Nach Einführung der für Aufsehen sorgenden PMW EX1 geht der Neuvorstellungs-Reigen bei Sony in der Prosumer-Klasse mit den HDV-Modellen HVR-Z7E und HVR-S270E munter weiter. Die Einführung von Wechsel-Optiken und die Möglichkeit hybrid auf CF Karten aufzuzeichnen stellen hierbei eine Sony-Premiere und gleichzeitig auch die spektakulärsten, neuen Features dar. Die slashCAM Redaktion hatte kurz Gelegenheit, sich erste Eindrücke von den Vorserienmodellen zu verschaffen.
Vorserie bedeutet, dass ein ausführlicherer Test mit den aus der Serienproduktion entnommenen Modellen folgen wird - es hier tatsächlich nur um erste Eindrücke gehen kann.

Gemeinsames: Sony HVR-Z7E & HVR-S270E
Die HVR Z7 und die HVR S270 stellen Ergänzungen zum aktuellen Sony-Line-up dar. Auch wenn es auf Grund der Namensgebung bei der Z7 nahe läge, sie als Nachfolgerin der seit gut drei Jahren am Markt befindlichen Z1 zu sehen, träfe dies in mehrfacher Hinsicht nicht zu. Zum einen bleibt die Z1 (zumindest wohl noch dieses Jahr) im Sony Portfolio und zum anderen sind die Neuerungen dann doch auch zu erheblich, um nur von einem Update zu sprechen. Gleiches gilt für den Schultercamcorder HVR S270. Auch hier besteht eine gewisse Nähe in der Namensgebung zur Sony DSR -250P - doch auch hier handelt es sich um kein Update, sondern um eine Erweiterung des nun stark gewachsenen Sony-Portfolios bei Prosumer-Camcordern. Beiden Camcorder gemein ist die zum Lieferumfang gehörende 1/3 Zoll Zeiss Wechseloptik mit einem 12fach Zoom, die bezogen auf 35mm in 16:9 eine Brennweite von 32mm - 384mm bei einer Blende 1.6-2.0 abdeckt. Zum Vergleich: Damit ist die Optik auf technisch gleichem Niveau wie die fest eingebaute Optik der Z1 und geringfügig unterhalb der ebenfalls festen Optik der EX1, die über ein minimal weiteres Weitwinkel und mit 14fach größeren Telebereich bei allerdings voll zoombarer, fester Blende (1.9) verfügt. Ein Clou besonderer Art stellt die Möglichkeit dar, sog. Alpha-Optiken aus dem Spiegelreflex-System von Sony nutzen zu können (eine Option, die bislang nur bei Canon möglich gewesen war). Da sich die Steuereinheit der Objektive am Objektivtubus fest installiert findet, muss hier zwar mit einer leicht eingeschränkten Funktionalität gerechnet werden - dass überhaupt die Möglichkeit besteht, zwischen DSLR- und Video-Optiken zu wechseln, ist schon als Plus zu verzeichnen. (Und wer weiß, vielleicht wird es ja mit entsprechend sanftem Druck Seitens der Konkurrenz in ein Paar Jahren auch eine EX1 mit Wechseloptik geben ...)
Doch mit der Optik hören die Gemeinsamkeiten der Sony Z7 und S270 nicht auf. Zum Lieferumfang beider Cams gehört die so genannte Memory Recording Unit, die auf handelsüblichen CompactFlash Karten das HDV oder herunterkonvertierte DV Signal aufzeichnen kann. Bemerkenswert ist hierbei das Hybrid-Recording, bei dem auf dem Band das HDV-Signal aufgezeichnet wird und zeitgleich auf CF-Card das DV-Signal. Hierbei sind auch andere Kombinationen möglich: Parallele HDV-Aufzeichnung, Parallele DV-Aufzeichnung sowie erwähntes Hybrid-Recording. Der CF-Recorder liess sich problemlos an beide Kamera klippen und zeichnete ohne Aussetzer das 25MBit/s-Signal auf. Bei der Z7 wird die Unit auf der Rückseite und bei der S270 an der rechten Seite montiert. Einen ausführlicheren Test des CF-Recorders wird es mit dem Serienmodell geben. Dann werden wir auch der Frage nachgehen, wie gut der CF-Recorder mit anderen HDV-Kameras zusammenarbeitet - über eine ebenfalls mitgelieferte Firewire-Schnittstelle lässt sich zumindest theoretisch jedes anliegende HDV-Signal aufzeichnen. Apropos Firewire-Schnittstelle: Beide Camcorder verfügen über ein 6-poliges Firewire-Interface, womit eine externe Stromversorgung für externe Hardware etabliert wäre - ein zusätzlich willkommener Effekt ist hierbei der Zugewinn an Robustheit in Sachen Steckerverbindung.
