Test Canon EF35mm f/2 IS USM - Der Ausnahmekompromiss

Canon EF35mm f/2 IS USM - Der Ausnahmekompromiss

Wer auch mal ohne Stativ arbeiten will, findet momentan bei praktisch keinem Anbieter eine weitwinkelige, lichtstarke Festbrennweite mit Bildstabilisator. Canon macht hier mit dem Canon EF35mm f/2 IS USM eine rühmliche Ausnahme, die gerade für Filmer höchst interessant ist.

// 11:51 Mo, 22. Apr 2013von

Sieht man sich als nach geeigneten Filmer-Optiken um, so hat man meistens die grundsätzliche Wahl zwischen relativ lichtschwachen Optiken, mit aktuellen Features wie Autofokus oder Bildstabilisator oder typischen "schnellen" Festbrennweiten, die zudem meist vollanalog funktionieren, sprich nur manuelle Blende und manuellen Fokus bieten. Letztere sind bei vielen Filmern gar nicht unbeliebt, weil diese Optiken im Verhalten den typischen Cine-Linsen an einer echten Filmkamera recht nahe kommen. Dazu sind solche Linsen auch als “Altglas” von alten analogen Spiegelreflexsystemen gebraucht zu erwerben. Und auch Dritthersteller wie Samyang/Walimex bauen oft keine eigene Steuerelektronik in die aktuellen Festbrennweiten-Objektive, die dafür oft weitaus günstiger sind, als die Autofokus-Linsen des jeweiligen Herstellers. Grundsätzliches zum Thema “lichtstarke Objektive” könnt Ihr übrigens kurz hier nachlesen.




Seltenheitswert – Weitwinkelige Festbrennweiten mit Bildstabilisator

Wer jedoch -aus welchen Gründen auch immer- ohne Stativ arbeiten will, findet momentan bei praktisch keinem Anbieter eine weitwinkelige, lichtstarke Festbrennweite mit Bildstabilisator. Erst ab Blende F2.8 werden bei den meisten Herstellern einige Zoom-Objektive oder sehr selten auch Festbrennweiten mit einem Bildstabilisator ausgestattet, wodurch jedoch weitwinkelige Aufnahmen mit geringer Schärfentiefe nur schwer zu erzielen sind.



Der Grund ist offensichtlich: Fotografen können bei lichtstarken Objektiven mit sehr kurzen Verschlusszeiten arbeiten und benötigen darum in der Regel kaum einen Bildstabilisator. Ganz anders sehen das jedoch die Videofilmer, die mit ihrer Belichtungszeit in der Regel nicht über 1/50s hinausgehen können. Dazu führen Wackler und Zitterer natürlich bei einer kontinuierlichen Bildabfolge auch zu einem unruhigen Bildeindruck. Aufgrund der Jello-Effekte und anderer Rolling Shutter Artefakte sehen verwackelte Aufnahmen einer DSLR dazu meistens wirklich unansehnlich aus. Videofilmer können einen Bildstabilisator an einer lichtstarken Festbrennweite also durchaus gebrauchen, weil ein Filmen ohne Stativ hier in 95 Prozent der Fälle keine wirklich brauchbaren Ergebnisse bringt.



Doch bis zu den Herstellern scheint diese Erkenntnis noch nicht durchgedrungen zu sein. Wir haben bis heute nur zwei Ausnahmen für weitwinkelige, relativ schnelle Festbrennweiten (unter F2.8) mit Bildstabilisator bei allen rennomierten Herstellern finden können: Eine Sony E-Mount-Festbrennweite 35mm/f1.8 sowie die Canon 35mm/f2.0. Erstere scheint nur für APS-C Bildkreis gerechnet zu sein, letztere kann auch an Canon Vollformat-Kameras eingesetzt werden.




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