Frage von Guido Zörner:Hallo,
gestern stolperte ich über eine ziemlich komische Sache.
Ich habe eine selbst gemachte DVD mit Musik und gesprochenem Kommentar
vorgeführt und erstaunt festgestellt, dass der Kommentar irgendwie
verschluckt wurde.
Die Aufnahme erfolgte wie folgt: Die Musik stammt von flashkit.com . Der
Kommentar wurde selbst eingesprochen. Final Cut Pro zeigt die Musik in
einer Tonspur - aber auf den Stereolautspechern zentriert. Die
aufgezeichnete Stimme liegt automatisch auf zwei Tonspuren (;Doppel-Mono? -
das Micro war ein ME 66).
Die Tonspuren wurden abgemischt und gepegelt und zusammen mit dem Bild
exportiert und von DVD Studio Pro weiterverarbeitet (;nur eine
(;Stereo-)Audiospur!).
Auf einem TV Gerät mit Stereolautsprecher hörte sich auch alles
zufriedenstellend an.
Bei der Wiedergabe über einen Mono Fernseher kam dann die Überraschung. Die
Musik war zu hören - die Stimme aber praktisch nicht mehr.
Was ist passiert? Ich habe mal etwas von Mono-Inkompatibilität gehört. Aber
was verbirgt sich dahinter und worauf muss man beim Schnitt achten, man
auch für Mono kompatibel sein will.
Für ein paar hilfreiche Antworten wäre ich sehr dankbar.
Guido
Antwort von Hans-Georg Michna:
On Thu, 12 Jan 2006 15:06:33 0100, Guido Zörner wrote:
>Auf einem TV Gerät mit Stereolautsprecher hörte sich auch alles
>zufriedenstellend an.
>
>Bei der Wiedergabe über einen Mono Fernseher kam dann die Überraschung. Die
>Musik war zu hören - die Stimme aber praktisch nicht mehr.
Guido,
mein erster Gedanke ist, dass ein Kanal der aufgesprochenen
Stimme phasenverkehrt war, also umgepolt.
Ich weiß aber nicht sicher, ob das diesen Fehler erklären würde.
Hans-Georg
--
No mail, please.
Antwort von Guido Zörner:
Hans-Georg Michna wrote:
> mein erster Gedanke ist, dass ein Kanal der aufgesprochenen
> Stimme phasenverkehrt war, also umgepolt.
>
> Ich weiß aber nicht sicher, ob das diesen Fehler erklären würde.
Daran habe ich noch gar nicht gedacht. Das werde ich aber mal checken.
Guido
Antwort von Guido Zörner:
Hans-Georg Michna wrote:
> mein erster Gedanke ist, dass ein Kanal der aufgesprochenen
> Stimme phasenverkehrt war, also umgepolt.
>
> Ich weiß aber nicht sicher, ob das diesen Fehler erklären würde.
Das war es tatsächlich gewesen. Wir haben den Film einmal über den Computer
abgespielt und dann die Lautsprecher zueinander bewegt. Sobald die
Lautsprecher nebeneinander standen, war die Stimme sehr verzerrt.
Jetzt müssen wir herausfinden, woher die Phasendreher kommt.
Danke nochmal für den Tipp.
Guido
Antwort von Martin Klaiber:
Guido Zörner
wrote:
> Jetzt müssen wir herausfinden, woher die Phasendreher kommt.
Beschreibe doch mal kurz die Geräte, die Du für die Aufnahme des
Kommentars benutzt, sowie die Kabel, mit denen Du diese Geräte
verbindest. Insbesondere die Anschlüsse wären wichtig: welches Gerät
hat einen Mono- oder Stereoein-/ausgang, und welche Steckerart wird
verwendet (;Stereo-/Monoklinke, XLR, Cinch, DIN, etc).
Antwort von Guido Zörner:
Martin Klaiber wrote:
> Guido Zörner wrote:
>
>> Jetzt müssen wir herausfinden, woher die Phasendreher kommt.
>
> Beschreibe doch mal kurz die Geräte, die Du für die Aufnahme des
> Kommentars benutzt, sowie die Kabel, mit denen Du diese Geräte
> verbindest. Insbesondere die Anschlüsse wären wichtig: welches Gerät
> hat einen Mono- oder Stereoein-/ausgang, und welche Steckerart wird
> verwendet (;Stereo-/Monoklinke, XLR, Cinch, DIN, etc).
Mikrofon Sennheiser ME 66 mit (;1 Kanal) XLR an "Audio Buddy" -- ein kleiner
2 Kanal Vorverstärker, der auch die Phantompower liefert.
Von dort mit einem 2phasigen Kabel mit 3,5 mm Klinke (;Stereo) an beiden
Enden in den Computer (;G4 Mac) -- "Mic in".
