Frage von Michael T. Rademacher:Hallo,
ich suche eine Bildstabilisationssoftware a la Steadyhand.
Mir ist wichtig, dass ich möglichst keine Auflösung beim durchjagen durch die Software verliere.
Mir fallen Icarus (soll das können, Freeware Tracker) Steadyhand und After Effekts ein.
Bei Steadyhand verliert man leider so viel Auflösung, das das Endmaterial kaum noch zu gebrauchen ist (digital Zoom - unscharf - ...).
Mit den anderen beiden Progs kenne ich mich leider nicht aus.
Wer kann mir also einen Tip für ein solchen Programm geben, dass:
- Keine (kaum) Auflösung kostet
- gute Ergebnisse liefert
- relativ schnell zu erlernen ist.
Wäre super wenn ihr mir weiterhelfen könntet.
Grüße
Michael
Antwort von Hogar:
Der Hase liegt darin begraben: Je mehr du mit der Kamera gewackelt hast, desto mehr muss ein Stabilisierer ausgleichen. Der Stabilisierer verschiebt also das Bild in die Gegenrichtung (entgegenwackeln). Natürlich kann man ein Bild nicht verschieben, ohne das man über den Rand des Bildes hinaus kommt. Deshalb wird eben herangezoomt, sonst würde man am Rand immer wieder schwarze Ränder sehen weil das Bild da eben zuende ist!
Das heisst, völlig egal welchen Programm du nimmst - es geht auf jeden Fall Auflösung verloren, genau wie bei der elektronischen Bildstabilisierung die in bessere Camcorder eingebaut ist. (In noch besseren ist ein optischer Stabilisator drin)
Wenn du nicht so viel an Auflösung verlieren willst gilt: den Camcorder so ruhig wie möglich zu halten - damit muss weniger ausgeglichen werden, und damit auch weniger herangezoomt werden.
Noch 'n Tipp: Mit After Effects muss man nach der Stabilisierung selber nochmal manuell nachkorrigiren, weil nicht automatisch herangezoomt wird. SteadyHand macht alles automatisch.
Antwort von Doc:
So ein leichtes Wackeln (bei Kamerfahrten von einem Fahrzeug aus etwa) kann man ein bißchen mildern, indem man es eben in Zeitlupe ablaufen läßt - ist natürlich auch nur bedingt anwendbar...
Will Euch nicht zu nahe treten, aber ich hab mir vor längerer Zeit mal "The Roman" angesehen - und da hat's eher an der Story gehapert als am Wackeln; aber war ja wohl der Erstling, bei dem darf man nicht so streng sein...
Boltarcolors
Antwort von Michael T. Rademacher:
P. S. Danke Hogar für deine ausführliche informative Antwort.
Das heißt dann also, das man sich mit den verwackelten Shots abfinden oder auf Auflösung verzichten muss?
Schade, dann werde ich mir gut überlegen müssen, welche Vorgehensweise die sinnvollere ist.
Wir können ja dazu gleich eine Diskussion über Billig Steadycams und Kamerakräne eröffnen ;o).
Grüße
Michael
Antwort von Thorsten Schneider:
: Wenn es nicht stört, würde ich noch einmal gerne auf das Problem zurückkommen: Ich habe
: versucht, in SteadyHand nur die vertikalen "Verwackler" zu korrigieren,
: dabei das Vergrößern des Videos ausgeschaltet, und anschliessend in MSP oben und
: unten einen schmalen schwarzen Balken an das Bild gelegt. Das Ergebnis gefällt mir
: besser als eine Bildvergrösserung.
Und noch eine Anmerkung von mir. Wenn man die Vergrößerung deaktiviert, kann man bis zu einem bestimmten Grad sowieso mit einer Verschiebung des Bildes leben, da Consumer-TV ohnehin die Ränder "beschneiden". Rund 10 % des Bildes werden vom Fernseher nicht dargestellt; solange sich die Verschiebung/Stabilisierung in diesem Rahmen bewegt, ist alles in Ordnung.
