Premiere Pro ist zwar ein mächtiges Schnittprogramm, doch auch in anderen Bereichen lässt sich die Software äußerst professionell einsetzen...
Nachdem unser letzter Workshop zum Thema Vektorskop in Premiere so gut ankam, haben wir uns entschlossen in dieser Ausgabe einen ausgefallenen Anwendungszweck von Premiere zu präsentieren, der kaum einem Anwender bekannt sein dürfte: Diesmal wollen wir Premiere Pro dazu benutzen, um die Bildqualität eines Camcorders zu messen.
Virtueller Gerätepark
Wie schon im letzten Tipp angedeutet, besitzt Premiere Pro eine Menge Software-Messgeräte, für deren analoge Pendants ein Teststudio vor zehn Jahren noch ein kleines Vermögen ausgeben musste. Neben dem Vektorskop gehört dazu (unter anderem) auch ein Waveform-Monitor. Und ein solcher Waveform-Monitor wird in praktisch jedem Testlabor der Welt auch dafür eingesetzt, um die Schärfeleistung eines Camcorders exakt zu bestimmen. Werfen wir also mal einen Blick hinter die Kulissen, wie das ganze (vereinfacht dargestellt) funktioniert...
Ein Waveform-Monitor stellt das Helligkeits-Signal einer Kamera auf analogem Wege dar: Auf der X-Achse werden die Pixel einer PAL-Zeile aufgetragen, auf der Y-Achse die Helligkeit jedes Pixels. Abbildung 1 verdeutlicht dies.

In Abbildung 1 sehen wir oben das Helligkeits-Signal des Videobildeobildes (Für die Profis; Es handelt sich hierbei um das Y-Signal eines YUV-Videos). Darunter ist eine Zeile des Videobildes schematisiert dargestellt. Auf dem Waveform-Monitor (unten) sieht man diese Zeile dann als Helligkeitsfunktion. Das bedeutet: Helle Werte werden höher, dunkle Werte tiefer auf einer Kurve dargestellt. So weit so gut.