Frage von Riki1979:Liebe Resolve-Freaks,
Ich habe mir vorgenommen, für meine nächsten Reisefilme immer die Lautstärke auf -14 LUFS einzustellen, sowohl für Musik als auch für gesprochene Kommentare.
So wird es ja meines Wissens von Youtube empfohlen.
Da ich zur Restauration alter Instrumental-LP's Adobe Audition benutze, habe ich dort im Effekt "Loudness Radar" obigen Parameter schon entsprechend eingestellt.
Was muss oder sollte ich bei den restlichen Parametern noch einstellen, wenn es:
A: Eine Wave-Datei mit Musik ist oder
B: ein von mir gesprochener Kommentar?
Oder kann ich die restlichen Parameter so lassen, wie sie sind?
Vielen Dank im Voraus!
Ricardo!
LUFS-Lautstaerke.jpg
Antwort von Blackbox:
Ich würde das trennen.
LP's mit regulärem Pegel aufnehmen (also nicht übersteuern und je nach verwendetem Interface etwas mehr oder weniger Reserve zu 0dbfs einhalten).
Den Pegel für Youtube dann erst im Schnittprogramm setzen, da gibt's ja ne LUFS Anzeige in Echtzeit.
Sprache auf ca. -14LUFS ist o.k..
Musiklautstärke ist aber eine eher ästhetische Frage. Da stellt zwar von kurzen Lautstärkespitzen abgesehen auch ca. -14 einen technisch guten Anhaltspunkt dar, aber oft ist das ästhetisch gesehen zu laut, was aber natürlich Geschmacksache ist, und es ist beim Reisebericht aus Wacken wahrscheinlich ne andere Musiklautstärke sinnvoll, als beim Urlaubsfilm mit stillen finnischen Seenlandschaften?
Falls Du in Geggenden mit lauten Explosionen Vulkanausbrüchen oder ähnlichem reist, dann können und sollen die -14 natürlich auch kurzfristig(!) deutlich überschritten werden.
Insgesamt: keine Panik, wenn's etwas lauter wird, dann regelt youtube das etwas runter, wenns zu leise ist wirds aber nach meinem Wissen (ohne Gewähr) nicht auf youtube-Durchscnitt angehoben, sondern bleibt zu leise.
p.s.:
falls noch nicht bekannt:
Du kannst bei Deinen (und natürlich auch bei anderen) youtube-Videos mit rechter Maustaste auf's Video klicken und dort den Eintrag 'Statistiken' aufrufen und Du kannst nochmal schaun was youtube davon hält bzw. wie Deine Lautstärke da interpretiert wird.
Antwort von Riki1979:
Vielen Dank, Blackbox!
Und wie sollte ich die Parameter am besten einstellen, wenn das Ergebnis eine professionelle Bluray oder DVD werden soll?
Antwort von Blackbox:
Ich geb bei sowas meist (nach Absprache) -23 ab, aber es gibt hier im Forum sicher Menschen, die sich mit den Pegeln beim Endprodukt auf der Scheibe besser auskennen.
Bei CD Produktionen wird je nach Stilrichtung gemastert, oft sehr deutlich höher als -14 und eher hoch bis -8, aber CD's sind ja seit Jahren stark rückläufig. Für Streamingplattformen (Musik) auch eher lauter als -14, teils deutlich lauter.
Bei DVD und Bluray hast Du ja nicht - wie bei Broadcast - ne technische Abnahme und hast auch keine Plattform mit vorgegebenen Normpegeln. Kinokompatibel muss es vermutlich auch nicht sein (da wird traditionell auch gar nicht in Lufs gemessen).
Du hast da also deutlich mehr eigene Freiheiten. Persönlich würd ich mittlerweile eher in Richtung youtube-Pegel gehen, statt auf -23.
Viel ist aber auch ne ästhetische Frage. Für höhere bzw. lautere Lufs musst Du i.d.R. stärker komprimieren, was dazu führt, dass die Sprache nicht relaxt daher kommt, sondern in Richtung einer leicht aggressiven 'in your face' Anmutung wirkt. Kann - je nachdem - o.k. und passend sein, kann aber auch unpassende Emotionen auslösen, also zB das Gefühl, dass mir da einer aufdringlich ins Ohr penetriert statt ruhig die finnischen Seeenlandschaft zu kommentieren.
