Frage von ennui:Ich bin gerade bischen auf der Suche nach einem kleineren (so 4-5kg Traglast max.) 75mm-Fluidkopf mit flacher Basis. Also keine 75mm-Halbschale, sondern was, was ich zb. an ein 190xprob von Manfrotto o.ä. ranbauen kann. Ich kenne den Gitzo 2180, der ist für leichtere DSLRs noch ok, aber mir sonst schon zu fragil, obwohl er laut Hersteller ja bis 4kg reichen soll. Beim Beginn eines Schwenks ruckelt er bei mir schon mal gerne ein bischen und der ganze Aufbau wird so auch schnell zu wackelig.
Von Manfrotto hatte ich daher mal den neueren 502 ins Auge gefasst, ja Manfrotto und billig, aber der scheint viele gute Kritiken zu bekommen und nur ein paar beklagen sich über "Schmatzgeräusche"?
Der Sachtler ACE Kopf (M) war erst mein Favorit, aber der hat auch eine Halbschale und man bekommt ihn kaum alleine, wenn ich das richtig verstanden habe. Außerdem las ich sogar bei dem in wenigen Fällen von "Ruckelproblemen".
Gibt es da sonst noch Erfahrungen oder Geheimtips, was ist zb. mit Vinten und Co? Stativ + Kopf sollen an einen Rucksack geschnallt werden, weshalb es mir lieb wäre, mit dem Kopf unter 2kg zu bleiben, aber er soll dabei natürlich auch was taugen.
Gleich noch ne Anschlussfrage: Wenn bei der Glidecam HD2000 oder ähnlichen Systemen ein Kameragewicht "0-2,7kg" angegeben ist (bei der HD4000 glaube ich dann 2,5-5kg), bedeutet das dann wirklich, dass das 2000er-Ding auch für einen 2,5kg-Aufbau auch was taugt? Oder geht das eher gerade noch, aber schon nicht mehr so gut, weil das idealgewicht immer in der Mitte liegt, also bei der HD2000 was um die 1,3kg? Was ist der Unterschied zwischen der 2000er und 4000er? Nur die größere Basis und mehr Gewichte, bzw.länger ausziehbar?
Antwort von wolfgang:
Das HD4000 ist größer und vermutlich mechanisch noch etwas stabiler. Ich habe das 4000er und bin diesbezüglich zufrieden, aber ich habe keine Erfahrung mit dem HD2000.
Ich habe es so gesehen: Gewicht von Kamera, Akku Kamera, Mikrofonen, Leuchte, Akku für Leuchte, Hinterkamerasteuerung und Kleinteile - da kommt schon was zusammen. Da war mir die Reserve wichtiger, daher wurde es das HD4000.
Bei der Frage der Belastbarkeit: Glidecam selbst vertritt den Standpunkt, dass man - wenn man die Sache mit einem elastischen Arm und Weste vertritt - die beste Stabilität dann bekommt, wenn man ziemlich am oberen Lastpunkt des Armes arbeitet. Die liefern bei Arm und Weste sogar eine Reihe von Zusatzplatten mit, um den Kopf noch weiter beschweren zu können - oder man nimmt aus dem Arm alternativ eine der beiden Federn raus.
Jetzt weiß ich nicht ob du mit Arm und Weste arbeiten willst. Denn wenn du das Schwebestativ nur händisch führen willst, will man natürlich "unnötige" Mehr-Masse vermeiden. Aber ruhiger wirds sicher mit mehr Masse, das ist keine Frage.
Antwort von ennui:
Danke Wolfgang, das hilft mir schon mal weiter. Mir hat damals das 2000er für die 7d mit kleinem Objektiv dicke gereicht. Aber mit dem starren kleinen Monitor der 7d wird das Framen zum Glücksspiel, und ich komme mit weiteren Anbauten immer näher an die 2,7kg ran und weg von der "goldenen Mitte" 1,3kg. Gut zu wissen also, dass das Stativ dann erst im Idealbereich liegt. Fühlt sich auch bischen so an. Es ist nur für gelegentlich mal eine kurze Fahrt, da lass ich es auf den Muskelkater ankommen, keine Weste etc., wäre mir zu aufwändig und zu teuer bei der gelegentlichen Verwendung.
Antwort von wolfgang:
Du ganz ehrlich, ich kenne dieses Konzept der "goldenen Mitte" gar nicht. Mir erscheint es aber sinnvoll - wenn da nicht die Hinweise von Glidecam selbst wären wie man das System (= Arm und Weste) betreiben soll.
In der Anleitung für das HD4000 alleine findet man zumindest so einen Hinweis auf die "goldene Mitte" nicht oder ich habe es übersehen - die Anleitung ist übrigens ident zu der HD2000er.
Mich würde interessieren was auch noch andere User dazu meinen. Ich selbst habe das Glidecam auch noch nicht so lange, habe aber erfolgreich (halbwegs) das dynamische Gleichgewicht einstellen können. Und bringe von meinen eigenen Fähigkeiten mit dem Teil relativ problemlos gerade Kameragleitfahrten und erste Umrundungen zusammen. Es gibt damit da definitiv viel erfahrenere Operatoren als mich.
Antwort von ennui:
Die "goldene Mitte" war auf meinem eigenen Mist gewachsen. Aus der Erfahrung, dass egal ob bei Objektiven (Blende) oder in anderen Bereichen, wenn ein zulässiger Wertebereich von... bis ... angegeben ist, meistens irgendwo in der Mitte der Idealbereich ist und es an den Rändern kritisch wird. Also - keine Ahnung! Die von Glidecam werden schon wissen, was sie sagen. Bei einer Steadicam kenne ich es auch so, dass es umso besser geht, je schwerer, und einer der Tricks früher war, zu leichte Kemeras erst selbst künstlich zu beschweren und dann entsprechend wieder auszugleichen. Wenn halt nur die elende Schlepperei nicht wäre, aber ich will ja nicht "Russian Ark 2" damit drehen. Ich hatte ganz früher mal so einen Plastik-Handyman, DAS war ein Gefrickel. Aber auch das ging. Dagegen sind die Glidecams ja super verarbeitet.
Keine Stativkopfgeheimtips? Teste ich wohl mal das 502.