Frage von CoDuck:Hallo,
ich habe mit meiner Gopro ein Video gedreht. Ich muss dazu sagen, dass ich dabei noch ein blutiger Anfänger bin und gerade auf "Jugend-forscht"-Kurs bin ;)
Gedreht habe ich mit 4k 30fps. Das Video hat dabei eine Bitrate von 60.000 kb/s.
Einige Videos will ich in 4k belassen, andere in 1080p rendern.
Welche Bitrate ist dabei sinnvoll jeweils sinnvoll?
Danke
Antwort von cantsin:
Die Frage ist, was Dein Zweck bzw. Zielmedium ist.
Archivierung in höchstmöglicher Qualität? Oder: Abspielbarkeit auf gängigen Mediaplayern und Smart TVs? Oder: Master für YouTube/Social Media-Upload? Oder mehrere dieser Zielvorgaben zugleich?
Antwort von CoDuck:
Ich werdedie Filme entweder am PC oder am TV gucken. z.Zt. habe ich da bei beiden noch 1080p, solange sie "durchhalten". Bei Neuanschaffungen werden es aber 4k-Geräte. Bei Youtube & Co werde ich sie nicht hochladen.
Antwort von cantsin:
CoDuck hat geschrieben:
Ich werdedie Filme entweder am PC oder am TV gucken. z.Zt. habe ich da bei beiden noch 1080p, solange sie "durchhalten". Bei Neuanschaffungen werden es aber 4k-Geräte. Bei Youtube & Co werde ich sie nicht hochladen.
Dann sind IMHO solide Bitraten:
HD: 12-32 MBit/s für Video, 160-256 KBit/s für Audio, h264-Codec
UHD/4K: 32-128 Mbit/s für Video, 160-256 KBit/s für Audio, h264- oder h265-Codec
Die Frage ist dann auch, welche Bitraten Dein TV unterstützt und ab welchen dessen eingebauter Medienspieler ev. aussteigt.
Antwort von CoDuck:
mhh, muss ich dann halt ausprobieren. Danke. Ich dachte erst, die 60k wären viel zu viel, aber dann wohl doch nicht.
Antwort von SHIELD Agency:
Am besten hintereinander mehrere Aufnahmen mit verschiedenen Datenraten machen, welche viele Details beinhalten (z.B. Bäume mit feinen Ästen... auch wenn gerade keine Blätter drauf sind) kombiniert mit einem sanften Schwenk, bei dem man dann auch "ruckeln" sehen würde.
Solange keine Spezial-Effekte wie BlueBox etc. verwendet werden sollen, würde ich die niedrigste Datenrate einstellen - die optisch keinen Unterschied zu nächst höheren Datenraten-Stufen zeigt. Das spart Speicherplatz und erleichtert den Wiedergabegeräten das Leben, da Gerade TV-Mediaplayer nicht die leistungsfähigste Hardware haben. Wobei es da auch noch einen Unterschied geben kann, ob das Teil H.264 oder H.265 aufnimmt.
H.265 encoded wesentlich effektiver und bringt bei gleicher Datenrate mehr Details ins Bild. Stresst dafür manche Nachbearbeitungssoftware mehr und bei neu-encoding braucht H.265 (je nach Hardware) wesentlich länger. Loewe UHD-TVs mögen aber z.B. nur H.265 bei UHD/4k und unterstützen da gar kein H.264 mehr.
Antwort von cantsin:
"SHIELD Agency" hat geschrieben:
Solange keine Spezial-Effekte wie BlueBox etc. verwendet werden sollen, würde ich die niedrigste Datenrate einstellen - die optisch keinen Unterschied zu nächst höheren Datenraten-Stufen zeigt.
Ich würde genau das umgekehrte machen - mit den maximalen Datenraten arbeiten, die Deine verwendeten Fernseher und Medienspieler ohne Probleme abspielen; zumindest immer dann, wenn Du nicht gleichzeitig auch Master-Dateien in höheren Datenraten bzw. professionellen Codecs rausrenderst und archivierst.