Ebenfalls bei beiden Camcordern findet sich erstmalig zusätzlich zum interlacten "progressiven Look" eine echte, nativ progressive HDV Aufzeichnung (1080 25p). Doch dazu mehr beim Thema Bildqualität.

Verschiedenes Sony HVR-Z7E & HVR-S270E
Wie nahe sich die Z7 und der S270 von der verwandten Technologie (Objektiv, CMOS, Sucher, LCD Screen, 1080 25p Option etc.) sind, wird durch Sony mit einem gemeinsamen Prospekt für beide Camcorder dokumentiert. Doch es gibt auch wichtige Unterschiede. Die Bauform mag da die augenfälligste sein, handelt es sich bei der Z7 um einen klassischen Henkelmann, der mit Objektiv aber ohne Batterie 2,3 Kg auf die Waage bringt und damit nur leicht über der Z1 bleibt (ca. 2,0 Kg ohne Batterie), bei der Z270 hingegen um einen ausgewachsenen Schultercamcorder mit 6.3 Kg ohne Batterien. Die wichtigsten Unterschiede sind jedoch in den Anschlüssen zu finden. Der S270 bietet 4 getrennt pegelbare Audio-Kanäle via XLR an - die Z7 hingegen 2. Damit empfiehlt sich der S270 vor allem für den Eventbereich, bei dem zusätzliche Audioquellen aufgenommen werden sollen, wie beispielsweise Konzerte oder Live-Events mit mehreren, getrennten Audiosignalen. Die Pegelstände der Audiosignale werden an einem auf der linken Seite der S270 angebrachten monochromen Monitor wiedergegeben.
In Sachen Video-Out gibt es ebenfalls wichtige Unterschiede. Die S270 verfügt über ein SDI-Out, die Z7 hingegen über ein HDMI-Interface. Wir gehen davon aus, dass ähnlich wie bei der EX1 am SDI-Out ein 10-Bit 4:2:2 Signal anliegt. Darüber hinaus wird die Komponente (YUV) bei der S270 via BNC geführt, bei der Z7 über einen für diese Klasse typischen Spezialstecker.
Handling Sony HVR-S270E
Die S270 kommt in einem ausgewachsenen ENG-Body daher. In Sachen Wertigkeit und Verarbeitungsqualität steht die 270er den ausgewachsenen ENG Modellen wie DSR 400 auf der DVCAM-Seite oder den F 300er Modellen auf der XDCAM Seite in nichts nach. Die wichtigen Bedienelemente finden sich dort, wo sie hingehören: nach außen geführt und nicht in den Tiefen irgendwelcher Menues versteckt. Hierzu gehört auch die richtige Platzierung der Schalter und Knöpfe wie Weissabgleich als Kipp-Schalter auf der Vorderseite, die dazugehörigen Presets auf der linken Seite oberhalb des On-Off Schalters, darüber AWB on/off, darüber wiederum die 6 frei programmierbaren Funktionstasten, etc.: Alles am richtigen Platz und damit ergonomisch gelungen.
Ein besonders schönes Detail am Rande: Es gibt neben dem Weissabgleich auch einen Schwarzabgleich, der durch eine Doppelkippschalter gelöst ist: Einmal nach unten justiert den Schwarzwert, dann nach unten um den Weisswert einzumessen. Schneller und Bequemer geht’s nicht. Bei der Z7 fehlt dieser Schalter und man muss für die entsprechende Einstellung tief ins Menü.
Die Inputs der XLR-Audios befinden sich in Paaren je zwei hinten und zwei vorne. Die über Räder steuerbaren Pegel sind auf der linken Kameraseite untergebracht. Nach Herunterklappen der Schutzabdeckung stehen die Wahlschalter für Phantom-Spannung etc. zur Verfügung. Als Batterieversorgung befindet sich hinten eine Sony V-Mount angebracht. Wir haben jedoch auf Anton-Bauer Packs zurückgegriffen, die mit einem entsprechenden Adapter (nicht im Lieferumfang) ohne Probleme angeklippt werden konnten. Im Menü befindet sich eine Auswahloption, welcher Batterie-Typ gerade benutzt wird - hier steht auch Anton Bauer zur Verfügung, nach dessen Auswahl die Batteriestandsanzeige im Sucher ungefähr mit dem Strich-System von Bauer korrespondierte. Mit entsprechender Batterie am Kameraende weiß die Gewichtsverteilung der S270 durchaus zu gefallen. Der Batterieverbrauch hielt sich in akzeptablen Grenzen.
