Über eine mögliche, kommende Symbiose zwischen Film und Virtual Reality Dank neuer Sichtgeräte à la Oculus Rift hatten wir an dieser Stelle schon das ein und andere Mal berichtet. Etwa als bekannt wurde, daß Attenborough eine Naturdoku auch für dieses Headset produziert. Sowohl dramaturgisch als auch technisch stellt ein solches Unterfangen natürlich eine große Herausforderung dar, schließlich gibt es deutlich mehr im Bild zu kontrollieren, während der Zuschauerblick völlig neue Freiheiten gewinnt. Interessant ist daher dieser Bericht im Technology Review über eine Dokumentarfilmerin, die einen ganz anderen Weg einschlägt.
Nonny de la Peña produziert bereits seit einigen Jahren virtuelle 360° Filme, in denen sie Situationen oder Zustände rekonstruiert, die tatsächlich vorgefallen sind oder existieren. Ihr "immersiver Journalismus" basiert auf traditioneller Recherche, bei der Fotos, Film- und Audioaufnahmen, Augenzeugenberichte uä. gesammelt werden, anhand welcher daraufhin eine virtuelle Darstellung mittels CGI nachgebaut wird; die O-Tonspur spielt dabei eine wichtige Rolle. Auch wenn das Resultat optisch wie es scheint (noch) etwas rudimentär wirkt -- vielleicht am ehesten mit dem Videospiel-Look der letzten Jahre vergleichbar -- soll der Eindruck überwältigend sein.
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Virtuelle Realität und Dokumentarfilm, das dürfte in vielen Ohren zwar erstmal nach einem immanenten Widerspruch klingen, liefert doch letzterer vermeintlich einen echten, unverfälschten Eindruck der Welt. Der Gestaltungsspielraum ist allerdings auch bei letzterem schon ziemlich groß. Ob ein Nachbau der Realität einfacher zu bewerkstelligen ist als ein 360° Dreh, ist eine andere Frage; dies kommt wohl auf den Anspruch, das Sujet und die Übung an. Nachdem aber auch Kameratechnologien im Anflug sind, mit denen sich Tiefeninformationen mitaufzeichnen lassen, dürften sich zumindest Räume in absehbarer Zeit leichter nachbilden lassen. Wir können uns jedenfalls prinzipiell vorstellen, daß solche VR-Formate auf Interesse stoßen könnten.