Immer ne gute Absicherung:
Gut produzierte Vergleichsprodukte heranziehen und ungefähr in dem Bereich bleiben. Dabei aber besser nach Ohr entscheiden, und nicht sklavisch auf die Lufs starren, das braucht es wirklich nur dort wo streng nach EBU R128 abgenommen wird.
Antwort von Frank Glencairn:
Riki1979 hat geschrieben:
Liebe Resolve-Freaks,
Ich habe mir vorgenommen, für meine nächsten Reisefilme immer die Lautstärke auf -14 LUFS einzustellen, sowohl für Musik als auch für gesprochene Kommentare.
Es macht keinen Sinn, einzelne Tracks/WAVs vorher in Audition auf LUFs zu Pegeln, das machst du in Resolve wenn alle auf den Spuren legen.
Schau bei den LPs einfach das du mindestens 5-8db Headroom hast.
Sprache kommt normal mit -8 bis -12 daher, Musik manchmal etwas höher.
Die Lautstärke der einzelnen Spuren regelst du dann im Mix in Resolve über einen Kompressor/Limiter auf der jeweiligen Spur.
Resolve hat jede Menge eigene Anzeigen für LUFs an Bord.
Für YT ist das alles IMHO allerdings ein Overkill und Zeitverschwendung.
Antwort von stip:
Du kannst das Plugin 'Loudness' von Goodhertz auf deinem Master benutzen, ist umsonst und passt automatisch die LUFs auf einen von dir vorgegebenen Wert (oder auf Presets für Musik oder TV) an. Die Qualität ist sehr gut.
https://goodhertz.com/loudness/
Antwort von Blackbox:
"Frank Glencairn" hat geschrieben:
Die Lautstärke der einzelnen Spuren regelst du dann im Mix in Resolve über einen Kompressor/Limiter auf der jeweiligen Spur.
Dafür gibt es die normalen Lautstärkefader. Der Workflow über einen Kompressor macht die Lage i..R. wesentlich unübersichtlicher und es entsteht leicht überkomprimierter Matsch, ohne dass das vom Anwender überhaupt bemerkt wird.
Kompressoren sind zum komprimieren da, was aus klanglichen Gründen geschehen sollte, und nicht etwa um damit aus fragwürdiger Angewohnheit heraus die dafür - aus Gründen - vorgesehenen Fader zu ersetzen.
Mag ja sein, dass der eine oder die andere aus Zeitgründen oder Bequemlichkeit oder Unwissen heraus statt die Lautstärken über Kanalfader zu steuern lieber einfach nen Kompressor draufknallt, aber sauberes Arbeiten bei Audio geht anders, und eine Automationsspur vom Kompressorthreshold oder makeup gain wird leichter übersehen bzw. vergessen als eine Faderautomation. Außerdem verstehen viele Anwender überhaupt nicht was ein Kompressor macht, und wann/warum er ggf. falsch/unpassend eingestellt ist.
Falls Du den m.E. fragwürdigen Rat mit der Pegelregelung über Kompressoren auf den Einzelspuren ausprobieren willst, dann schau zumindest wo dabei der Unterschied zwischen pre- und postfader ist, sonst passiert womöglich noch sowas, dass Du erst prefader überkomprimierst und den entstandenen zu lauten Audiobrei dann im Fader wieder absenkst.
Dass gutes Audio bei Youtube eh egal sei ist m.E. auch längst überholt.
Fehler im Audio werden mittlerweile - ähnlich wie bei (zu Recht) empörten Zuschauern etwa bei einigen 'Tatort' Produktionen - in den Feedbacks gern mal von der Zielgruppe in den Kommentaren prägnant bemängelt.
Dass bei unschönem Audio die Klickzahlen deutlich runtergehen hat sich mittlerweile bei Youtubern ja auch seit Jahren rumgesprochen, und der Ton dort ist mittlerweile nicht selten besser als zB bei so manchen öffentlich-rechtlichen 'Talkrunden' (wo es sich inhaltlich allerdings eh nicht lohnt seine Lebenszeit durch Konsum solchen Politentertainment aka 'Boxbudenveranstaltungen' (F.Küppersbusch) ) zu verschwenden.
Und noch ein Pauschaltipp:
Audio ist immer auch Emotionssteuerung. Du tust Dir und deinen Zuschauern einen Gefallen, wenn Du nicht sklavisch auf Pegelanzeigen schaust und denktst Pegel o.k., also Audio o.k., sondern vor allem fühlst (!) ob Deine Audiomischung die Bildebenen angemessen unterstützt.