Als gut gelöst wurde ebenfalls die Platzierung des LCD-Displays empfunden, das über dem Sucher-Okkular angebracht wurde und somit nicht den Zugriff auf Menue-Funktionen (wie bei anderen CAMS) abdeckt. LCD-Display ist bei der Z7 und der S270 das gleiche wie bei der EX1 und kann selbst bei hellem Umgebungslicht sehr gut abgelesen werden - s. hierzu den Sony PMW EX1-Handlingstest. Hinzu kommt die hohe Auflösung von knapp 1 Mio Bildpunkten, die für überdurchschnittliche Schärfe sorgt.
Als Kompromiss muss der Blendenring am Objektiv bezeichnet werden. Sony weist zwar extra darauf hin, dass es sich überhaupt um einen Objektiv-Ring handelt (und nicht nur um ein Rädchen an der CAM selbst) - trotzdem wäre eine Blendenmarkierung und ein mechanischer Stop á la EX1 an Stelle eines Endlos-Drehs wünschenswert gewesen. Die Blende kann somit nur via Sucher und nicht von außen (korrekt gestellt) und abgelesen werden. Positiv hingegen die mechanische Entkoppelung des Autofokus via äußerstem Objektiv-Ring, wie man es von anderen höherwertigen Optiken gewohnt ist.
Im Handling überzeugen konnte ebenfalls die Bedienung der Shot-Transition, die sich bei allen Sonys gut platziert auf der Oberseite befindet und sehr einfach einzustellen ist. Einschränkend muss hier jedoch darauf hingewiesen werden, dass keine Bezier-Verlaufskurven zur Verfügung stehen, sondern lediglich die Transition-Zeit via Menue eingegeben werden kann. Die Transition umfasst Blende, Fokus und Ausschnitt und funktionierte problemlos. Sprünge in der CF-Korrektur (falls überhaupt elektronisch vorhanden) konnten bei diesem Handlingtest nicht festgestellt werden.
Der Sucher löst mit 1,2 Mio Pixel sehr gut auf, was der Bestimmung der Schärfe zusammen mit der optionalen Schwarz-Weiß Schaltung enorm hilft. Auf einen externen Kontrollmonitor sollte bei manueller Schärfebestimmung zwar wenn möglich nicht verzichtet werden, aber die Kombination hohe Auflösung und Schwarz-Weiß bieten ein in dieser Klasse bislang nicht gekanntes Maß an Sicherheit bei der manuellen Schärfeführung.
Das Gesamthandling der Sony HVR-S270E ist auf sehr gutem Niveau.
Handling Sony HVR-Z7E
Doch auch das Handling der Sony HVR-Z7E ist nicht zu verachten. Auf den ersten „Griff“ könnte man sie fast mit der EX1 verwechseln, stutzig wird man jedoch bei der Justage des Griffes: Denn im Gegensatz zur EX1 ist dieser nicht drehbar und zwingt dadurch zu einer vorbestimmten Handhaltung. Dafür bietet auch die Z7 praktisch alle wichtigen Bedienelemente als externe Schalter. Vermisst haben wir eigentlich nur eines Push-Funktion für den Autofocus. Wer diese benötigt, muss einen der sechs Assign-Knöpfe hierfür extra belegen. Das Objektiv entspricht exakt dem der S270, also auch mit entkoppelbarem Focus-Ring. Da der Handgriff jedoch unterschiedlich montiert ist, lassen sich die Objektive dennoch nicht austauschen.
Da man mit der Z7 auch eher mal „flapsig“ aus der Hand filmt, dürfte hier die elektronische Wasserwaage, die beide Modelle besitzen, besonders willkommen sein. Über einen 3G-Sensor zeigt das Display optional die horizontale Neigung der Kamera an. Schiefe Aufnahmen ohne sichtbare Horizont-Linie können hiermit leicht vermieden werden.
Ebenfalls neu im Profisegement: Anhand eines Bildschirmteils (AE Window) kann man schnell wählen, dass dieser Teil „korrekt“ belichtet werden soll. So lassen sich z.B. Gesichter am Bildrand schnell korrekt darstellen auch wenn es in der Bildmitte heller oder dunkler zugeht.
