Effekte extern

Pinnacle liefert sein Liquid 6 mit der hauseigenen Effektsoftware Hollywood FX aus. Sie ist vom Design angepasst, steht aber nicht direkt als Übergangseffekt zur Verfügung. Das wäre allerdings auch bei den umfangreichen Möglichkeiten sowieso nicht weiter hilfreich, da macht die Einbindung als quasi externes Effektgerät (DVE) schon Sinn. Hollywood FX bietet besonders Grafik- und Bewegungsorientierte Effekte, die an so ziemlich allen Parametern eingestellt werden können. Die Presets erinnern ein wenig an Adorage-Magic (Weddings, Space und SciFi), bieten aber auch Vorlagen für News oder Sport. Eingestellt werden können die Effekte entweder mit den Parametern oder z.T. sogar direkt in der Vorschau, was besonders beim künstlichen Lichtsetzen sehr bequem ist.


Avid liefert als Effektsoftware BorisFX ltd mit, eine etwas eingeschränkte Version der bekannten Boris-FX-Sammlung. Die Bedienung orientiert sich eher an klassischen Hardware-DVEs, wer z.B. schon einmal in einen Studio einen DVEous programmiert hat, findet sich schnell zurecht.





Vertonen

Ist das Video fertig gestellt, geht es ans Audio. Anpassungen der originalen Tonspuren erledigt man am einfachsten mit den Rubberbands.


In Liquid werden sie aktiv, sobald der Audio-Editor geöffnet ist. Per Doppelklick können Keyframes gesetzt und mit der Maus verschoben werden, die Regler des integrierten Mischpultes bewegen sich gleich mit. Geht es nur um eine Lautstärkeanpassung des Clips reicht auch ein Doppelklick, im erscheinenden Clip Viewer lässt sich eine Gesamtlautstärke eingeben.


Bei ExpressPro ist die Gesamtlautstärke am einfachsten über das Audio Mix Tool zu erreichen. Wer kurz eine Übersicht haben möchte, ob er auch die richtigen Clips bearbeitet, sollte im FastMenü der Timeline das „Audio Clip Gain“ einschalten. Stimmen die Clips untereinander grob in der Lautstärke, geht es an die dynamische Anpassung. Dafür stellt man die Ansicht um auf „Auto Gain“, also die Automation. Das zweite Tool der Audio-Bearbeitung namens Automation Gain Tool erlaubt auch die dynamische Aufzeichnung. Das Ergebnis lässt sich dann nachträglich mit der Maus korrigieren.


Wesentlich einfacher wird die Audio-Bearbeitung, wenn externe Fader-Boxen verwendet werden. Beide Systeme unterstützten beispielsweise den FaderMasterPro von JLCooper. Avid bietet zusätzlich Anpassungen für einige Yamaha-Mischpulte sowie die hauseigenen Controller Digi002 und Command 8.



 Umständlich: Die Rubberbands von ExpressPro.
Umständlich: Die Rubberbands von ExpressPro.


Für die Sprachaufnahme gibt es in Liquid und ExpressPro die Möglichkeit des Voice-Overs. Dabei wird die Timeline abgespielt und ein Sprecher möglichst synchron dazu auf eine neue Spur aufgenommen. Die Bearbeitung erfolgt dann eigentlich genauso wir auch schon mit den originalen Tönen, Rubberbands anzeigen, Keyframes erzeugen usw. Profis setzen in vernetzten Umgebungen aber oft ein eigenes Tonstudio. Dort läuft spezialisierte Audio-Software z.B. von Digidesign (ProTools) oder von Steinberg (Nuendo). Der Austausch dorthin regelt das Dateiformat omf: Als eines der wenigen Formate ist es in der Lage, auch mehrere Tonspuren zu speichern.


Liquid 6 bietet den omf-Export mit einem entscheidenden Nachteil an: Das Video wird zwar in die Datei integriert, kann aber nicht in seinem Ursprungsformat belassen werden. Als Kompressionsstufen ist zwar von 1:15 bis 1:1 alles möglich, die Dateien z.B. in DV zu lassen geht aber nicht. Das kostet Rechenzeit, außerdem muss der gemischte Ton nachher zwangsläufig wieder neu angelegt werden. Ein Vorteil im Audiobereich soll aber nicht verschwiegen werden: Liquid beherrscht neuerdings die Unterstützung von ASIO-Soundkarten. Damit ist erstens eine latenzarme Aufnahme und Wiedergabe sowie zweitens zusätzliches 5.1-Monitoring möglich. Wer also zu Hause auch mal in DolbyDigital produzieren möchte…


ExpressPro kann zumindest bei DV das Videoformat nativ in omf integrieren, leider dauert der Export trotzdem relativ lange. Achtung: Wer die omfs ins hauseigene ProTools importieren möchte, muss zusätzlich auch noch das DVToolkit erwerben. Ohne das kann ProTools nur nackte Quicktime-Files lesen.



 Nativ: OMF-Export inkl. DV bei ExpressPro.
Nativ: OMF-Export inkl. DV bei ExpressPro.






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