Performance
Doch natürlich dürfte die meisten Leser interessieren, wie sich die Performance des X3100 gegenüber dem MacBook Pro schlägt. Prozessorlastige Programme unterscheiden sich dank der identischen SantaRosa-Plattform ja gerade mal durch die Unterschiede im Prozessortakt. Und die lag in unseren Messungen zwischen dem 2.0 Ghz C2D und dem 2.4 Ghz-Modell bei maximal 20 Prozent. Final Cut Pro fühlt sich hier kaum langsamer an, als auf großen Maschinen.
Anders sieht es jedoch bei den Grafikkarten-lastigen Programmen aus, die beim MacBook Pro ja einen Nvidia 8600 GT vorfinden, während beim MacBook „nur“ der X3100 werkelt. Doch wie misst man die Grafikkarten-Leistung eigentlich sinnvoll in FCS? Wer zum Messen nur die Filme rendert, vergleicht in erster Linie die Prozessorleitung, also was tun?
Wir entschieden uns, unter Motion einfach diverse Projekte live von der Timeline abzuspielen. Hierbei sieht man schön, wie schnell der Rechner die gerenderten Bilder liefern kann. Da Motion beim Abspielen wirklich jedes Bild mit der Grafikkarte für die Vorschau rendert, ist die Zeit, die das Abspielen einer Zeitleiste benötigt ein direkter Hinweis auf die Stärke der Grafikkarte. Und wie flüssig sich mit Motion arbeiten lässt.
Um den Test auch für andere Leser nachvollziehbar zu machen, haben wir einfach zwei der Projektschablonen aus dem Motion-Vorlagen-Katalog herangezogen: „Directions HD“ und „Crowd HD“.

Wir ließen die Projekte immer gleich nach dem öffnen des Programms nur einmal durchlaufen (damit sich keine Ram-Caches füllen konnten) und wiederholten den Messvorgang zweimal (jeweils nach einem Neustart von Motion).

Und hier die Ergebnisse (Mittelwerte aus allen Messreihen):

Über den Daumen gepeilt erreicht das neue, kleinste MacBook mit dem Intel X3100 Grafikprozessor direkt aus der Box ungefähr 1/3 der Performance eines MacBook Pro mit der optimalen 8600 GT-Ausstattung. Wir hätten eigentlich ein deutlich schlechteres Ergebnis erwartet, da der Intel-Grafikchip sich am sowieso schon geringen Hauptspeicher (1GB) bedient, während der 8600GT mit separaten 256 MB Video-Ram ausgestattet war. Außerdem griff das MacBook dauernd auf den virtuellen Speicher zu, während das MacBook Pro mit 4GB das gesamte Projekt im Speicher halten konnte. Wir könnten uns durchaus vorstellen, dass mit mehr Hauptspeicher hier die Performance sogar noch steigerbar ist. Doch selbst mit 1GB ist jetzt vieles möglich: Zum flüssigen Arbeiten reicht es oft, die Vorschauqualität einfach von Vollbild auf die halbe Auflösung zu setzen, dann geht’s auch dem keinen MacBook unter Motion richtig flott zur Sache.
Jetzt werden wir erstmal mehr Ram und eine größere Festplatte besorgen, um etwas Chancengleicheit zu schaffen, dann werden wir noch Windows auf dem MacBook campieren lassen. Und dann melden wir uns mit neuen Benchmarks wieder...
Fazit
Wer das Combo-Laufwerk verzeiht und sich mit dem mittelmäßigen Display anfreunden kann, bekommt für den Schnitt mit FinalCutPro mit dem neuen, kleinsten MacBook ein gar nicht mal so langsames Arbeitstier für verhältnismäßig wenig Geld. Die größten Geschwindigkeitseinbußen gegenüber dem MacBook Pro gibt es bei Motion und doch selbst dort lässt sich nun dank Intels X3100 einigermaßen sinnvoll arbeiten. Als Pluspunkt ist das MacBook deutlich portabler als das Pro-Modell und die Verarbeitung ist vielen Windows-Laptops klar überlegen. Zur mobilen FinalCut-Bearbeitung können wir das neue MacBook jedem empfehlen, dem ein Pro-Modell zu teuer und/oder zu klobig ist. Wir waren auf jeden Fall positiv von der neuen Performance überrascht.