Du siehst die Unterschiede spätestens, wenn Du das Video anhältst und Dir Standbilder ansiehst, und bei niedrigen Bitraten dann fast immer Encoding-Artefakte wie Makroblocking sehen wirst. Das schränkt Dich schon einmal konkret ein, wenn Du z.B. auch Stills aus Deinen Videos extrahieren willst, und das wird Dich noch mehr in der Zukunft einschränken, wenn es ggfs. noch bessere Abspielstandards gibt, Du vielleicht einmal Gelegenheit bekommst, eins der Videos auf einer Kinoleinwand oder in 4K-Beamer-Projektion zu zeigen (auch wenn's nur bei einem Amateurfilmfestival ist) oder Du in noch weiterer Zukunft Deine dann schon älteren Videos durch einen KI-Bildverbesserer prozessieren lassen willst.
Je besser die Qualität Deines heute aufbewahrten Materials, desto weniger böse Überraschungen oder Reue auf Grund von übertriebener Datensparsamkeit in der Zukunft.
Auch wenn Du jetzt mit 60 Mbit/s renderst, kriegst Du auf einer schnöden 4TB-USB-Festplatte für 100 EUR aus dem Elektromarkt 150 Stunden Videos unter. Es wird wohl lange dauern, bis Du so ein Oeuvre zusammenhast - und da würde ich nicht am falschen Ende sparen.
Antwort von iasi:
Etwas weiter in die Zukunft gedacht:
Niedrige Bitraten bekommst du nie mehr auf höhere hochgerechnet.
Hohe Bitraten kann man bei Bedarf hingegen runterrechnen lassen.
Sollen die Aufnahmen also für die Zukunft sein, solltest du die höchstmögliche Bitrate anstreben - die ist bei einer GoPro eh nicht übermäßig hoch. Und dieses Material dann auch als Master speichern.
Wie canstin schon sagt: Die Speicherkosten dürften wohl keine große Rolle spielen.
Antwort von Blackbox:
"SHIELD Agency" hat geschrieben:
Auch wenn Du jetzt mit 60 Mbit/s renderst, kriegst Du auf einer schnöden 4TB-USB-Festplatte für 100 EUR aus dem Elektromarkt 150 Stunden Videos unter. Es wird wohl lange dauern, bis Du so ein Oeuvre zusammenhast - und da würde ich nicht am falschen Ende sparen.
Ja, allerdings:
immer bzw. IMMER zwei Festplatten für sowas einplanen (Backup).
Immer bzw. IMMER zwei Festplatten für sowas einplanen (Backup).
Immer bzw. IMMER zwei Festplatten für sowas einplanen (Backup).
Antwort von Jott:
Oder Festplatte plus automatisches Cloud-Backup (wir haben 2022).
Aber ja, nur
eine Festplatte, die jederzeit hops gehen kann, und sonst nichts, bedeutet wild und gefährlich zu leben (wenn die Aufnahmen einen bleibenden Wert haben). Aber das wollen ja viele.
Antwort von SHIELD Agency:
cantsin hat geschrieben:
Ich würde genau das umgekehrte machen - mit den maximalen Datenraten arbeiten, die Deine verwendeten Fernseher und Medienspieler ohne Probleme abspielen
Solange man das Material nur selbst genau auf der getesteten Hardware abspielen will...
Möchte an den Film aber auch weitergeben, weiß man nie was dort so rumsteht und darauf flüssig läuft. ;-)
PS: Ja, Daten in Bearbeitung sollte man (z.B. mit FreeFileSync) immer auf einer Backup-Platte synchron halten - und auch fertige Filme am besten auf 2x getrennten Backup-Platten sichern. 👍
Antwort von mr1:
"SHIELD Agency" hat geschrieben:
Am besten hintereinander mehrere Aufnahmen mit verschiedenen Datenraten machen, welche viele Details beinhalten (z.B. Bäume mit feinen Ästen... auch wenn gerade keine Blätter drauf sind) kombiniert mit einem sanften Schwenk, bei dem man dann auch "ruckeln" sehen würde.
Ich denke, die Beurteilung macht keinen Sinn, wenn er nicht die passenden Ausgabegeräte (4k Monitor+Fernseher) hat.
Einen großen Unterschied bei den Bitraten sieht man nicht nur beim Abspielen, sondern auch bei der Nachbearbeitung. Unter 100MBit/s bei 4k Videos gehe ich nicht mehr. Fast 60MBit/s konnte eine fast 13 Jahre alte 550D auch schon bei Full-HD, also nur einem Viertel der Auflösung.
