate eher als störend.
Antwort von B.DeKid:
Bei 24/25p geht das natürlich nicht.
.....
Dem ist natürlich nicht so aber dies ist dir ja durchaus bekannt .
Also 1/1000 geht auch bei 25FpS
Und wie du schon gesagt hast kommt das bei zB ActionSport auch richtig gut.
Aber zB wenn du ...hmm sagen wir mal hmmm ... ne Abfahrt eines Snowboarder filmst aus der Distanz den Hügel hinab schwenkend/mit ziehen dann bedarf es natürlich keiner 1/1000
Sitzt du aber oben an der Halfpipe und der Schiesst da raus dann ist 1/1000 schon ok ( obwohl je nach Nachbearbeitung auch nicht notwendig!)
Ergo alles ne Frage der Einstellung und dem was man draus machen möchte.
.............................
Das mehr Bilder Pro Sek natürlich ne feine Sache sind das steht ausser Frage. ;-)
MfG
B.DeKid
Antwort von pailes:
Bei 24/25p geht das natürlich nicht.
.....
Dem ist natürlich nicht so aber dies ist dir ja durchaus bekannt .
Also 1/1000 geht auch bei 25FpS
Ja natürlich geht es technisch, aber man macht es nicht, weil es zu "ruckeligen" Ergebnissen führt.
Aber zB wenn du ...hmm sagen wir mal hmmm ... ne Abfahrt eines Snowboarder filmst aus der Distanz den Hügel hinab schwenkend/mit ziehen dann bedarf es natürlich keiner 1/1000
Das stimmt schon, aber bei 50p könnte man es machen und niemand würde sich bei der Wiedergabe denken: "Man, das ruckelt aber" ;-)
Antwort von Scallywag:
Ok ok.
Ich bin bald mehrere Monate in Australien. Dort ist es natürlich sehr hell.
Würde es Sinn machen einen Graufilter zu kaufen um eine nicht zu kurze Verschlusszeit wählen zu müssen?
Antwort von B.DeKid:
JA und eventuell sogar noch nen IR Filter!
Antwort von stefangs:
Ok ok.
Ich bin bald mehrere Monate in Australien. Dort ist es natürlich sehr hell.
Würde es Sinn machen einen Graufilter zu kaufen um eine nicht zu kurze Verschlusszeit wählen zu müssen?
in australien ist es natuerlich sehr hell?? das klingt lustig.
aber das mit dem graufilter interessiert mich auch, weil es auch in deutschland manchmal sehr hell ist. nehmt ihr alle ein komplettes set an verschieden starken graufiltern oder irgend ne mittelgroesse?
stefan
Antwort von Scallywag:
Ok, dann werde ich mir noch einen Graufilter kaufen.
Doch welchen bloß? Den originalen von Panasonic? Das ist ja ein ND-8 Filter, der sehr viel Licht wegnimmt. Für Fotografie sicher ok, aber was soll ich damit bei Video anstellen? Da kommt ja nix mehr an.
Meint ihr unter normalen Videobedinungen an hellen Tagen reicht ein Filter der 4 Blenden wegnimmt?
Edit: Ich hab nochmal gegoogelt. Scheibar gibt Panasonic nur unganau an um was für einen Flter es sich handelt.
Denkbar wäre:
ND-8 = 100.000.000 = 27 Blenden weniger Licht! :) Das wäre nur für Fotokameras nutzbar.
Also dene ich eher es ist ein ND-0,9 Filter, welcher 8x weniger licht hat und somit drei Blenden wegnimmt. :)
Nun, die Panasonic ist ja recht lichtstark. Wenn ich am Tage immer mit Blende 2,8 filmen möchte, denke ich das 8x weniger Licht nicht immer ausreichen wird. Sollte es da eher ein 16x oder 32x Filter sein?
Oder sollte ich zwei verschiedene Filter kaufen? Einen 8x un eine 32x?
:)
Antwort von WoWu:
Es ist auch möglich, mehrere ND-Filter gleichzeitig zu benutzen.
Dabei gilt die Regel, dass sich Blendenverluste
multiplizieren: ND 0,6 (2x) kombiniert mit ND 1,2 (4x) ergibt so 8 Blendenstufen.
So hast Du unterschiedliche Möglichkeiten auf das Licht zu reagieren.
Antwort von Scallywag:
Hallo Leute.
Ich hab da nochmal ne Frage, bevor es nach Australien geht.