Das gilt für alle Ebenen, also Sprachsound, Musik, Atmo, etc.
Und das gilt auch bei Reiseberichten auf Youtube.
Antwort von Frank Glencairn:
Blackbox hat geschrieben:
Dass gutes Audio bei Youtube eh egal sei ist m.E. auch längst überholt.
Ein guter Mix ist ja auch was anderes als ein LUFs Pegel.
Nur von letzterem hab ich gesagt, daß man sich die Arbeit für YT sparen kann.
YT Videos die auf -14 gepegelt sind wirken regelmäßig zu leise, gegenüber den anderen, die drauf pfeiffen und den Limiter von YT anschlagen lassen.
Außerdem haben die meisten User noch nicht mal gemerkt daß YT jetzt selbst nen Kompressor (DRC) einsetzt.
Und solange du den nicht von Hand ausschaltest, hat der das sagen.
Antwort von Riki1979:
"Frank Glencairn" hat geschrieben:
Außerdem haben die meisten User noch nicht mal gemerkt daß YT jetzt selbst nen Kompressor (DRC) einsetzt.
Und solange du den nicht von Hand ausschaltest, hat der das sagen.
Davon habe ich auch schon gehört.
Demnach ist es also egal, wie laut ich meine Video's zu Youtube hochlade?
Nun ja, wenn dieser Kompressor seine Arbeit gut macht, dann wäre das ja super!
Antwort von dienstag_01:
Youtube macht selbst eine Lautheitsprüfung und regelt den Ton leiser, wenn er -14 überschreitet.
Wenn man nicht möchte, dass YT mit seinen Tools automatisch drüberbügelt, dann macht man das selbst.
Antwort von stip:
YT komprimiert halt dann den geditherten 16-bit Ton, was schlechter ist als wenn du selbst die 24 oder 32 bit Audiodaten vor dem Komprimieren bearbeitest.
Ob das jetzt die Welt ausmacht weiss ich nicht aber wieso nicht ordentlich machen wenn es recht einfach geht.
Antwort von Blackbox:
Soweit ich weiss, und das bestätigt sich auch durchs Hören, senkt youtube bei Überschreiten der-14db die Lautstärke ab. Nicht durch irgendwelche Kompressoren, sondern durch Lautstärkereduktion, die den Sound unangetastet lässt.
In der Musikproduktion werden ja auch nicht je nach Plattform unterschiedliche Mischungen mit unterschiedlichen Soundverdichtungen erstellt, sondern es wird im Pop-Rap, etc. - Bereich mit den Branchenüblichen Werten von -9 bis rauf zu -6 produziert, was dann auch für alle Plattformen verwendet wird, egal ob ein music-streaming mit -9Lufsi abspielt oder zB youtube mit -14.
Wenn es da anderslautende Info's gibt: gern her damit.
Die relativ neue youtube Funktion 'gleichbleibende Lautstärke' mag da ggf. (macht ja dann auch Sinn, bzw. ist notwendig) bei Lautstärke
anhebungen mit eigenen Kompressionsalgoritmen arbeiten um höhere Lautstärke ohne clipping erreichen zu können, was dann auch mehr oder weniger stark in die Soundanmutung eingreift aber das ist was grundsätzlich anderes als die Sache mit der Überschreitung von -14db.
Was viele nicht begreifen:
niedrige Lufsi (i für integrated) Werte (geringe Lautheit) können durchaus mit sehr geringem DR (dynamic range) einhergehen, nämlich dann, wenn hochkomprimiertes Material linear runtergeregelt wird, also in den abgesenkten oberen Bereichen (zb 0 bis -8dbfs) kein Content mehr ist, sondern Nullen. Die Anmutung bzw. Soundästhetik eines -7Lufs Materials bleibt erhalten, also zB die Tatsache, dass bei einem Song/Video durchgängig eine konstante Lautheit wahrgenommen wird. Das macht youtube bei hohen Lufs mit dem berechtigten Ziel, dass die Nutzer:innen während der youtube Playlist nicht an die Lautstärkeregelung müssen.
Kleiner DR ist ja heute für Distribution von 'to go'-Material auf Handy&Co durchaus sinnvoll.
Ich habe, abseits von unbestätigten gerüchthaften Mutmaßungen, noch nicht gehört, dass die Funktion 'konstante Lautstärke' da anders vorgeht und plötzlich mit Kompressoren statt mit linearer Absenkung an zu lautes Material heran geht. Das würd doch auch gar keinen Sinn ergeben.