Antwort von SHIELD Agency:
"SHIELD Agency" hat geschrieben:
Ich denke, die Beurteilung macht keinen Sinn, wenn er nicht die passenden Ausgabegeräte (4k Monitor+Fernseher) hat.
Gerade wenn man nicht weiß, auf welchen Geräten der
fertige Film später abgespielt wird, kann die Beurteilung der Bildqualität nur optisch geprüft werden. Es soll ja jetzt (bzw. vor 5 Wochen) ein Film erstellt werden und nicht gewartet werden, bis das Equipment mal zur Verfügung steht.
"SHIELD Agency" hat geschrieben:
Unter 100MBit/s bei 4k Videos gehe ich nicht mehr.Wenn seine Kamera aber nur 60 MBit/s aufzeichnet - und das "vermutlich" in H.264, dann macht es eher "keinen Sinn" den fertig geschnittenen Film für die Endausgabe >60 MBit/s in H.264 einzustellen. Exportiert man außerdem in H.265 - was bei UHD/4k Standard sein sollte - reichen da auch 15-30 MBit/s um die ursprüngliche Qualität (seiner Aufnahme) beizubehalten. Was die Kamera bei der Aufnahme schon weg-komprimiert hat, das kommt ja auch nicht mehr wieder.
zum Bild Kommt also primär auf den Aufnahme-Codec und die Kamera an.
Antwort von Frank Glencairn:
cantsin hat geschrieben:
Ich würde genau das umgekehrte machen - mit den maximalen Datenraten arbeiten, die Deine verwendeten Fernseher und Medienspieler ohne Probleme abspielen; zumindest immer dann, wenn Du nicht gleichzeitig auch Master-Dateien in höheren Datenraten bzw. professionellen Codecs rausrenderst und archivierst.
Ja, bei diesen lächerlichen Bitraten von Long GOP-Codecs, und den aktuellen Plattenpreisen, macht alles andere überhaupt keinen Sinn.
Antwort von mr1:
"SHIELD Agency" hat geschrieben:
"SHIELD Agency" hat geschrieben:
Unter 100MBit/s bei 4k Videos gehe ich nicht mehr.Wenn seine Kamera aber nur 60 MBit/s aufzeichnet - und das "vermutlich" in H.264, dann macht es eher "keinen Sinn" den fertig geschnittenen Film für die Endausgabe >60 MBit/s in H.264 einzustellen.
Ich meinte damit natürlich, dass ich keine Kamera mehr kaufen würde, die nicht wenigstens 100MBit/s bei UHD oder 4k unterstützt und die erwähnten 60MBit/s schon vor über 10 Jahren bei 1/4 der Auflösung (1080p) standard waren. Den Export passt man dann ja sowieso dem Ausgabemedium an. Oder Man exportiert einfach mit selber Bitrate wie das Ausgangsmaterial, wenn man das Ausgabemedium noch nicht kennt.
Bei Fuji ist z.B. auch schon bei den Einsteiger DSLM 200MBit/s standard.
Aber CoDuck ist hier wohl nicht mehr dabei.
Antwort von Jott:
mr1 hat geschrieben:
Ich meinte damit natürlich, dass ich keine Kamera mehr kaufen würde, die nicht wenigstens 100MBit/s bei UHD oder 4k unterstützt
Da musst du unterscheiden, ob sich deine Wunschbitrate auf H.264 oder auf das erheblich effizientere H.265 bezieht, das in immer mehr Kameras einzieht. Bei dem sollte man seine Angstschwelle in Sachen Datenraten unbedingt neu kalibrieren.
Antwort von Darth Schneider:
Ich bin mir jedoch nicht sicher ob es bei so niedrigen Bitraten nicht besser wäre möglichst im Schnitt und beim Export alles so nativ wie möglich zu lassen..
Das heisst im Idealfall, den selben Aufnahme und Export Codec mit der selben Bitrate..
Oder ?
Gut aber mit H265 habe ich noch zu wenig Erfahrungen gesammelt um das wirklich mit h264 vergleichen zu können.
Gruss Boris
Antwort von andieymi:
"Darth Schneider" hat geschrieben:
Ich bin mir jedoch nicht sicher ob es bei so niedrigen Bitraten nicht besser wäre möglichst im Schnitt und beim Export alles so nativ wie möglich zu lassen..
Das heisst im Idealfall, den selben Aufnahme und Export Codec mit der selben Bitrate..
Oder ?
In der Theorie immer.