Meint ihr das ich mit einem Graufilter der Stärke 0,9 (3 Blenden) hinkomme?
Oder besser eine Kombination aus 0,9 und 0,6 (6 Blenden)?
Gruß
Mario
Antwort von WoWu:
Das kommt darauf an, wann die Beugung Deiner Kamera Dich nervt.
Wir achten darauf, dass wir möglichst immer mit der "förderlichen" Blende arbeiten, das ist in diesem Fall 4 oder 5.6.
In Deinem Fall musst Du sehen, welches Deine maximale Leistung ist.
Aber ich denke, mit 6 Blenden bist Du gut dabei.
Viel Spaß in Down under.
Antwort von rush:
Moin,
denkbar wäre auch ein Fader-ND... Qualitativ sind einzelne ND's sicher sinnvoller, aber man ist damit sehr flexibel...
Antwort von WoWu:
Fader NDs haben natürlich andere "Nebenwirkungen, die man auch sehr genau kennen muss.
Wir setzen automatisierte Fader NDs ein, um eine feste DoF bei wechselnden Helligkeiten zu haben. dabei wird der ND-Motor von der (dann ehemaligen) Blendensteuerung der Kamera angetrieben.
Aber die Polfilter wirken natürlich auch noch anders auf der optischen Ebene und bei einem generellen Einsatz wird man das Bildergebnis ständig beobachten müssen. Das ist eine Menge Arbeit und wenn man Szenen nicht wiederholen kann, ist schon leicht mal "Verschnitt" dabei.
Antwort von rush:
Fader NDs haben natürlich andere "Nebenwirkungen, die man auch sehr genau kennen muss.
Wir setzen automatisierte Fader NDs ein, um eine feste DoF bei wechselnden Helligkeiten zu haben. dabei wird der ND-Motor von der (dann ehemaligen) Blendensteuerung der Kamera angetrieben.
Aber die Polfilter wirken natürlich auch noch anders auf der optischen Ebene und bei einem generellen Einsatz wird man das Bildergebnis ständig beobachten müssen. Das ist eine Menge Arbeit und wenn man Szenen nicht wiederholen kann, ist schon leicht mal "Verschnitt" dabei.
Drum sage ich ja... Qualitativ ist ein einfacher ND-Fader eben nur ein Kompromiss...
Antwort von WoWu:
... nein, im Gegenteil ... ein Fader ist nur ein Kompromiss und qualitativ keine Alternative zum festen ND Filter.
Antwort von rush:
... nein, im Gegenteil ... ein Fader ist nur ein Kompromiss und qualitativ keine Alternative zum festen ND Filter.
Ist recht wowu... was auch immer du sagst ;)
Ich schreibe es ist ein Kompromiss und du antwortest das es ein ND-Fader nur ein Kompromiss sei... ulkig ;)
Trotzdem bleibt es eine Alternative.... mit den (danke dafür...) aufgezählten Nachteilen.
Antwort von Asparagus:
Wieso lese ich kein Wort von Tiefenunschärfe? ;)
Ist es nicht so, dass ich kurze Verschlusszeiten nehme, damit ich die Blende möglichst weit aufmachen kann, um zu viel Tiefenschärfe zu gelangen???
Antwort von pailes:
Wieso lese ich kein Wort von Tiefenunschärfe? ;)
Ist es nicht so, dass ich kurze Verschlusszeiten nehme, damit ich die Blende möglichst weit aufmachen kann, um zu viel Tiefenschärfe zu gelangen???
Wenn Du die Blende aufmachst, dann
reduzierst Du die Tiefenschärfe. Natürlich kannst Du dann die Verschlusszeit nach unten schrauben, aber wenn Du das nicht willst musst Du ND-Filter einsetzen um den Lichteinfall zu reduzieren.
Antwort von Asparagus:
Ja mein ich ja. Und es ist doch schön, mit TiefenUNschärfe zu filmen, oder nicht? ;)
Ja, ND-Filter geht auch, ist ja quasi ein von der Tiefen(un)schärfe betrachtet das gleiche, oder?
Antwort von Filmo:
kommt auch darauf an was Du filmst,willst Du einen möglichst natürlich wirkenden Bewegungsablauf erreichen,solltest Du bei 1/50 Bel-Zeit bleiben.
Dann hast Du bei Lichtfülle nur den ND-Filter, um die Blende für wenig Schärfentiefe offen zu halten.