Und noch ein nettes Detail am Rande: Der digitale Zoom hat nun auch Einzug in die Profiliga gefunden. Sogar über eine dezidierte, externe Taste zuschaltbar bläst die Cam das Bild um das 1.5 fache auf und erweitert so den optischen Zoombereich von 12x künstlich auf 18x.
Die Sache mit dem Compact Flash
Die slashCAM Redaktion begrüßt es außerordentlich, dass eine alte und häufig vorgebrachte Forderung nach nicht-proprietären, günstigen Speichermedien in Form der beigefügten CF-Card-Rekorder nun erstmalig durch einen Camcorder-Hersteller im Prosumer-Segment realisiert wurde. Es spricht für das neue Selbstbewußtsein und vielleicht auch einen zarten Trend bei Sony von allzu geschlossenen Lösungen Abstand zu nehmen. Die SxS 3/4" Express-Karten für die Sony EX1 weisen in die gleiche Richtung (hier jedoch mit Einschränkung - doch dazu im weiteren Verlauf mehr.) Mit der Möglichkeit einen 25Mbit/s Stream auf CF-Karten aufzunehmen wirft Sony quasi selbst die Frage auf, weshalb dies nicht auch für einen 35Mbit/s Stream machbar sein sollte ...
Kurz nochmal in Erinnerung gerufen: Eine Compact Flash Card mit 16GB Speichervolumen von einem Markenhersteller mit gar nicht mal höchster Schreib-Lesegeschwindigkeit, sondern mit 133x-Spezifizierung ist für 166,25 Euro zu haben. In MB/s ausgedrückt schreibt eine solche Karte mit minimalen 20MB/s und liest etwas schneller mit minimal 25MB/s (200Mbit/s). Ein 35Mbit/s Stream entspricht ca. 4,4 MB/s - damit ließen sich theoretisch also 4 (!) parallele 35Mbit/s XDCAM HD Streams auf eine handelsübliche (zugegeben unfragmentierte) 16GB CF-Karte für knapp 170,- Euro schreiben, wobei uns ein Stream bereits völlig ausreichen würde. Dies ist momentan bei der EX1 nicht möglich, weil Sony die Spezifikationen für die 3/4" Express Karten auf 800 Mbit/s festgelegt hat. Es scheint also vor dem Schreiben auf die Karte eine Prüfung der Schreib-Lese-Geschwindigkeit, bzw. der SxS Spezifikationen stattzufinden. Die Frage ist nur: wofür braucht man soviel Headroom? Selbst wenn man, worauf häufig hingewiesen wird, höhere Frameraten benutzt (Overcranking) sollten Schreib-Leseraten um die 200 Mbit/s genügend Sicherheitspuffer für Audio, Video und Steuerdaten zur Verfügung stellen. Weshalb also nicht dem Anwender auch bei breitbandigeren Formaten wie 35 Mbit/s, 50 Mbit/s oder 100 Mbit/s die Wahl lassen, ob er oder sie auf zertifizierte Speichermedien schreibt oder auf nicht-zertifizierte. Ein Szenario ähnlich der DVCAM-Zertifizierung, die ebenfalls normale DV-Cassetten zulässt, wäre hier durchaus denkbar und würde etwas mehr individuellen und finanziellen Spielraum gestatten.
Nach Rückfrage bei Sony wurden in der Entwicklungsphase der Sony EX1 auch 3/4" Express Flash Speicher anderer Hersteller mit niedrigeren Übertragungsraten getestet - hierbei konnte nicht 100% sicher gestellt werden, dass es nicht zu dropped Frames kam, zumal viele der langsameren, getesteten Karten an den USB-Bus des Rechners andocken und nicht an den dedizierten Express Card Bus - es wird jedoch nicht ausgeschlossen, dass in Zukunft aus der Spezifizierung eine Zertifizierung wird, so dass die Entscheidung, wieviel Dropped-Frame-Sicherheit der Anwender benötigt, bei ihm selbst liegt. Mit Hinblick auf den mündigen Anwender begrüßt die slashCAM Redaktion ausdrücklich eine entsprechende, zukünftige Option, so sie denn tatsächlich realisiert werden sollte. Mit der gleichen Thematik dürfte sich übrigens auch Panasonic auseinandersetzen.
Bildqualität
Die Bildqualität der Vorserien-Kombination Carl Zeiss Vario-Sonnar 32mm - 384mm und 1/3 Zoll CMOS Chip produziert in Sachen Schärfe und Farbwiedergabe sowohl bei der Z7 als auch bei der S270 in diesem subjektiven Outdoor-Handling-Test ein der Z1 recht ähnliches Bild. Bei komplett offener Blende scheint die Objektiv-Kamera-Kombination sowohl der Z7 als auch der S270 lichtstärker zu sein als beispielsweise die Z1 - an den neuen Überflieger in Sachen Schärfe und Lowlight die EX1 kommen beide jedoch nicht heran. Mehr Infos in Sachen Bildqualität der Vorserie lässt sich den Notizen aus dem Testlabor entnehmen.