Thorsten
Antwort von PedroB:
Wenn es nicht stört, würde ich noch einmal gerne auf das Problem zurückkommen:
Ich habe versucht, in SteadyHand nur die vertikalen "Verwackler" zu korrigieren, dabei das Vergrößern des Videos ausgeschaltet, und anschliessend in MSP oben und unten einen schmalen schwarzen Balken an das Bild gelegt. Das Ergebnis gefällt mir besser als eine Bildvergrösserung.
Wer einmal während einer Speedboatfahrt gefilmt hat, weiss übrigens, dass ein Stativ auch nicht alle Probleme lösen kann.
PedroB
Antwort von Hogar:
: Professionell werden Filme mit DV nie, wer sowas vorhat, fährt am falschen Dampfer.
Dem wiederspreche ich hier einfach mal teilweise. Es kommt wie immer darauf an WAS man macht. In Afghanistan - ohne Drehgenehmigung - wenn auf (erkennbare) Presse geschossen wird - mit einer Sony VX2000 - Was ist daran nicht angemessen?
Bei mir auf Arbeit ist es übrigens angeblich verboten einen Beitrag nur mit DV zu drehen. (wie das genau ist, weiss ich nicht, ich bin im Schnitt) Wird aber trotzdem gemacht. Und wenn ein Profi, der seit 20 Jahren nichts anderes macht keinen Unterschied an der Bildqualität erkennt, ist DV zumindest semiprofessionell, und das Ergebniss ist dann sehr wohl professionell.
Antwort von Hogar:
Und wenn ich n Porno mache verwende ich selbstverständlich 1000 Effekte pro Szene ;) *lol*
Antwort von Hogar:
: und manche kommen nicht mal mit nem Stativ zurecht und lassen's ganz schnell wieder
: weg... Deine Filme strahlen Leben aus - aha, hoffentlich wissen die Zuschauer dieses
: "Leben" zu schätzen.
: Du solltest das dann aber schon Dogma konform machen! ;-)
Meine Güte das ist doch völlig egal wie man seine Filme macht. Selbstverständlich kann man völlig auf das Stativ verzichten. Und selbstverständlich kann man auch ausschliesslich mit Stativ drehen. Das ist dann eben etwas anderes, nicht etwas besseres. Das hängt doch davon ab, was man machen will.
Wenn ich eine Fahrt oder was ähnliches haben will, stelle ich meine XM2 auf mein 50 € Stativ und klappe es aus. Dann fasse ich es kurz unterhalb des Stativkopfes an und hebe es eben dahin wo ich was ablichten will. Durch die Trägheit, die durch das unten dranhängende Stativ entsteht, durch den optischen Stabilisator in der Cam und letztendlich durch AfterEffects oder SteadyHand in Kombination erhält man Ergebnisse die erstaunlich sein können. Man muss natürlich ein bischen umgehen lernen mit der "Stativ-dranhänge-Konstruktion". Man kann das Stativ ja auch noch ein bischen verstellen, so das der Gewichtsschwerpunkt weiter nach vorne verlegt wird, also das Stativ schräg nach vorne zeigt. Leider hab ich keine Homepage oder so, sonst würd ich mal n Demovieo online stellen.
Und wenn man ne Handkamera haben will - aber bitte doch - weg mit dem Stativ. Alles ist möglich - kommt ganz drauf an was man machen will.
Antwort von Doc:
: Ich verwende schon jahrelang kein Stativ mehr (purer Anfängerfehler - oder Fehler von
: alten Freaks, die meinen, sowas mache den Profi aus), habe auch kein Steadykam,
: weder stinkteuer gekauft noch dilletantisch selbstgebastelt - und trotzdem strahlen
: meine Filme mehr Leben aus als jener, die sich mit so Zeug zu Tode schleppen.
und manche kommen nicht mal mit nem Stativ zurecht und lassen's ganz schnell wieder weg... Deine Filme strahlen Leben aus - aha, hoffentlich wissen die Zuschauer dieses "Leben" zu schätzen.
Du solltest das dann aber schon Dogma konform machen! ;-)
Antwort von Hans Witzig:
: Ich weiß ja nicht ob ihr solche Filme macht wie: Stellen wir mal das Stativ dahin, und
: dann da. Eure Kreativität reicht ja vielleicht nicht für mehr.
