Das wahre Leben

Bei den Tageslichtaufnahmen hat uns vor allem interessiert, wie die einzelnen 4K-Flavors der Blackmagic Design URSA funktionieren. Wir haben entsprechend diverse 4K-Formate im Vergleich aufgenommen und mehrere Durchgänge produziert.
Die erste Runde gibt das unbearbeitete Originalmaterial wieder (Vorsicht! - YouTube komprimiert). Alle RAW-Clips wurden mit den Cinema DNG BMD Film Einstellungen debayert. Im Vergleich sind 4K RAW, 4K RAW 3:1 sowie 4K ProRes HQ Film und 4K ProRes HQ Video zu sehen.
In der zweiten Runde ist das Material mit der 3D-LUT Rec 709 ohne weitere Anpassung zu sehen. Die REC 709 Konvertierung stellt dann unseren Ausgangspunkt für weitere Farbkorrekturen dar. Bei den ProRes-Clips ist schön zu sehen, wie nah das nachträglich in Resolve angelegte REC 709 LUT bei ProRes Film an ProRes „Video“ ist. Man erhält bei der ProRes Aufnahme mit der „Film“ Gammakurve allerdings mehr Spielraum für eigene Akzente in der Farbkorrektur, ohne sich um komplexere RAW-Parameter kümmern zu müssen. Für uns, wie bereits weiter oben erwähnt, der bevorzugte Workflow bei Produktionen, bei denen Zeit, Aufwand und Qualität im Spannungsverhältnis stehen.

In der dritten Runde wurde eine sanfte Farbkorrektur auf das RAW sowie auf das ProRes Film Material angewandt mit dem Versuch, möglichst nahe an die reale Szene heranzukommen – allerdings mit eher knappen Zeitbudget. Trotzdem beeindruckt die Flexibilität des Materials und für unsere Augen kommt das Material wunderbar filmisch rüber. Bei den RAW-Clips ist im Vergleich zu ProRes minimal Noise zu sehen, aber auch dies stört nicht, sondern verstärkt für uns eher noch die Filmanmutung. Gerade Resolve verfügt ja über exzellente Denoiser – aber das müssen wir uns für ein anderes Mal aufheben …
Die dritte Runde zeigt heftigere Farbkorrekturen in Richtung Sonnenuntergang, um das Material stärker zu belasten. Die RAW und die ProRes-Clips kommen auch hiermit ohne Probleme klar. Hier erhält man einen guten Eindruck, wie flexibel sich das 10 und 12 Bit Material verhält.
Wer noch nicht in 4K sondern vornehmlich in HD unterwegs ist, findet auch im kamerainternen, herunterskalierten HD Material sehr gute Bildqualität. Hier ein kurzes Bildbeispiel mit von Hand gezogener Schärfeverlagerung inkl. Original und REC 709 Vergleich:
Und zu guter Letzt haben wir uns mit der URSA in die Berliner Winternacht begeben und ein wenig „bunte Lichter“ mit dem neuen RAW 3:1 eingefangen. Sicherlich ist die URSA kein Lowlight-Riese aber auch hier stehen die nachträglichen Bearbeitungsmöglicheiten im Vordergrund:
(Alle Aufnahmen wurden mit dem Zeiss CP.2 25mm T2.1 mit PL-Mount (+ Tiffen ND-Filter bei Tageslicht) erstellt - Schnitt und Farbkorrektur auf aktuellem Mac Pro 8 Core und Resolve 11. Dank an 25p für´s Aushelfen mit der VCT-14).




