Kurzum:
zu Lautes >-14Lufsi wird linear abgesenkt, zu Leises bleibt zu leise oder wird mit der voreingestellten youtube Funktion 'Gleichbleibende Lautstärke' per Algoritmus (Kompressor/Limiter) angehoben, wobei sich der Soundcharakter ggf. mehr oder weniger stark verändert.
Das heisst aber alles mitnichten, dass es für
jede youtube produktion sinnvoll ist möglichst laut mit möglichst kleinem DR zu sein!
Antwort von stip:
Blackbox hat geschrieben:
Nicht durch irgendwelche Kompressoren, sondern durch Lautstärkereduktion, die den Sound unangetastet lässt.
Hat nicht irgendwer gesagt dass ein Kompressor benutzt wird?
Im Prinzip egal ob Comp oder Lautstärke, wenn 16 bit bearbeitet wird ist das weniger wünschenswert als gleich das original 24/32bit Material zu regeln, ich habe oben ein Plugin verlinkt das das mit einem Mausklick automatisch macht.
Antwort von DKPost:
Blackbox hat geschrieben:
Soweit ich weiss, und das bestätigt sich auch durchs Hören, senkt youtube bei Überschreiten der-14db die Lautstärke ab. Nicht durch irgendwelche Kompressoren, sondern durch Lautstärkereduktion, die den Sound unangetastet lässt.
In der Musikproduktion werden ja auch nicht je nach Plattform unterschiedliche Mischungen mit unterschiedlichen Soundverdichtungen erstellt, sondern es wird im Pop-Rap, etc. - Bereich mit den Branchenüblichen Werten von -9 bis rauf zu -6 produziert, was dann auch für alle Plattformen verwendet wird, egal ob ein music-streaming mit -9Lufsi abspielt oder zB youtube mit -14.
Wenn es da anderslautende Info's gibt: gern her damit.
Die relativ neue youtube Funktion 'gleichbleibende Lautstärke' mag da ggf. (macht ja dann auch Sinn, bzw. ist notwendig) bei Lautstärkeanhebungen mit eigenen Kompressionsalgoritmen arbeiten um höhere Lautstärke ohne clipping erreichen zu können, was dann auch mehr oder weniger stark in die Soundanmutung eingreift aber das ist was grundsätzlich anderes als die Sache mit der Überschreitung von -14db.
Was viele nicht begreifen:
niedrige Lufsi (i für integrated) Werte (geringe Lautheit) können durchaus mit sehr geringem DR (dynamic range) einhergehen, nämlich dann, wenn hochkomprimiertes Material linear runtergeregelt wird, also in den abgesenkten oberen Bereichen (zb 0 bis -8dbfs) kein Content mehr ist, sondern Nullen. Die Anmutung bzw. Soundästhetik eines -7Lufs Materials bleibt erhalten, also zB die Tatsache, dass bei einem Song/Video durchgängig eine konstante Lautheit wahrgenommen wird. Das macht youtube bei hohen Lufs mit dem berechtigten Ziel, dass die Nutzer:innen während der youtube Playlist nicht an die Lautstärkeregelung müssen.
Kleiner DR ist ja heute für Distribution von 'to go'-Material auf Handy&Co durchaus sinnvoll.
Ich habe, abseits von unbestätigten gerüchthaften Mutmaßungen, noch nicht gehört, dass die Funktion 'konstante Lautstärke' da anders vorgeht und plötzlich mit Kompressoren statt mit linearer Absenkung an zu lautes Material heran geht. Das würd doch auch gar keinen Sinn ergeben.
Kurzum:
zu Lautes >-14Lufsi wird linear abgesenkt, zu Leises bleibt zu leise oder wird mit der voreingestellten youtube Funktion 'Gleichbleibende Lautstärke' per Algoritmus (Kompressor/Limiter) angehoben, wobei sich der Soundcharakter ggf. mehr oder weniger stark verändert.
Das heisst aber alles mitnichten, dass es für jede youtube produktion sinnvoll ist möglichst laut mit möglichst kleinem DR zu sein!
Ich kenne kein einziges Programm und auch keinen Sounddesigner, Composer oder Musiker der das "Lufsi" nennt.
Wenn von Lufs gesprochen meint man doch eigentlich so gut wie immer integrated und nicht short term, oder?
Antwort von Blackbox:
Ja, meistens schon, aber nicht immer, zumindest ist mit nachgestelltem 'i' eindeutig was gemeint ist.
