Frage von Atlanta:Hallo,
ich drehe ab und zu kleine Filme und Videos, hauptsächlich fürs Internet. Habe eine Sanyo Xacti HD2000, also ein kleiner Camcorder.
In allen Videos bisher aber hatte ich das Problem, dass ich nur das integrierte Mikrofon der Kamera benutzt habe und dadurch konnte man die Schauspieler immer nur sehr schlecht verstehen und hatte noch das Windrauschen und alles mögliche aus dem Hintergrund mit drauf. Also tontechnisch war das schon sehr primitiv ;)
Ich will das nun verbessern und etwas professioneller werden, mit einer Tonangel und dem dazu passenden Mikrofon (mit Windschutzhülle am besten).
Leider blicke ich in dem ganzen Tonangel-Dschungel als Anfänger überhaupt nicht durch. Meistens gibt es ja immer nur Tonangeln ohne Mikro und ich habe keinen Plan welches auf welche Angel passt und welches Mikro generell gut ist.
Preislich würde ich für Tonangel + Mikro nicht mehr als 200€ ausgeben wollen. Gerne kann es auch gebraucht sein.
Könnt ihr mir da vielleicht ein paar Links schicken oder Empfehlungen aussprechen? ;)
Vielen Dank schonmal!
LG
Antwort von beiti:
Die Angel ist nur eine ausziehbare Stange mit 3/8"-Gewinde oben dran. Da brauchst Du auf nichts Besonderes achten. Kannst Du zur Not auch selber basteln.
Auf das 3/8"-Gewinde der Tonangel kommt dann entweder ein einfacher Mikrofonhalter (liegt praktisch jedem Mikrofon bei) oder eine gummigelagerte Mikrofonhalterung (muss man extra kaufen oder selber bauen).
Als Mikrofon brauchst Du ein Richtmikrofon mit Batteriespeisung - und da wird es schwierig. Empfehlenswert in Deiner Preisklasse ist eigentlich nur das Rode NTG-2 - aber das reizt allein schon fast Dein Budget aus, und gebraucht findet man es nur selten. Dabei müsstest Du ja noch Geld für Angel, Halter und Windschutz übrig lassen.
Eine preiswerte Alternative zum Rode wäre das t.Bone EM9600, aber das hat einen relativ geringen Ausgangspegel und rauscht hörbar. Besser als die Aufnahme mit integriertem Camcorder-Mikrofon wird es allemal werden, aber es ist eben nichts Halbes und nichts Ganzes.
Und die nächste Schwierigkeit: Dein Camcorder hat weder einen symmetrischen Mikrofoneingang noch manuelle Tonaussteuerung. In Verbindung mit längerem Kabel kann eine asymmetrische Kabelverbindung Störungen verursachen - und Du wirst mindestens 5 Meter Kabel brauchen (eher etwas mehr), um überhaupt sinnvoll angeln zu können. Ob die fehlende Tonaussteuerung Probleme macht, kann man vorher schlecht sagen; hängt von der Qualität der Aussteuerungsautomatik des Camcorders ab.
Also eine wirklich befriedigende Lösung kann ich Dir nicht nennen.
Antwort von Atlanta:
Danke für die Antwort!
Wenn das mit dem Mirkofoneingang dann tatsächlich solche Probleme machen würde, wie könnte man das lösen? Hat das Mikrofon eine eingebaute Speicherfunktion mit SD Karte, sodass man Ton und Bild einzeln aber synchron aufnimmt und später dann bei der Bearbeitung zusammenfügt? Oder kann man das Mikrofon an ein anderes Speichermedium (Diktiergerät, Smartphone o.ä.) hängen?
Wie findest du dieses Set hier?
http://www.thomann.de/de/prod_cbundle_2 ... &art=64006
Was brauch ich dann noch dazu für die fertige Tonangel? Die Kabel, oder? Da kann man noch welche auswählen aber ich habe keinen Plan welches Kabel ich da nehmen soll....
