Zuspielung von 4K-Material
Die Wiedergabe von Inhalten beschränkt sich auf YUV-Signale. RGB-Signale, wie sie von der Grafikkarte eines PCs generiert werden, werden mit einem schwarzen Bildschirm quittiert. Trotz der max. Auflösung von 1920 x 1080 wird das Bild einer UHD-Kamera wiedergegeben, in 10 Bit mit dem erweiterten Farbumfang der Rec.2020 aber eben nur in Full HD; es erfolgt also keine 1:1-Darstellung der Pixel. Selbst eine UHD-Blu-ray gibt er wieder, trotz fehlendem HDCP 2.2.
Praxis
Die Größe von 15,6 Zoll ist für den Filmer-Alltag ideal, da es zur Schärfekontrolle hinreichend groß ist, aber eben auch nicht zu groß. Das Gewicht von 3,5 kg ist am Rig hingegen schon spürbar und bedarf über den Tag hinweg letztlich doch recht durchtrainierter Oberarme. Als sehr praktisch erweisen sich die zahlreichen Mess- und Testfunktionen, die sich bequem auf eine der fünf Funktionstasten legen lassen und so schnell im Zugriff sind.
Sonstiges
Die Reaktionszeit der Flüssigkristalle beim Ändern der Lichtdurchlässigkeit von Schwarz auf Weiß und zurück ist bei einem IPS-Panel technologisch bedingt wenig rekordverdächtig. Aber mit 28,8 ms (12,8 ms rise, 16,0 ms fall) liegt sie beim Osee LCM156-E selbst für ein IPS-Panel auf recht niedrigem Niveau. Da dieser Parameter aber für Filmer kaum relevant ist, messen wir dem keine große Bedeutung bei.
Anders sieht es beim Stromverbrauch aus. Er ist in dieser Geräteklasse prinzipiell wichtig, da die Leistungsfähigkeit der Akkus zu den Achillesfersen gehören - zumindest im Outback. Auch wenn er scheinbar nur 34,7 Watt verbraucht, ist es für ein Gerät dieser Größe doch recht erheblich. Zahlreiche 4K-Displays mit doppelt so großer Display-Diagonale verbrauchen gerade einmal 50 Watt bei dieser Helligkeit. Dank eines Ein-Ausschalters auf der Rückseite kann das Display direkt vom Netz getrennt werden und verbraucht im Standby nicht weiter Strom. Wer den Osee LCM156-E am Schnittplatz über das mitgelieferte externe Netzteil betreibt, muss sich auf ein recht nerviges Netzbrummen einstellen, das selbst geduldige Gemüter im Laufe des Tages stören wird.
Fazit
Der Osee LCM156-E ist ein ausgesprochen gut ausgestatteter und dennoch preiswerter Full HD Field-Monitor. Er kann echte 10 Bit und neben Rec.709 auch DCI-P3 vollumfänglich darstellen. Auch wenn er UHD-Inhalte auf seinem Full HD-Display darstellen und den Farbraum der Rec.2020 zu 88 Prozent abbilden kann, gibt es jedoch keine pixelgenaue Vorschau. Zieht man jedoch in Betracht, dass ein echter 4K-Vorschaumonitor mit den genannten Eigenschaften schnell in fünfstelligen Euroregionen beheimatet ist, der Osee LCM156-E jedoch für 1400 Euro (netto) den Besitzer wechselt, lassen sich diese Nachteile möglicherweise verschmerzen. Positiv hinzu kommt, dass er zahlreiche Mess- und Hilfsmittel an Bord und bereits 10 De-Log-Profile vorinstalliert hat.



















