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Infoseite // SD miniDV zu schlecht für GreenScreen? Bekomme keine guten Ergebnisse



Frage von joerg082:


Ich habe mich vorher in das Thema GreenScreen eingelesen, aber die Umsetzung ist leider schlecht. Liegt das vielleicht an der zu schlechten Auflösung (kein HD) oder das miniDV nicht genügend Farben speichert (im Vergleich zu DigiBeta)?
Ich drehe mit Canon Xl2, nutze einen grünen Stoff (angeblich extra für GreenScreen, aber der Stoff ist nich das Problem), habe das Ganze mit 3Arri Scheinwerfern ausgeleuchtet und mit AfterEffects CS3 ausgekeyt.

Habe dabei den grünen Hintergrund so gleichmäßig wie möglich ausgeleuchtet aber absichtlich recht dunkel gehalten (realisiert mit 800W Arri mit Softbox). War sehr gleichmäßig ausgeleuchtetes grün. 2. Arri habe ich als Führungslicht direkt von vorne genutzt, aber auch mit Frostfilter gearbeitet (Person sanft ausgeleuchtet, keine Schatten auf GreenScreen). 3. Arri habe ich von hinten als Spitzlicht genommen, härteres Licht, ergab gute Konturen um Person insb. die Haare.
In AfterEffects sah das Ergebnis bescheiden aus. Besonders an den Armen (Haut) (hatte T-Shirt an) war das Ergebnis sehr kriselig, also kein sauberes keyen, ich sehe immer solche Treppen...
Was mach ich falsch???

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Antwort von tommyb:

Generell musst Du zum Keyen ein möglichst hochwertiges Signal haben. Wenn Du auf DV drehst, dann erhälst Du am Ende ein Video mit 4:2:0 Farbraum, minderwertiger geht es nicht und zum Keyen nicht besonders gut geeignet.

Prinzipiell hättest Du auf HD drehen müssen, in HD keyen und dann runterskalieren in der Hoffnung, dass alles fransige verschwindet. Allerdings ist HD nicht gleich HD, denn hier gibt es auch unterschiedliche Formate mit unterschiedlichen Farbräumen.

Vom Preis-/Leistungsverhältnis hättest Du womöglich das beste Ergebnis mit P2 HD erhalten. Da sind mit 100 mbit/s ordentliche Reserven was Kompressionsartefakte betrifft, aber über den Farbraum (ob 4:2:2 oder schlechter) bin ich mir aktuell nicht sicher. Das sollte Wolfgang (WoWu) mehr Licht ins Dunkle bringen.

Ansonsten können P2 Kameras auch DVCpro 50. Das ist zwar SD, aber arbeitet mit 50mbit und 4:2:2.

Nun fallen mir noch ein paar Sachen ein:
- wenn SD (miniDV, Digibeta, etc.) zum Keyen, dann auf keinem Fall 16:9 drehen, nur 4:3!
- kein HDV nehmen, das ist kaum besser geeignet als DV
- wenn möglich das Signal unkoprimiert aus der Kamera abgreifen (z.B. über Komponente -> auf Notebook möglichst hochwertig digitalisieren)
- Du siehst Treppen... hast Du dein Projekt interlaced oder progressive gedreht? Wenn interlaced gedreht und auch so geschnitten: Exportiere es auf DVD und schau es Dir an, immernoch Treppen?

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Antwort von joerg082:

Ist das wirklich das Problem der Kamera? Hatte das Gefühl viele haben recht sauber auch mit 4:2:0 gekeyt.
Ich habe nur die Canon Xl2 zur Verfügung mehr ist finanziell momentan nicht möglich. Hätte gedacht das reicht. Zur Not wäre noch die Canon A1 da...
Hab aber in 16:9 gedreht, wieso ist das schlechter?
Habe auch mit Halbbildern gedreht, könnte natürlich auf 25 Vollbilder wechseln, finde aber das Bild recht rucklig gefällt mir gar nicht.
Ich möchte das Video für eine FlashAnimation im Internet erstellen, daher wären Vollbilder schon sinnvoll, aber wie gesagt das Bild gefällt mir nicht.

danke

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Antwort von MarcBallhaus:

Ich möchte das Video für eine FlashAnimation im Internet erstellen, daher wären Vollbilder schon sinnvoll, aber wie gesagt das Bild gefällt mir nicht.

danke LOL ... für Flash Ani? Dann würde ich sowieso mit 30p drehen, nicht mit 25. Dein Problem ist aber in der Tat die Cam, 4:2:0 DV zum keyen is einfach nich. Miet dir doch ne Kamera für einen Tag, kost doch nix. Die EX1 eignet sich übrigens auch hervorragend zum keyen, obwohl sie nur 4:2:0 hat, dafür extrem hohe Schärfe und HD.