Der praktische Unterschied ist ja zb für das youtube DRC uU relevant.
Hab da grad mal etwas nachrecherchiert, und es scheint tatsächlich so, dass ab 2022 doch Kompressoreingriffe stattfinden können, was also darüber hinaus geht lufsi linear nach unten anzupassen, sondern es wird innerhalb des Materials der DR reduziert, also bei den Nutzer:innen, die dieses tool nicht ausschalten wird nicht der Originalton abgespielt, sondern eine dynamisch zusätzlich komprimierte Fassung. Ob sich das an 'short term' orientert? Keine Ahnung, scheint irgendwo zwischen short-term und integrated zu sein und noch Zusatzalgoritmen zu enthalten.
Was ich oben schrieb stimmt also nur eingeschränkt bzw. ist bei auf Nutzerseite aktiviertem 'Gleichbleibende Lautstärke' nicht oder nicht immer gültig.
Infos über die Details (Schwellenwerte usw.) hab ich noch nicht gefunden. Ist auch möglicherweise - durchaus typisch für die US Oligarchenkonzerne - nicht öffentlich zugänglich.
Wieviele Nutzer:innen dieses feature eingeschaltet haben weiss ich nicht, aber da das ein opt-out Design ist wird es wohl die breite Mehrheit sein.
Wenn man bei den Statistiken nachschaut wird zB öffentlich-rechtliches Material immer um die 9db angehoben (zB 80% / DRC (content loudness -8.8dB), was logisch ist bei R128 -> -14Lufs.
Bei aktuellem Beyonce Song kommt positiver Wert ( 80% / 42% (content loudness 5.6dB) ), was bei mutmaßlichen -8 lufsi im Originaltrack ja auch passt.
Der Wert gibt also offenbar korrekt die Abweichung der Lufsi des hochgladenen Materials zur youtube-norm an.
Prozentangaben sind mir unklar.
Vielleicht kann das ja hier jemand deuten?
Hört jemand da bei aktuellen Songs stärkere Kompression als im Original?
Ich spontan nicht, hab aber auch nicht intensiv verglichen.
Zwischen on und off bei 'gleichbleibende Lautstärke' ist jedenfalls ein sehr deutlicher Lautstärkenunterschied festzustellen
Ich hab grad aktuell wenig Lust das beides extra runterzuziehen, auf gleichen Pegel zu bringen und DR zwischen 'mit' und 'ohne' Einstellung zu vergleichen.
Werde das DRC-Phänomen aber mal im Auge behalten.
Antwort von Blackbox:
Youtube schreibt dazu, dass Musik nicht von DRC betroffen sei:
Bildschirmfoto 2024-11-09 um 19.44.58.png
https://support.google.com/youtube/answ ... DiOS&oco=1
Antwort von Riki1979:
Blackbox hat geschrieben:
Youtube schreibt dazu, dass Musik nicht von DRC betroffen sei:
Bildschirmfoto 2024-11-09 um 19.44.58.png
https://support.google.com/youtube/answ ... DiOS&oco=1
Das bedeutet also für mich und meine mit Musik untermalten Reisereoprtagen: Die fertig gerenderte Datei (welche für Bluray und DVD vorgesehen ist) noch einmal in DR einlesen, dann in den Projekteinstellungen -14 LUFS auswählen, dann die Tonspur entsprechend normalisieren und zum Schluss für Youtube rendern.
So habe ich dann zwei verschiedene Versionen: Eine für DVD/Bluray und eine für Youtube.
Antwort von Blackbox:
Was ist denn das Ziel der Sache?
Verkauf?
Weitergabe an Freunde etc.?
Aufbau einer Präsenz mit regelmäßigem Content und möglichst vielen Clickzahlen bei youtube?
Wenn weder Verkauf noch intensives 'youtubing' anstehen würd ich mir die Arbeit wohl nicht machen, sondern einfach zwischen -12 und -14 Lufs abmischen und für beides verwenden.
Viel wichtiger als der genaue Lufs-Wert ist die gesamte Soundanmutung. DA lohnt es sich dann wirklich genug Zeit bzw. Sorgfalt reinzusetzen. Passt die Musik, funktionieren die unterschiedlichen Soundebenen gut zusammen? Sind Störsounds drin? Gibt es Stellen wo's nervig klingt? usw.
Vor allem durchgängige Sprachverständlichkeit ist ein wirkliches 'must have'.