Software zum Aufzeichnen ist "Soundtrack". Beide Kanäle übrigens mit einem
Pegel. Nach dem Aufzeichnen -- auf der Timeline -- ist der Phasendreher
bereits zu hören.
Ich vermute den Fehler in der Software. Dort könnte irgendetwas nicht
richtig eingestellt sein. Der Vorverstärker könnte es auch sein, was jedoch
unwahrscheinlich ist.
Wenn ich das nächste mal am Platz bin, werde ich die beiden möglichen
Fehlerquellen mal checken.
Bin aber für weitere Ideen dankbar.
Guido
Antwort von Martin Klaiber:
Guido Zörner wrote:
> Martin Klaiber wrote:
>> Beschreibe doch mal kurz die Geräte, die Du für die Aufnahme des
>> Kommentars benutzt, sowie die Kabel, mit denen Du diese Geräte
>> verbindest. Insbesondere die Anschlüsse wären wichtig: welches Gerät
>> hat einen Mono- oder Stereoein-/ausgang, und welche Steckerart wird
>> verwendet (;Stereo-/Monoklinke, XLR, Cinch, DIN, etc).
> Mikrofon Sennheiser ME 66 mit (;1 Kanal) XLR an "Audio Buddy" -- ein kleiner
> 2 Kanal Vorverstärker, der auch die Phantompower liefert.
Du meinst diesen hier: ?
> Von dort mit einem 2phasigen Kabel mit 3,5 mm Klinke (;Stereo) an beiden
> Enden in den Computer (;G4 Mac) -- "Mic in".
Hier fehlt ein Schritt: wie kommst Du von Mono auf Stereo? Das Mikro
ist Mono, der Audio-Buddy hat, soweit ich es erkennen kann, zwei
unabhängige Kanäle und außerdem gar keinen 3,5mm Ausgang. Irgendwo
muss da also noch ein Adapter von Mono auf Stereo und 6,3mm- auf
3,5mm-Klinke sein. Es würde mich nicht wundern, wenn genau dieser
Adapter das Problem wäre, ich hatte schon öfters Ärger mit den Teilen.
Oder ist es so, dass Du Mono aus dem Audio-Buddy gehst und das Signal
elektronisch auf zwei Kanäle verteilst? Wenn ja: wie kommst Du von
der 6,3mm-Mono-Klinke des Audio-Buddy auf auf die 3,5mm-Stereo-Klinke
des Verbindungskabels? Mono- und Stereo-Klinkenstecker sind zwar
mechanisch kompatibel, aber elektrisch nicht (;der rechte Kanal wird
dabei kurzgeschlossen).
Abgesehen davon: warum benutzt Du den Mikro-Eingang Deines Mac? Der
Audio-Buddy ist doch schon ein Mikro-Verstärker. Also entweder den
Audio-Buddy weglassen, oder (;besser) den Line-Eingang am Mac benutzen.
> Software zum Aufzeichnen ist "Soundtrack". Beide Kanäle übrigens mit einem
> Pegel. Nach dem Aufzeichnen -- auf der Timeline -- ist der Phasendreher
> bereits zu hören.
> Ich vermute den Fehler in der Software. Dort könnte irgendetwas nicht
> richtig eingestellt sein.
Ja, könnte sein. Man kann Mono-Signale elektrisch auf beide Kanäle
legen und dabei sicherlich einen Kanal in der Phase drehen. Und das
kann man mit Stereo-Signalen sicher auch machen. Ich habe aber immer
noch das Gefühl, dass bei der Verkabelung etwas durcheinander geriet.
Da fällt mir gerade beim Betrachten der Bilder und der Beschreibung des
Audio-Buddy noch was auf: er hat doch symmetrische Klinkenausgänge!
D.h., das sind vermutlich Stereoklinken, die aber nur ein Monosignal
führen, das gegenüber Masse einmal normal und einmal invertiert wurde.
Dann ist es ja eigentlich kein Wunder, dass man beim Anschließen eines
ganz normalen Stereokabels und -verstärkers den von Dir beobachteten
Effekt hat, nämlich auf einem Kanal das normale und auf dem anderen
Kanal das invertierte Signal.
Da die Klinkenausgänge laut Kurzbeschreibung sowohl symmetrisch wie
auch unsymmetrisch betrieben werden dürfen, nehme ich an, dass die
invertierte Leitung auf den rechten Kanal der Stereoklinke gelegt
wurde, der beim Anstecken einer Monoklinke kurzgeschlossen wird. Es
würde dann also ausreichen, mit einem echten Monoklinkenstecker aus
dem Audio-Buddy rauszugehen. Also entweder mit einem handelsüblichen
6,3mm-Mikrofonkabel, oder einem Adapter von 6,3mm Monoklinke auf
irgendwas, je nachdem, wie Du weiter verkabeln willst.
Martin