Newsmeldung von slashCAM:Wir hatten ja schon
https://www.slashcam.de/news/single/Dol ... 11073.html (drüber im Dezember kurz berichtet). Nun hat hat das Kind einen Namen (Dolby Vision) und seit der CES auch ein zwei größere Gerätehersteller zur Unterstützung im Boot (Sharp und TCL). Leider ist ansonsten wenig zu erfahren, wie die Inputformate für eine gesteigerte Dynamik zum Fernseher konkret geartet sein sollen.
Als Komplettlösung soll Dolby Vision von der Produktion bis zur Übertragung und Wiedergabe wirken und erhält bereits angeblich Unterstützung von Hollywood-Regisseuren , Filmstudios, Geräteherstellern sowie Online-Streamingbetreibern. Distributions-Partner für Filme und Fernsehsendungen in Dolby Vision sollen zunächst unter anderem Microsoft (Xbox Video), Amazon Instant Video, Netflix, und VUDU sein. Na, dann wünschen wir gutes Gelingen ;)
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Antwort von domain:
Ich denke, dass diese gewaltigen Dynamikerhöhungen eigentlich nur etwas für die relativ hell beleuchteten Großmärkte zur besseren Präsentation der Geräte sind.
Daheim habe ich sogar die Hintergrundbeleuchtung zurücknehmen müssen um nicht geblendet zu werden.
Antwort von WoWu:
Das werden sie brauchen, wenn die Signale bei 4K mit einer Dunkelphase übertragen werden, um die Bildschärfe zu erhöhen.
Bisherige TVs, die man mit einer Dunkelphase ansteuert werden dann zu dunkel. Aber die Bilder sehen mit Dunkelphase super aus. -Kein "Geschmiere" mehr.
Antwort von domain:
Die für mich entscheidende Sache ist, dass Schatten am TV-Gerät nicht vollständig absaufen und die Lichter nicht blenden.
Insofern kommen einem derzeitige TFTs sogar entgegen, denn wirklich schwarze Bildstellen gibt es dort nicht. Das ist aber wichtig, denn selbst Schwarz muss eigentlich noch so dunkelgrau sein, dass sich das Auge daran aufhängen kann.
Wirkliches Tiefschwarz ist unangenehm und unnötig und sieht man manchmal bei Plasmas. Die sind dann aber m.E. falsch eingestellt.
Antwort von WoWu:
An der einstellbaren Grundhelligkeit ändern solche Dunkelphasen nichts. Die bleibt weiter erhalten, aber die LEDs werden kürzer angesteuert und brauchen daher eine andere Lichtenergie, damit die Bildschärfe durch die Dunkelphase erzeugt werden kann.
Wir hatten mal einen zur Probe da, das war schon eine tolle Sache, aber eben sehr dunkel.
Wenn das Dolby damit gelöst hat, dann wird das super. Das ist endlich mal wieder eine nützliche Innovation im Monitorsektor. (nicht die -nur-Helligkeit, aber in Kombination mit Dunkelphasen).
Antwort von domain:
Dann ist ja alles ok.
Ich möchte nur mit Nachdruck darauf hinweisen, dass eine totale Nullhelligkeit (= Dunkelheit auf dem Bildschirm) völlig indiskutabel ist, genauso übrigens wie eine alles überstrahlende Bildhelligkeit in div. Bildpartien.
Alles viel zu anstrengend und überzogen, gemeinsam übrigens mit einer abnormalen Schärfe.
Das muss alles kommod herüberkommen und so läuft es derzeit ja auch überwiegend im TV.
Eigentlich sollte alles eher mehr flach und nicht so extrem nachgeschärft transportiert werden, das täte unseren Augen gut.
Antwort von thyl:
Hier das gleiche Gesülze. Alle Meldungen, die ich dazu jetzt gefunden habe, plappern nur nach, was ihnen Dolby serviert, ohne jegliche kritische Analyse. Fragen, die sofort auftauchen, sind zB:
-Wie soll denn das auf den Fernsehern technisch gelöst werden? Anscheinend hat Dolby dazu schon vor Jahren eine Firma gekauft, die eine aus Einzel-LEDs bestehende Hintergrundbeleuchtung verwendet. Na gut, sowas dürften einige andere mittlerweile auch haben. Unterschiede?
-Wie unterscheidet sich das Dolby-System von anderen Versuchen, den Farbraum zu erweitern, zB XV.Colour (kann man wohl als gescheitert ansehen) oder Rec.2020?
-Wie unterscheidet sich Dolby von Deep Colour, das auch Standard bei Fernsehern ist?
-Was ist mit den Standards, die bei DVD, BlueRay oder DVB-S verwendet werden? Die gestatten nur 7 Blenden Dynamik und nur den Rec.709 Farbraum. Wie will Dolby die Inhalte zum Fernseher bringen? Nur übers Internet per Streaming?
-Und wie sieht es mit der Produzenten-Seite aus? In welchen Farbraum soll man graden/editieren, um Dolby Vision kompatibel zu sein? Schaffen das die Programme so eigentlich?
usw.
Antwort von carstenkurz:
Dolby ist seit dem Erfolg von AC3 ganz scharf auf Marken im Konsumersektor, weil man mit einem simplen Patent auf Jahre und Jahrzehnte hinaus solide Einnahmen erzielen kann, ohne sich noch um ein konkretes Produkt, Support, etc. kümmern zu müssen.
Dolby sieht hier eine normale technische Weiterentwicklung im Markt und versucht mal wieder, sie markentechnisch abzugreifen. Bei HD und FullHD haben sie es verpennt, 4k auch, und jetzt versuchen sie es halt bei Kontrast, Farbräumen und anderen Aspekten, die normalerweise herstellerübergreifend unabhängig weiterentwickelt und irgendwann in Standards gegossen werden.
Dolby Vision ist so eine weitere Luftnummer, wie sie schon in Form von unzähligen Virtual Surround-Technologien für Notebooks, Smartphones, etc, existiert. Dolby bietet Unmengen solcher 'Lösungen' an für Probleme, die niemand hat. Und die Hersteller solcher Produkte arbeiten umgekehrt gerne mit einem Markennamen wie Dolby, um die eigenen Geräte von denen der Konkurrenz abzuheben. Sozusagen eine Win-Win Situation, jedenfalls für Dolby und die Gerätehersteller.
- Carsten