Gut gemachte Vergleichs-'Produkte' anzuhören ist auch meist ne sehr gute Idee.
Antwort von Riki1979:
Blackbox hat geschrieben:
Was ist denn das Ziel der Sache?
Verkauf?
Weitergabe an Freunde etc.?
Aufbau einer Präsenz mit regelmäßigem Content und möglichst vielen Clickzahlen bei youtube?
Ganz genau!!
Antwort von Jalue:
Warum so kompliziert, wenn es auch einfach geht? Bei Online-Videos ist Loudness-Mischung meines Wissens nicht vorgeschrieben und falls doch, wird sie nicht wirklich exekutiert - siehe brüllend laute (= hochkomprimierte) Werbeclips in YT-Filmen. Entsprechend mische ich für Youtube, Facebook oder sonstige Social-Kanäle seit
Jahren ganz platt auf -6 Peak, das heißt:
Ich pegele O-Töne auf -6 dBfs ein und der Rest wird nach Gehör/Geschmack irgendwo unterhalb einsortiert, bis es sich für mich stimmig anhört. Beschwert hat sich noch niemand und letztlich ist es ja auch nur das, was mit EBU R128 + Co bewirkt/befördert werden soll, nämlich eine auf das menschliche Gehör abgestimmte Mischung. Voraussetzung für das Gelingen ist natürlich eine hinreichend gute Abhöre und "oh, Sakrileg!": Dafür braucht man keine Studioboxen für 2K, da reichen auch HD 25-Kopfhörer.
Antwort von Frank Glencairn:
Blackbox hat geschrieben:
Ich habe, abseits von unbestätigten gerüchthaften Mutmaßungen, noch nicht gehört, dass die Funktion 'konstante Lautstärke' da anders vorgeht und plötzlich mit Kompressoren statt mit linearer Absenkung an zu lautes Material heran geht. Das würd doch auch gar keinen Sinn ergeben....
Hab da grad mal etwas nachrecherchiert, und es scheint tatsächlich so, dass ab 2022 doch Kompressoreingriffe stattfinden können, was also darüber hinaus geht lufsi linear nach unten anzupassen, sondern es wird innerhalb des Materials der DR reduziert, also bei den Nutzer:innen, die dieses tool nicht ausschalten wird nicht der Originalton abgespielt, sondern eine dynamisch zusätzlich komprimierte Fassung
Was hattest du eigentlich gedacht wofür das C in DRC steht ;-)
Aber erst mal was von "unbestätigten gerüchthaften Mutmaßungen" und "das würd doch auch gar keinen Sinn ergeben...." raus hauen.
Blackbox hat geschrieben:
Prozentangaben sind mir unklar.
Vielleicht kann das ja hier jemand deuten?
Das ist die Lautstärke die du an deinem Rechner (Schieberegler unter dem Video) eingestellt hast.
Antwort von Blackbox:
Nee, so einfach ist das nicht mit den Prozentangaben. Das wäre klar, wenn da stets nur eine Angabe wäre, ist aber nicht so.
Teils werden ja zwei Angaben aufgeführt.
Zb bei nem Eminem Song zB:100% / 70% (content loudness 3.2dB)
https://www.youtube.com/watch?v=YVkUvmDQ3HY
Was bedeuten da die 70%?
Mutmaßlich könnte das Uploaddatum da eine Rolle spielen und die zweite Prozentangabe bezieht sich auf Pegelstellung in Prozent in Bezug auf das hochgeladen Material, was dann also einfach linear abgesenkt worden wäre.
Warum sollte das lineare Runterregeln, nur weil eine DR Kontrolle eingebaut ist, plötzlich mit Kompression, also DR Verkleinerung verbunden sein? 'C' heisst mitnichten: Regelt immer herum.
Zumal youtube bei Musik content ja explizit angibt
nicht in die Dynamic einzugreifen. Was passiert bei gemischtem Content? Wird DR wirklich verkleinert, und wenn ja: in welchen Fällen überhaupt?
Wenn Du da verifizierbare Antworten hasst, dann bitteschön her damit, ansonsten bleibt das auf Status 'unbestätigtes Gerücht'. auch wenn Du da aus irgendwelchen Gründen glaubst herumpatzen zu müssen wenn ich Fakten und Mutmaßungen korrekterweise trenne.
Schliesslich ist es unfair fragenden Threaderstellern gegenüber Mutmaßungen mit Halb- oder Viertelwissen als Fakt auszugeben.