: Manchmal muss man auch Sachen ausprobieren, die verrücktesten Blickwinkel benutzen oder
: eben eine Fahrt mit einer selbstgebauten Steadycam realisieren.
:
: Ich habe nicht das Geld professionelles Equipment zu erwerben, dennoch kann man
: versuchen, ein annähert professionelles Ergebnis zu bekommen.
:
: Es geht hier nicht darum, ob ich die Kamera in der Hand halte und dabei wackle wie ein
: Besoffener (ich weiß ja nicht ob das bei euch am Set üblich ist, sich zu besaufen,
: um dann eventuell doch noch für euch brauchbare Ergebnisse zu erzielen), sondern um
: Einstellungen die ohne einen rießigen nicht zu bewältigenden Aufwand nicht
: unverwackelt hinzubekommen sind.
:
: Schade, dass auch dieses Board langsam durch so arogante Idioten wie euch kaputt
: gemacht wird.
:
: hochachtungsvoll
:
: Michael T. Rademacher
Ich verwende schon jahrelang kein Stativ mehr (purer Anfängerfehler - oder Fehler von alten Freaks, die meinen, sowas mache den Profi aus), habe auch kein Steadykam, weder stinkteuer gekauft noch dilletantisch selbstgebastelt - und trotzdem strahlen meine Filme mehr Leben aus als jener, die sich mit so Zeug zu Tode schleppen.
Ein Film lebt nämlich von IDEEN, nicht von Technokrams. Das redet die Industrie ein (die will gut davon leben) und die Händler - und nur die Dümmsten fallen darauf rein.
Professionell werden Filme mit DV nie, wer sowas vorhat, fährt am falschen Dampfer.
Auch die vielen Effekte in Schnittprogrammen sind purer Furz, sehr euch mal einen "Profi"-Film an! Null Effekte/Übergänge, aber 1000 harte Schnitte. Alle möglichen Effekte findet man in billigen Pornofilmen (denn die stellen Jahr und Tag denselben einfallslosen Senf dar)
Ich filme, wenns sein muss, auch 5cm übern Boden, dazu nutzt kein 3.5"-Display in heller Sonne, sondern einzig und allein ein abwinkelbarer Sucher, denn etwa die Winzlinge unter den Camcordern gar nicht haben. Oder ein eingebautes, elektr. Weitwinkel, denn ein aufschraubbares kostet Geld, mindert die Qualität, macht Balast, schädigt das Gewinde, man hats nie, wenn mans braucht usw.
Solche Sachen sind wichtiger als Stativ und Steadycam. Aber manche schleppen ihren Stativkopf, der den Preis eines halben Camcorders kostet, den Aussichtsturm rauf, wo sie zum Ärger der restlichen Besucher ihr (keuchend raufgeschlepptses) Sativ aufbauen und dann alle verärgern, die im Wege stehen iund MIT MUSSE die Aussicht geniessen wollen.
Filmen bedeuetet für manche Menschen eine KRANKHEIT, Filmschnitt wird zur Perversion .. und das Ergebnis angucken zum Schlafmittel.
Antwort von Michael T. Rademacher:
Ich weiß ja nicht ob ihr solche Filme macht wie: Stellen wir mal das Stativ dahin, und dann da. Eure Kreativität reicht ja vielleicht nicht für mehr.
Manchmal muss man auch Sachen ausprobieren, die verrücktesten Blickwinkel benutzen oder eben eine Fahrt mit einer selbstgebauten Steadycam realisieren.
Ich habe nicht das Geld professionelles Equipment zu erwerben, dennoch kann man versuchen, ein annähert professionelles Ergebnis zu bekommen.
Es geht hier nicht darum, ob ich die Kamera in der Hand halte und dabei wackle wie ein Besoffener (ich weiß ja nicht ob das bei euch am Set üblich ist, sich zu besaufen, um dann eventuell doch noch für euch brauchbare Ergebnisse zu erzielen), sondern um Einstellungen die ohne einen rießigen nicht zu bewältigenden Aufwand nicht unverwackelt hinzubekommen sind.