Ich danke dir sehr herzlich für deine nette Hilfe :)
Antwort von beiti:
Die Aufnahme auf einen separaten Recorder wäre qualitativ zu empfehlen, aber es müsste dann schon ein Modell mit XLR-Eingang sein. Solche Dinger sind zwar in den letzten Jahren sensationell billig geworden (z. B. Tascam DR-40), aber ich fürchte, insgesamt liegen wir trotzdem noch über Deinem Budget. Mikro, Windschutz, Angel, Kabel und Recorder würden zusammen auf rund 500 Euro kommen. Das ist aus Profi-Sicht zwar eine LowBudget-Variante, aber es steht in keinem Verhältnis mehr zum Wert Deines Camcorders und dem, was Du eigentlich ausgeben wolltest.
Wie gut oder schlecht der Mikro-Eingang Deines Camcorders ist, kann ich nicht beurteilen. Aber wenn man den Ton nicht manuell aussteuern kann, ist das auf jeden Fall ein Problem.
Antwort von ollieh:
Ich benutze das Olympus LS-5 mit meiner Sony HX20 zusammen. Bin damit sehr zufrieden. Habe auch noch das passende Windfell dazu gekauft alles zusammen für 220€.
Hier mal ein Video was ich damit gemacht habe.
... ature=plcp
Und hier kann man sehen wie ich das alles zusammen benutze.
http://www.ollieh-homepage.de/styled-7/index.html
Antwort von carstenkurz:
Gegenüber dem eingebauten Mikro ist im Grunde jedes externe Mikro erstmal vorteilhaft. Allerdings macht es in meinen Augen keinen Sinn, 50 Euro für irgendeinen Schrott rauszuhängen.
Das NTG-2 gibt es auch gebraucht bei ebay. Damit holt man sich ggfs. die nötige Budgetreserve für die Tonangel aus.
Den Anschluss an die Kamera erstmal unsymmetrisch. Ist aber auch kein Problem, das später bis zur Kamera symmetrisch zu machen, so ein Übertrager kostet nicht die Welt.
Sowas hier geht natürlich auch:
http://www.ebay.de/itm/Rode-NTG2-/25114 ... 500wt_1200
Aber da geht dann garnichts mehr mit symmetrischer Übertragung, und es könnte schonmal Probleme mit Störungen geben. Da das aber ein kommerzieller Anbieter ist - kaufen, ausprobieren, und ggfs. vom Widerrufsrecht Gebrauch machen.
- Carsten
Antwort von Frank B.:
Eine Tonangel kann man sich leicht selber bauen, was dem Amateur einiges an Geld sparen kann. Entweder man nimmt eine Angelrute und kürzt sie um ein paar Glieder oder eine Teleskopstange vom Tapezierbedarf im Baumarkt. Schrauben mit 3/8 Zoll-Gewinde findest Du in der Bucht oder im Fotohandel.
Wenn Du schon ein portables Aufnahmegerät haben solltest, reicht für die Nutzung der XLR Kabel und deren Möglichkeiten ein Mikrofonverstärker wie der hier:
http://www.thomann.de/de/art_usb_dual_p ... zAods3IApA
Der ist übrigens ganz vielfältig einsetzbar, z.B. auch als Wandler am PC oder Laptop. Du kannst mit dem Teil auch Mikrofone ohne Batteriespeisung nutzen, denn es liefert die Phantompower, die Kondensatormikrofone benötigen. Da hast Du mikrofonseitig mehr Auswahl. Ausgabeseitig wandelt das Gerät in ein unsymmetrisches Signal, das mit jedem Aufnahmegerät mit Cinch- oder Klinkeneingängen über entsprechende Adapter aufgezeichnet werden kann (eben auch mit einem Laptop über USB). Eine unsymmetrische Leitung sollte möglichst kurz gehalten werden. Wenige Zentimeter reichen ja in dem Fall aus.
