Die Terra Familie

Am Gehäuse und im Konzept unterscheidet sich die Terra 4K nicht merklich von ihrer ersten 6K-Schwester, die wir bereits vor 10 Monaten testen konnten. Sehr wohl und vor allem jedoch beim Sensor, den wir schon in einem vorangegangenen Artikel unter die Lupe genommen haben.



Dieser ist mit 19,5mm Breite deutlich kleiner als die üblichen 35mm-Sensoren und spielt schon eher in der MicroFourThirds-Liga. Er kann in der Kamera auch mit unterschiedlichen Fenstern ausgelesen werden. Das Super16-Fenster erlaubt horizontale Auflösungen von 1920 und 2048 Pixeln, das MFT-Fenster bietet 3072 Pixel und der volle S35-Sensor-Readout nimmt sich 3840 bzw. 4096 horizontale Sensel.




Üppige Mount Auswahl

Ein großer Vorteil der Terra-Serie ist deren große Mount-Auswahl. Neben normalen EF-, PL- und Nikon-Mounts gibt darunter auch ein paar nette Spezialitäten. So gibt es Mounts mit eingebautem Focal Reducer oder mit elektronischem VariND-Filter. Letztere bietet einen stufenlosen ND 0.6 bis ND3.0 was in unserem Test auch problemlos funktionierte. Einzig beim Umstellen der ND-Werte flackerte der Monitor und die elektronische Blendensteuerung der EF-Mount funktionierte noch nicht. Im Focal Reducer funktionierte dagegen die EF-Blendensteuerung anstandslos, jedoch fiel uns ein weiteres mal auf, dass beispielsweise bei unserem Zeiss 35/1.4 das Glas schon vor der Unendlichstellung gegen die integrierte Optik des KineEnhancer drückt. Mit etwas zuviel Druck am Schärfering könnte man sich hier leicht einen Optikschaden einhandeln.



An der Terra 4K bekommt man für fast jedes Objektiv die passende Mount
An der Terra 4K bekommt man für fast jedes Objektiv die passende Mount


Spannend war der Prototyp einer E-Mount. Dessen Elektronik war noch nicht integriert, weshalb man hierzu noch keine Aussagen machen kann. Sollte Kinefinity jedoch die E-Mount Kommunikation komplett unterstützen, wären die Terras die weltweit ersten E-Mount Kameras, die nicht von Sony stammen.




Formate: ProRES jetzt, KineRAW später

Unser Test-Modell konnte einzig ProRES in vier Dialekten aufzeichnen (422HQ, 422, 422LT sowie Proxy). Von einer KineRAW-Aufzeichnung (KRW) fehlte in der Kamera noch jede Spur, jedoch soll diese Möglichkeit mit einem Firmware-Update nachgeliefert werden. Allerdings gibt es keine kostenloses Jahreslizenz von Assimilate Scratch für die Terra-Kameras mehr. Und da (noch?) keine anderen Programme das Terra-Raw-Format unterstützen, wird man oft auf den KineRAW->CDNG Konverter zurückgreifen müssen, der den Workflow ziemlich ausbremst. So gesehen passt ProRES als universeller Codec momentan sowieso viel besser zum Konzept der Terra, auch wenn man hiermit nicht die letzten RAW-Feinheiten des Sensors wegspeichern kann. Cineform, unser Codec-Liebling für Kamera-Aufzeichnung wird leider ebenfalls in der Terra 4K nicht unterstützt und wurde bis dato auch nicht angekündigt.



Die Kinefinity Terra 4K schreibt auf normale 2,5-Zoll-SSDs
Die Kinefinity Terra 4K schreibt auf normale 2,5-Zoll-SSDs




Extrem gut gefällt uns die Möglichkeit handelsübliche 2,5-Zoll SSDs zur Speicherung einzusetzen. Diese werden zwar nicht offiziell von Kinefinity zertifiziert, sollten in der Praxis jedoch problemlos funktionieren. Wir hatten eine Samsung EVO850 im Einsatz, die sowohl unter HFS als auch unter NTFS (beides unterstützt die Terra 4K) bei der Aufzeichnung keinerlei Probleme bereitete.




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