Schade, dass auch dieses Board langsam durch so arogante Idioten wie euch kaputt gemacht wird.
hochachtungsvoll
Michael T. Rademacher
Antwort von Ernie:
: Anmerkung: 1. mein Camcorder hat optischen Bildstabilisator,
: 2. Es gibt Takes (Steadycam,...), wo man ein gewisses Verwackeln nicht ausschalten
: kann, leider.
:
: Aber es muss doch Programme geben, die aus vorhandenen Informationen soweit ein
: entwackeltes Bild machen, dass sie eben fehlende Bildinformation aus früheren
: Bildern wieder verwenden. Weil wenn man hin und herwackelt beschränkt sich eine
: solche Software eben auf das Zentrum des Bildes, und es gibt ja normalerweise auch
: genug Informationen um dieses Zentrum herum, einmal eben links mehr und einmal
: rechts (sofern nicht gerade großartig gerannt oder eine Fahrt gemacht wird).
:
: Und wenn z. B. Icarus aus einem Schwenk ein Panorama erstellen kann, müsste es doch
: auch möglich sein, ein Bild mit mehr Auflösung aus einer verwackelten Einstellung zu
: berechnen und daraus ein nicht verwackeltes Bild auszuschneiden, das eben auch die
: original (in diesem Falle DV oder wenn möglich mehr) Auflösung hat.
:
: Oderl iege ich da total falsch?
Ja, du liegst total falsch.
Falls du deinen Camcorder nicht (nüchtern) ruhig halten kannst, so werde Cocktailshaker in einer Bar, da kannst du schütteln soviel du willst.
Wer an seinem Stabi hängt, ein Steady braucht (schön teuer und schwer) und nachher noch Entwackelungssoftware, ist entweder krank oder 95 Jahre.
Da tät ich Videografieren schnellstens aufgeben und zum Briefmarkensammeln anfangen. Diese kannst du ins Album reinzittern.
Antwort von Michael T. Rademacher:
: Der Hase liegt darin begraben: Je mehr du mit der Kamera gewackelt hast, desto mehr
: muss ein Stabilisierer ausgleichen. Der Stabilisierer verschiebt also das Bild in
: die Gegenrichtung (entgegenwackeln). Natürlich kann man ein Bild nicht verschieben,
: ohne das man über den Rand des Bildes hinaus kommt. Deshalb wird eben herangezoomt,
: sonst würde man am Rand immer wieder schwarze Ränder sehen weil das Bild da eben
: zuende ist!
:
: Das heisst, völlig egal welchen Programm du nimmst - es geht auf jeden Fall Auflösung
: verloren, genau wie bei der elektronischen Bildstabilisierung die in bessere
: Camcorder eingebaut ist. (In noch besseren ist ein optischer Stabilisator drin)
:
: Wenn du nicht so viel an Auflösung verlieren willst gilt: den Camcorder so ruhig wie
: möglich zu halten - damit muss weniger ausgeglichen werden, und damit auch weniger
: herangezoomt werden.
:
: Noch 'n Tipp: Mit After Effects muss man nach der Stabilisierung selber nochmal manuell
: nachkorrigiren, weil nicht automatisch herangezoomt wird. SteadyHand macht alles
: automatisch.
Anmerkung: 1. mein Camcorder hat optischen Bildstabilisator,
2. Es gibt Takes (Steadycam,...), wo man ein gewisses Verwackeln nicht ausschalten kann, leider.
Aber es muss doch Programme geben, die aus vorhandenen Informationen soweit ein entwackeltes Bild machen, dass sie eben fehlende Bildinformation aus früheren Bildern wieder verwenden. Weil wenn man hin und herwackelt beschränkt sich eine solche Software eben auf das Zentrum des Bildes, und es gibt ja normalerweise auch genug Informationen um dieses Zentrum herum, einmal eben links mehr und einmal rechts (sofern nicht gerade großartig gerannt oder eine Fahrt gemacht wird).
Und wenn z. B. Icarus aus einem Schwenk ein Panorama erstellen kann, müsste es doch auch möglich sein, ein Bild mit mehr Auflösung aus einer verwackelten Einstellung zu berechnen und daraus ein nicht verwackeltes Bild auszuschneiden, das eben auch die original (in diesem Falle DV oder wenn möglich mehr) Auflösung hat.
Oderl iege ich da total falsch?
Grüße
Michael