Antwort von rtzbild:
Was ist denn von der Lösung zu halten ein RODE VideoMic zu vewenden und das Zuleitungskabel zu verlängern??
Am Mic ist ein 3/8'' Gewinde und eine 3,5mm stereo-Klinkenverlängerung finet man für schmalen Taler oder lötet sich fix selbst.
Oder gibts da Probleme mit Störeinstrahlung (trotz Schirmung)??
Antwort von Frank B.:
...gibts da Probleme mit Störeinstrahlung (trotz Schirmung)??
Wenn das Zuleitungskabel unsymmetrisch bleibt oder wird, kann es zu Störeinstrahlungen kommen. Je länger dann das Kabel wird, um so wahrscheinlicher werden Störgeräusche.
Antwort von NEEL:
Statt für teures Geld und mit Rode-Murks auf halber Strecke liegen zu bleiben, kann Mensch sich für einen Film auch einfach mal was mieten:
http://www.kameraverleih-deutschland.de ... smid=90734
Das genannte 416 ist zwar im Grunde fast auch schon ein Einsteigermikro, aber die Qualität ist erheblich besser. Einfach mal beraten lassen. Keine Ahnung warum so viele Amateure Wert darauf legen, eine halbgare Techniksammlung im Kellerregal liegen zu haben - Bierdeckelsammeln wär da erheblich kostengünstiger...;-)
Antwort von Frank B.:
Keine Ahnung warum so viele Amateure Wert darauf legen, eine halbgare Techniksammlung im Kellerregal liegen zu haben -
Vielleicht, weil für Amateure im Grunde Amateurtechnik ausreicht, die inzwischen gar keinen so schlechten Qualitätsstandard hat. Diese Technik ohne Umstände immer verfügbar zu haben, wenn man sie mal braucht, ist für viele Amateure wichtig. Das Ausleihen ist ja immer mit einem gewissen Aufwand und mit Wartezeit verbunden. Bei dann 15,- Euro pro Tag für ein (zugegeben besseres) Mikro kannst Du es ca. 12 Tage ausleihen, dann hast Du das Geld für ein Rode NTG 2 verbraucht, das wie gesagt vielen Amateuren vollkommen ausreicht. Ab den nächsten Projekten wird es dann teurer auszuleihen, als zu kaufen. Der Kauf des unter dem von Dir angegebenen Link angebotenen Mikros (für Amateure mit ziemlich gehobenen Ansprüchen) hätte sich nach nach ungefähr 54 Tagen/ Benutzungen amortisiert. Das können manche Amateurfilmer schon auch in deutlich weniger als 5 Jahren real erreichen, was für ein gutes Mikro kein Alter ist. Kommt halt immer drauf an, was man macht und wie hoch die Ansprüche sind.
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Antwort von NEEL:
Kommt halt immer drauf an, was man macht und wie hoch die Ansprüche sind.
Geht es nicht ums Filmemachen? Der Ton ist da bekanntlich ziemlich entscheidend! Geht es nicht darum, den Film auf - zumindest kleineren - Festivals laufen zu lassen? Wenn nicht, dann versteh ich die Amateure nicht, es sei denn, sie wollen ihren Urlaubsfilm angeln;-) BTW: 500 - 1000 Euro Preisgeld sind schnell mal gewonnen, wenn der Film ok war. Das dürfte die Miete dann allemal ausgleichen...!
Antwort von Frank B.:
... es sei denn, sie wollen ihren Urlaubsfilm angeln;-)
Mehr wird es auch manchmal nicht.
Sieh Dir doch mal die Kameraaustattung und die Distributionsplattform des TO an! Was soll er denn da mit dem Sennheiser Mikro?
Antwort von Jogi13:
Verkaufe mein Beyerdynamik MCE 86 S II
Nicht einmal in gebrauch gewesen.
incl. allen Kabeln, Windschutz, Tonangel von K&M
Preis 160.-Euro incl. Versand
Bei interesse: joerg-froese(x)gmx.de
LG