Falls Deine Aussage, dass youtube beim Runderregeln den DR einschränkt:
-> "YT Videos die auf -14 gepegelt sind wirken regelmäßig zu leise, gegenüber den anderen, die drauf pfeiffen und den Limiter von YT anschlagen lassen."
auf verifizierbaren Fakten beruht dann rück doch einfach damit raus und gut iss, dann ist's halt keine 'Mutmaßung', sondern geklärt.
Ich bin gespannt.
Antwort von Blackbox:
Es ist übrigens (Physik und so) eher das Gegenteil Deiner Mutmaßung anzunehmen:
Bei leisen uploads (also leiser als -14 Lufsi), die ja durchaus zugleich in Richtung 0db Spitzenpegel gehen können, wird für youtube dann ein Eingreifen mit die Pegelanhebung fankierendem Kompressor/Limiter notwendig, da es ansonsten clippen würde.
Warum sollte youtube beim Absenken zusätzlich komprimieren, wenn doch lineares Absenken problemlos zum Ziel (ungefähr gleiche Lautheiten beim gesamtem content) führt. Lufs wurde ja damals eigens eingeführt um das menschliche Lautheitsempfinden technisch umsetzen zu können, und das funktioniert bekanntlich auch recht gut.
p.s.:
ich lass mich gern vom Gegenteil überzeugen. Ein gekränktes Ego mit Revanchebedürfnis und trotzigem Herumpampen gegen Mitforisten löst das bei mir übrigens nicht aus, sondern eher Freude von einem Irrtum befreit worden zu sein .-)
Antwort von Frank Glencairn:
Blackbox hat geschrieben:
Nee, so einfach ist das nicht mit den Prozentangaben. Das wäre klar, wenn da stets nur eine Angabe wäre, ist aber nicht so.
Teils werden ja zwei Angaben aufgeführt.
Zb bei nem Eminem Song zB:100% / 70% (content loudness 3.2dB)
Was bedeuten da die 70%?
Mutmaßlich könnte das Uploaddatum da eine Rolle spielen und die zweite Prozentangabe bezieht sich auf Pegelstellung in Prozent in Bezug auf das hochgeladen Material, was dann also einfach linear abgesenkt worden wäre.
YT nennt den zweiten Wert "Normalized", mit dem Datum hat das nix zu tun.
Musik wird bei YT anders behandelt als alles andere - da hast du kein opt in/out für den Dynamic Range Compressor (DRC).
Antwort von Frank Glencairn:
Blackbox hat geschrieben:
Falls Deine Aussage, dass youtube beim Runderregeln den DR einschränkt:
-> "YT Videos die auf -14 gepegelt sind wirken regelmäßig zu leise, gegenüber den anderen, die drauf pfeiffen und den Limiter von YT anschlagen lassen."
auf verifizierbaren Fakten beruht dann rück doch einfach damit raus und gut iss, dann ist's halt keine 'Mutmaßung', sondern geklärt.
Ich bin gespannt.
Ich hab's einfach ausprobiert, statt darauf zu warten, daß mir irgendjemand "verifizierbare Fakten" liefert.
Kannste ja auch mal machen.
Jetzt mal ganz ehrlich - offensichtlich kennst du dich mit der Materie ja nicht so richtig aus.
Du wußtest nicht mal was die Prozentangaben bedeuten, und hast das Vorhandensein des DCR zu erst mal pauschal (und ziemlich pampig möchte ich anmerken) geleugnet, und mußtest dann erst mal Googeln - zum Verständnis der Abkürzung hat's dann schon nicht mehr gereicht, aber für Stachel-Mimose Sätze wie:
"Ein gekränktes Ego mit Revanchebedürfnis und trotzigem Herumpampen gegen Mitforisten .. "
Austeilen kannst du dafür aber ganz schön ...
Antwort von stip:
Jalue hat geschrieben:
Voraussetzung für das Gelingen ist natürlich eine hinreichend gute Abhöre und "oh, Sakrileg!": Dafür braucht man keine Studioboxen für 2K, da reichen auch HD 25-Kopfhörer.
Mit Kopfhörern Lautstärke-Ratios mixen ist schon deutlich schwieriger als mit Monitoren, für ungeübte eher nicht ausreichend.
Antwort von Blackbox:
@Glencairn
Na dann lass uns Ahnungslose doch mal teilhaben an deinem aussagekräftigem 'Ausprobieren'!
