Frage von s-a-l-s-a:Hallo,
gibt es eine Video-Software die "stürzende Linien" durch zu steile Kameraposition und / oder Obkektivverzeichnungen im WW-Bereich kompensiert oder verbessert? In der Fotografie und Bildbearbeitung funktioniert das Verfahren bereits mit ganz gutem Erfolg. Die so bearbeiteten, entzerrten Bilder bedingen zwar Ausschnitte durch Randverluste, ich könnte bei einigen Filmschnipseln in 1080p-HD jedoch gut damit leben da die Ausgabe sowieso in 720p erfolgt.
Ich freue mich über Eure Informationen. Vielen Dank im Voraus.
Stefan
Antwort von Jörg:
Ich nutze bei gewissen clips das für Fotos gedachte Werkzeug shiftN.
Durch einen eigenen workflow, kann mittels Einzelbildsequenzen ein recht ansprechendes Ergebnis erreichen.
Bei Schwenks und zooms geht das eher nicht :-)
Aus einem Beitrag in einem anderen Forum:
Für alle interessierten am Thema, es gibt ein gaaaanz fantastisches Programm zum Ausgleich stürzender Linien in Bilddateien.
Das ist shiftN von Marcus Hebel
Ich hatte dieses Programm mit XXXXX bereits vor Jahren mal diskutiert, er hat sich mit dem Marcus in Verbindung gesetzt, und erfragt, ob man dieses Programm auch zur Begradigung von Videoclips nutzen könnte.
Das wurde verneint, es wäre nur für stills gedacht.
Nun ist dieses Teil so astronomisch gut, mir hat die Antwort nicht gefallen, also habe ich den workflow für dieses Unterfangen weiter ausgearbeitet.
Man nehme....
Die Zu begradigende Clipsequenz wird aus AE oder einem guten NLE in ein Bildformat, ich nehme .tiff dafür,exportiert.
Diese Einzelbilder werden über die Stapelverarbeitung von shiftN begradigt.
Nach der Begradigung liegen also die Einzelbilder in einem gesonderten Ordner.
Man achte auf eine Benennung die mit einer dreistelligen Zahl beginnt, ich nehme dazu natürlich die Bridge.
Nun werden diese Bilder als Sequenz in Premiere oder AE importiert, die Programme machen eine Clipsequenz daraus, keine tausende Bilder.
Dieser clip wird noch nicht sauber abgespielt werden, hier kommen mindestens Mikroruckler ins Spiel.
Nun ist die Zeit für die "Verkrümmungsstabilisierung" den Warp stabilizer gekommen.
Ich habe etwas Zeit gebraucht, diesen so zu verstehen, dass er ein solch sensationelles Ergebnis liefert, und ich bin vorsichtig mit Superlativen ;-)
Wer mag, probiert es mal aus.
Beispielfoto aus einer Sequenz.
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Antwort von Frank B.:
Es gibt auch von ProDAD den Defishr. Hab davon allerdings nur gelesen und selbst keine praktischen Erfahrungen.
http://www.prodad.com/home/products/vid ... 46449.html
Ich hab bei so einer Softwarelösung allerdings immer ein wenig Bauchschmerzen, da ich denke, dass hier Bildinformationen durch Skalierungen verloren gehen, ähnlich den Software-Entwacklern.
Wenn Du oft stürzende Linien hast, also Architektur filmst, wäre evtl. eine Video-DSLR/ Kamera mit Shiftobjektiv eine sinnvolle Investition.
Antwort von s-a-l-s-a:
Hallo,
Dank an Jörg und Frank für die beiden hilfreichen Postings.
Werde beide Ansätze bei Gelegenheit / Zeiten testen.
Stefan
Antwort von domain:
Dieses Entzerren von stürzenden Linien macht eigentlich nur Sinn, wenn es sich um exakte Reproduktionen in der Architekturfotografie handeln sollte. Ansonsten ist eher nach dem Motto vorzugehen: was ich nicht wegbekomme, betone ich halt.
Also stark stürzende Linien und zusätzlich noch eine extrem tonnenförmige Verzeichnung machen Bilder viel spannender und entsprechen inzwischen auch den durchaus üblichen Sehgewohnheiten.
Sehr schön auch starkes Lensflare, wenn man die Sonne seitlich in das Objektiv scheinen lässt, geht gut mit Fischaugen-Konvertern vor dem Objektiv und besonders gut, wenn sie schlecht vergütet sind.
Man muss manchmal darauf bedacht sein, ein möglichst verzerrtes Abbild der Realität zu liefern, "Normales" sieht man ohnehin häufig genug.