Frage von Sebastian:Die ganzen "Kameratests" auf Vimeo und Co sind leider völliger Unsinn, wenn es darum geht, die Bildqualität einer Kamera zu beurteilen und da ich vor meiner Kaufentscheidung lange nach besserem Material gesucht habe, stelle ich's jetzt selbst mal zur Verfügung:
Mich hat interessiert, wie groß der Unterschied zwischen 8bit compressed (in dem Fall XDCam EX mit 35MBit/s) und 10bit uncompressed wirklich ist, und zwar
- jenseits von Testcharts und Theorie
- sondern in einem alltäglichen Motiv
- das in der Schnittsoftware (Premiere CS5) gegradet wurde und
- einem gebrauchsüblichen HQ-Codec (AVID DNxHD 4:2:2 10bit) ausgegeben wurde
Also im Grunde Alltagsgeschäft für viele von uns.
Wie sieht's aus, was bleibt übrig vom "uncompressed" und wie schlecht ist der 35MBit/s Codec auf einem nicht 10bit-fähigen Wiedergabegerät?
Hier könnt ihr Euch einen 15sekündigen Clip im DNxHD Format herunterladen und selbst beurteilen. Ungefähr bei der Hälfte erfolgt der Wechsel zwischen beiden Varianten. Das letzte Frame ist ein ungegradetes Originalbild.
http://dl.dropbox.com/u/5137543/F3-comp-uncomp-Test.zip
Kamera war die Sony F3, Optik eine Zeiss CP1 bei Blende 5,6
Recorder war das Blackmagicdesign Hyperdeck Shuttle (4:2:2 10bit uncompressed)
Ich war überrascht, dass man schon sehr genau hinschauen muss, um einen Unterschied zu erkennen. Im ungegradeten Originalmaterial war so gut wie kein Unterschied zu erkennen. Im Farbkorrigierten Material sieht man, dass das XDCam Material mit seinen 8bit 4:2:0 ETWAS mehr rauscht und Artefakte aufweist, aber lange nicht so schlimm, wie befürchtet.
Der Sensor der F3 ist im Vergleich zur EX-3 ein Quantensprung nach vorne, was das Rauschen angeht.
Die Detailzeichnung ist enorm, bei den Kränen im Bild erkennt man jedes einzelne Seil und das sogar beim komprimierten Format.
Viel Spaß beim Pixelzählen,
Sebastian
Antwort von Jott:
Ich hatte neulich mal neugierig unseren Verleiher gefragt, wie die F3s normalerweise rausgehen, ob mit externen Recordern und Pipapo oder ohne. Fakt: fast immer ohne. So viel dazu.