MB

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Antwort von tommyb:

Weil 16:9 bei SD anamorph gespeichert wird. D.h. beim Abspielen wird es von 720x576 auf 1024x576 (für die Klugscheisser: 1049x576, ist ja PAL DV!) gestreckt. Das kann sich (muss nicht) negativ auf das Keyen auswirken, weil nun auch noch die horizontale interpoliert wird und abhängig vom Programm führt das evtl. zu schlechten Ergebnisen.

Zur Veranschaulichung habe ich da was vorbereitet:




Das erste Bild ist deine Quelle, so wie die Kamera sie VOR der Kompression kriegt.

Die Kamera staucht das Bild auf 720x576 Pixel (Bild 2) und speichert es auf Band.

Dein Schnittprogramm/der Fernseher entstauchen das Bild nun wieder mit dem korrekten Seitenverhältnis, damit die Leute nicht so dünn aussehen (Bild 3).


Selbiges passiert bei 4:3, allerdings nicht so stark:





Wenn wir uns das Bild nun im Detail anschauen:




Person 1 ist 16:9 vor der Kompression.
Person 2 ist 16:9 auf dem TV/im Schnitt.
Person 3 ist 4:3 vor der Kompression.
Person 4 ist 4:3 na Du siehst es schon.


Achte nun auf die horizontalen Linien (von links nach rechts). Diese sehen im Prinzip überall identisch aus. Warum? Weil sie bei dem ganzen Vorgang nicht berührt werden.

Ganz anders die vertikalen Linien. Bei 16:9 wird weitaus extremer entzerrt als bei 4:3, was zu unschärferen Rändern führt. Achte mal auf das Bein bei 16:9, da sie 3 unterschiedliche Abstufunden (hell, dunkel, schwarz). Bei 4:3 nur 2.

Welches Bild lässt sich da wohl besser keyen?

So viel zum Thema qualitative Unterschiede beim Keyen von anamorphen Material ;)



Und nun zum Anderen.

Du hat geschrieben, dass Du das Grün etwas dunkler gemacht hast. Ich empfehle Dir im Post das Grün in der Sättigung anzuheben, damit es richtig schönes Giftgrün ist. Dann sollte es sich besser keyen lassen.

Außerdem musst Du darauf achten, dass dein Darsteller auf keinem Fall Reflektionen vom Greenscreen abkriegt. Latexanzüge nicht empfehlenswert ;)

Das alles kann zu einem besseren Ergebnis führen, muss aber nicht zwingend bei DV.

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Antwort von tommyb:

Die EX1 eignet sich übrigens auch hervorragend zum keyen, obwohl sie nur 4:2:0 hat, dafür extrem hohe Schärfe und HD.

MB Es geht hier gar nicht um die Schärfe sondern um den Farbraum. Zum Keyen wird nun mal die Farbe verwendet und die ist bei allen Geräten mit 4:2:0 Subsampling eingeschränkt (Farbmatrix, bla bla). Und das kann selbst ein runterskalieren des HD-Materials nur bedingt wieder wett machen, denn hier erfolgen Interpolationen der feinsten Sorte die das Ergebnis noch schlechter aussehen lassen können.

Ein Gerät mit 4:2:2 (Digibeta, DVCpro50) ist also Pflicht wenn das Ergebnis vernünftig werden soll, z.B. auch schon eine Panasonic HVX200 (trotz Pixelshift), ganz besonders wenn man kein spezielles Greenscreen-Studio hat ("Die Post macht das schon!").

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Antwort von Manuell:

Hi,
4:2:2 ist natürlich besser als 4:2:0, aber bei dem Film "Auf bösem Boden" wurde ja auch mit der Canon XL2 gedreht und auch Greesncreen-Aufnahmen gemacht.
Auf der DVD sieht das auch sehr ordentlich aus. Es ist also anscheinend auch möglich mit der, dir zur Verfügung stehenden, Kamera ein akzeptables Ergebnis zu erzielen.
http://www.hackermovies.com/cmsfiles/83988/83988_03.jpg

mfg
Manuel

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Antwort von joerg082:

hey ich danke euch für die vielen Infos.
Ich habe nochmal alles versucht, was sehr viel gebracht hat ist der 4:3 Modus. Vielen Dank für den Tipp.
Habe die Person noch weiter vom GreenScreen entfernt um mit mehr Tiefenschärfe arbeiten zu können und grüne Reflektionen zu vermeiden. Und siehe da jetzt bin ich ziemlich zufrieden mit dem Ergebnis :) Ich danke Euch und es ist auch recht gut in miniDV solche Aufnahmen zu machen. Sicherlich geht es noch besser, aber für eine Homepage reicht es vollkommen...
Ich bin mit dem Ergebnis jetzt sehr zufrieden.

Grüße Jörg

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Antwort von tommyb:

Na das ist doch super!

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