Editing-OTöne

Haben Sie schon einmal versuch mit einem einfachen Schnittprogramm O-Töne zu schneiden? Entweder können Sie gar nichts hören, sobald die Geschwindigkeit langsamer wird oder aber es kommt nur digitales Klirren aus den Lautsprechern. Liquid und ExpressPro beherrschen daher „analog-Scrub“, eine Funktion um eine analoge Tonband-Maschine zu simulieren. Dabei wird die Tonhöhe abgesenkt, wenn der Clip langsamer wiedergegeben wird oder bis zur MickyMaus erhöht, wenn es schneller geht. ExpressPro aktiviert diese Funktion standardmäßig, sobald mit den Tasten J, K, und L gearbeitet wird. Mit J fährt der Cutter rückwärts, mit L vorwärts und mit K wird angehalten. Das gleichzeitige Drücken mehrerer Tasten führt zu langsamerer oder schnellerer Wiedergabe inklusive Ton. Liquid ist da etwas umständlicher: per Scroll-Button muss das „Scrubbing“ aktiviert werden, außerdem gilt es nur für die dafür markierten Spuren und mit maximal einfacher Geschwindigkeit. Da Version 6 in der Audioabteilung stark von der Firma Steinberg überarbeitet wurde, ist hier in nächster Zeit noch einige Veränderung zu erwarten.





Editing-Trimmen

Auch bei guten Cuttern ist manchmal Feintuning abgesagt. Da kommen die so genannten Trimm-Werkzeuge gerade recht, Einzelbildweise können hier Ins und Outs zweier Clips verschoben werden. Das geht natürlich auch nur mit einem Wert, auf der Timeline rutschen automatisch alle Clips nach, damit es nicht unsynchron wird. Auch das „Slicen“ beherrschen beide Profiprogramme, damit wird bei einem fertig geschnittenen Clip nachträglich In und Out verändert ohne seine Gesamtlänge zu beeinflussen. Beide bieten für das Trimmen einen eigenen Modus, bei Liquid per Knopfdruck, bei ExpressPro am schnellsten per Maus-Markierung in der Timeline zu erreichen. Wer möchte kann hier endlich bei ExpressPro auch gröbere Korrekturen mit der Maus vornehmen, obwohl normalerweise das Kürzen eines Clips so nicht vorgesehen ist.





Effekte intern

„Ist der Cutter am Ende, nimmt er die Blende“ ist ein gern zitierter Spruch. Fakt ist allerdings auch, dass eine einfache Durchblende zu den am häufigsten verwendeten Effekten gehört.


Liquid und ExpressPro bieten daher jeweils einen eigenen Button namens „Blende/Kreuzblende einfügen“ bzw. „Quick Transition“. Einfach Länge und Typ eingeben und schon sitzt Blende oder Abblende. Soll es dagegen aufwendiger werden muss jeweils aus der Effektbibliothek ausgewählt werden:


Liquid besitzt davon gleich mehrere, denn die Effekte können entweder über die Grafikkarte (GPU-Effekte) oder den Prozessor (CPU-Effekte) berechnet werden. Außerdem gibt es noch die Unterscheidung zwischen den klassischen Render-Effekten und den neueren Realtime-Effekten. Bedauerlicherweise unterscheiden sie sich teilweise auch in Bedienung und Rechenqualität, so gelangen uns z.B. mit dem Classic-Keying Editor wesentlich bessere Ergebnisse als mit dem Realtime-ChromaKey. Zwar ist die Anpassbarkeit an die Fähigkeiten des Systems schön, aber welcher Cutter möchte sich dauernd Gedanken über technische Parameter seines Computers machen?



 Unübersichtlich: Effektsortierung in Liquid.
Unübersichtlich: Effektsortierung in Liquid.


Aber auch bei ExpressPro ist erstmal suchen angesagt: Dass der Chroma Key in der Gruppe „Key“ zu finden ist leuchtet ein, der Filter ColorCorrector in der Gruppe „Image“ vielleicht auch noch. Aber hätten sie auf Anhieb gewusst, dass sich hinter „Conceal“ die Kasch-Effekte (z.B. Cropping auf ein Viertel des Bildes) verbergen? Spätestens bei den Effekten stört daher Avids Beschränkung auf die englische Sprache, gerade bei weniger oft verwendeten Effekten ist schlichtweg ausprobieren angesagt, denn die Bezeichnungen erschließen sich meistens nicht.



 Bildschirmfüllend: Farbkorrektur in ExpressPro.
Bildschirmfüllend: Farbkorrektur in ExpressPro.


Etwas unverständlich: Beide Profi-Programme bieten anscheinend keine besonderen Vorkehrungen für das Keyen von DV-Material. Aufgrund der reduzierten Farbauflösung von 4:2:0 kommt normalerweise eine Farbinterpolation oder zumindest eine Farbglättung (ChromaBlur) zum Einsatz. Sowohl Liquid als auch ExpressPRo können nur den kompletten Key weichzeichnen, was zwar ebenfalls zu weniger stufigen Kanten führt, aber zwangsläufig immer etwas unscharf aussieht.







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