Chromatische Aberrationen sind vorhanden, bewegen sich jedoch auf Klassenniveau. Bei 100% HDV-Größe fallen sie kaum ins Gewicht, bei 400% Vergrößerung sind sie deutlich zu erkennen.


Sony bietet in den Camcordern Z7/S270 erstmals zwei Progressive HDV-Modes an: Den so genannten Progressive Scan Mode, bei dem das Signal zwar Progressiv auf dem Sensor entsteht, danach jedoch interlaced wird, um letztlich interlaced, aber mit einem progressiven Look präsentiert zu werden und erstmalig den Native Recording Mode, bei dem das Signal durchgehend progressiv gehalten wird (vom CMOS-Chip bis zum finalen Schnitt auf Systemen, die HDV 25p unterstützen).
Wir haben uns vor allem für den nativen Progressiv-Mode interessiert und waren von der guten Bewegungsauflösung bei 25p ziemlich überrascht. Da es sich hier um Vorserienmodelle handelt und wenig Zeit zum Testen war, wollen wir uns hier nicht zu weit aus dem Fenster lehnen und zunächst noch die Serie abwarten. Sollte sich das erstaunlich gute, native 25p Material in der Serie und bei ausführlicheren Tests reproduzieren lassen, hat Sony hier einen echten Knaller gelandet. Zwar liess sich bei 25p geringfügig mehr Rauschen im Bild erkennen, aber die Bewegungsauflösung war hervorragend. Aber nochmal: Dies mit aller Vorsicht und Einschränkung eines Kurztests des Vorserienmodells.
Fazit
Ein Fazit zu den neuen Sonys scheint ebensolche Millimeter-Arbeit zu erfordern, wie die hauchfeine Platzierung dieser neuen HDV-Modelle im hart umkämpften Prosumer-Gesamtmarkt von Seiten der Sony-Strategen. Die entscheidende Frage scheint hier: Darf es ein Fazit inklusive der EX1 sein oder lieber ohne Berücksichtigung der EX1? Sony hat mit der Z7 und der S270 auf Grund ihrer beiden Hauptfeatures Wechselobjektive und CFCard-Aufzeichnung definitiv Camcorder mit Alleinstellungsmerkmalen herausgebracht. In dieser Kombination sind die Sonys derzeit einzigartig. Sollte sich der sehr gute native progressive Modus in der Serie bestätigen, bieten die Cams obendrein noch das beste progressive Bild ihrer Klasse und ein deutliches Plus an Lichtstärke im Vergkleich zu den Vorgängern (FX1, FX7). Fügt man hingegen auch die EX1 ins Bild, strahlen zwar die neuen Cams immer noch - nur halt nicht ganz so hell, denn in Sachen Bildqualität können sie zwar das Klassenniveau locker halten, (teilweise sogar beim progressiven Bild toppen), der EX1 jedoch nicht das Wasser reichen. Sollten demnächst andere Hersteller ebenfalls mit HD-Prosumer-Cams aufwarten, die entsprechende Features bieten (die NAB findet vom 14.-17.04.2008 statt), dürften die Preise für diese HDV-Cams gerne noch ein wenig nach unten korrigiert werden. In den UVPs ohne Mwst. von 5.795,- für die Z7 und 9.100,- für die S270 (S270 ohne Batterie) ist unserer Meinung nach ein Alleinstellungsbonus enthalten, der derzeit zwar noch in Ordnung geht, mit dessen Verschwinden jedoch ebenfalls abgeschafft werden sollte.
Fest steht jedenfalls, wer auf HDV-Aufnahmen auf Band zu Archivierungszwecken angewiesen ist, für die Postproduktion jedoch den Luxus des Compactflash Recordings nicht missen möchte und zudem relativ lichtstarke Wechseloptiken brauchen kann - für den führt derzeit kein Weg an den neuen Sonys vorbei - wir sind schon sehr gespannt auf die Serienmodelle.
Rob
Hier die Lowlight Vergleichsshots der Panasonic HVX200, der Sony EX1, der Sony FX7 und der Sony FX1 mit 0dB Gain, 18db Gain und im Automatikmodus bei 12 Lux und in voller Auflösung:
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