Wie hast Du das denn angestellt? Unterschiedliches Material mit jeweils unterschiedlichen Lufsi upgeloaded und dann gemessen oder gehört was der youtube Algoritmus draus gemacht hat?
Da wären die Ergebnisse ja durchaus interessant.
Ich hab mal stichprobenhaft unterschiedliche files angehört und auf die 'Statistiken' geschaut. Bei den videos mit der Option auf 'Gleichbleibende Lautstärke natürlich mit beiden Optionen.
Deine Mutmaßung, dass das Datum des uploads keine Rolle spielen würde, kann ich nicht bestätigen. Mir scheint, dass bei allen(?) neueren Uploads die Option zur Verfügung steht, bei älteren uploads aber nicht, oder teilweise nicht, was sich dann auch in den Zeilen der 'Statistik' niederschlägt (einfache oder doppelte %-Angabe).
Es gibt ja
- einfache Prozentangabe
- doppelte Prozentangabe
- einfache Prozentangabe plus 'DRC'
Das DRC scheint - getreu meiner obigen Vermutung - NICHT bei zu hohem Uploadpegel aufzutauchen, wie Du es nach wie vor mutmaßt, sondern mutmaßlich bei zu niedrigem. Mag aber sein dass es da Ausnahmen gibt, mag auch sein, dass ich mich irre.
Dass der DR beim Lautermachen von Sprachmaterial mit niedrigen lufs reduziert wird, also DRC aktiv bei der Anhebung eingreift, wie ich es oben schon als plausibel angenommen habe lässt sich durch Stichproben überprüfen.
hier zB
https://www.youtube.com/watch?v=NH-AIH9QtHE
wird im Modus 'Gleichbleibende Lautstärke' das offenbar mit -28Lufsi eingestellte Sprachmaterial unangenehm stark und zerrend komprimiert, was ein wenig an die alten Optimods der 90er erinnert.
Bring doch mal ein Beispiel mit youtube Kompression von Material das lauter als mit -14 eingestellt worden ist, und unter Einsatz von youtube DRC Kompression durch youtube DRC leiser(!) gemacht wurde.
Du hast das ja bereits ausprobiert, wie Du schreibst.
Antwort von Pianist:
Spricht denn etwas dagegen, ganz normal nach EBU R 128 zu mischen, also Zielwert 0,0 LU? (was -23 LUFS entspricht)
Matthias
Antwort von Blackbox:
Ich würd mal sagen: kommt drauf an.
Hinter normgerechten -23Lufsi kann sich ja ganz unterschiedliches Material mit sehr unterschiedlichem Dynamikumfang verbergen. Zeitlich begrenzte Überschreitungen werden beim 'integrated-Wert' (Lufsi) quasi weggemittelt, so dass die youtube lufsi Anhebung von ja immerhin 9dB sich u.U. auf bereits stark komprimierte Passagen sehr destruktiv (Verzerrungen) auswirken kann, falls es dem Algoritmus an 'Intelligenz' mangelt um angemessen bzw. ästhetisch ansprechend auf das jeweilige Material einzuwirken.
Beim Material zB von den Öffentlich-Rechtlichen klappt das Hochziehen nach meinem Eindruck recht gut, bei anderem Material (siehe obiges von mir eingestelltes Beispiel) klingt das Ergebnis allerdings grottenschlecht.
Ohne Gewähr scheint es mir so zu sein, dass sauberes und 'übliches' Material ruhig auch mit -23 hochgeladen werden kann, was ja einen Arbeitsgang sparen kann, wenn's parallel bei broadcast gesendet wird bzw. das Material irgendwo mit r128 abgegeben werden muss.
Wenn aber kein r128 verlangt wird, wärs doch sinnvoller direkt auf die Youtube-Norm zu gehen, da Du dann die Hoheit darüber hast wie es klingen wird, und da es dann irrelevant ist ob die Nutzer:innen den Modus 'Gleichbleibende Lautstärke' ein- oder ausgeschaltet haben.
Lauter als -14lufsi ist nach meinem Eindruck nicht weiter relevant, da scheint linear runtergeregelt zu werden, aber Frank Glencairn hat das ja ausprobiert und kommt dabei zum Ergebnis, dass youtube zum Leisermachen das Material zusätzlich komprimiert, da bin ich schon sehr auf seine Beispiele gespannt.
p.s.:
ist nicht polemisch gemeint, mich interessiert das durchaus. Dazulernen und so ...