Handling
Die KineRAW erinnert in Bauform und Funktionsdesign ziemlich entfernt an eine leicht geschrumpfte Alexa - allerdings mit den Schaltern auf der „anderen Seite“: Alle wichtiger Schalter befinden sich bei der KineRAW auf der linken Gehäuseseite: Lock, Shutter, FPS, TEMP, ISO, LOOK, Playback, INFO, Zoom, Histogramme und das Menürad. Die linksseitige Anordnung spricht mehr für die Bedienung durch den Kameramann selbst als durch einen Assi was der Kamera in unseren Augen gut bekommt, weil sie damit näher am Indie-Filmer ist. Über links- oder rechtsseitge Bedienung lässt sich jedoch vortrefflich streiten – wichtig an der linksseitigen Bedienung ist unserer Ansicht nach vor allem eine Lock-Funktion und diese bringt die KineRAW vorbildlicher Weise mit.

Das Schalterlayout hat uns bei unseren kurzen Testaufnahmen ziemlich gut gefallen. Alle wichtigen Parameter sind auf Schalter nach Außen geführt und lassen sich schnell aufrufen und einstellen. Man kann mit der KineRAW ohne viel Eingewöhnung loslegen und das ist auf jeden Fall ein Plus.
Allerdings muss man bei Start zunächst mal eine ganze Weile warten, denn die Kamera muss ihr Linux erstmal booten und das dauert eine ganze Weile. Dass die Kamera in Bereitschaft geht, lässt sich auch durch den Lüfter vernehmen, der deutlich hörbar aber für diese Kameraklasse noch in Ordnung geht.

In Sachen Audio stehen zwei Line-In Anschlüsse (XLR) zur Verfügung, die somit nicht den direkten Anschluss eines Mikros zulassen, sondern entsprechendes Audio-Equipment voraussetzen. Und dies weist unserer Meinung nach auf ein umfassenderes Manko hin: Von einer reinen RAW-Kamera muss man vielleicht tatsächlich nicht unbedingt einen (extern pegelbaren) Audio-Input erwarten, aber für einen Preis um die 5.200,- Euro (netto) hätten wir gerne eine ProRes oder DnxHD Recording Funktion und da gehört dann unser Meinnug nach Audio-Input einfach dazu - will heissen: In Sachen Recording-Formate empfinden wir die KineRAW derzeit etwas unterentwickelt. Zur Auswahl stehen Cinema DNGs und als compressed RAW Cineform RAW in jeweils 12 Bit. Damit ist die KineRaw eine „only“ RAW Kamera. An Auflösungen stehen 2048x1080, 1920x1080 und 1280x720 zur Verfügung mit maximal 25 B/s bei 2K, 30 bei 1080p und 60 bei 720p. Mehr Infos auf den Seiten von Kinefinity
Aufgezeichnet wird auf SSDs, die bei Kinefinity KineMAG heissen und die in zwei rückseitig positionierten Slots mit etwas hackeliger Klappe Platz finden. Die KineMags sind mit Mac OS Extended Partitionen versehen – wer die Daten an einem PC laden will, muss sich eine entsprechende Lösung basteln. Bei Kinefinity heisst es, dass die eigenen KineMags mit der KineRaw zu verwenden sind, doch wir vermuten mal einfach, dass sich auch normale SSDs hier nutzen lassen sollten. Leider hatten wir keine Zeit mehr das auszuprobieren.
UPDATE: Der deutsche Vertrieb teilte uns soeben mit, dass normale SSDs genutzt werden können, sofern sie Datenraten von 100 MB/s (800 Mbps) schaffen.
In unserem recht kurzen Testbetrieb gab es keine Aussetzer oder Probleme bei der Aufzeichnung - die KineRaw hinterliess einen soliden Eindruck.


















