Ratgeber Was bringt Sandy Bridge für den Videoschnitt?

Was bringt Sandy Bridge für den Videoschnitt?

Intel hat ja heute auf der CES seine neue Prozessor-Generation "Sandy Bridge" offiziell vom Stapel gelassen. Hierbei dürfte vor allem für Videoschneider die neue Desktop-Serie der Core i5 und Core i7-Reihe von Interesse sein.

Intel hat ja heute auf der CES seine neue Prozessor-Generation "Sandy Bridge" offiziell vom Stapel gelassen. Hierbei dürfte vor allem für Videoschneider die neue Desktop-Serie der Core i5 und Core i7-Reihe von Interesse sein. Wer auf mehr Kerne gehofft hat, wird hier erstmal enttäuscht. Das aktuelle Topmodell ist der Core i7-2600K, der 4 Kerne + 4 Hyperthreading Pendants mitbringt. Damit stellt sich die neue CPU (wie auch ältere i7-Prozessoren) dem System als 8 Core-Modell dar. Echte Sandy Bridge Six und Okta-Cores wird es dagegen erst im Q3/2011 geben.



Der nun integrierte Grafikkern ist für Intel-Verhältnisse sehr schnell, liegt jedoch gerade auf dem Niveau einer dezidierten 40 Euro-Grafikkarte. Immerhin soll die integrierte Videodecoding-Einheit auch problemlos zwei 1080p-Ströme für Bluray-Picture-in-Picture-Anwendungen hin bekommen. Die Treiber-Probleme mit den korrekten 23,976 Bildern pro Sekunde bei 24P-Wiedergabe sollen jedoch gerüchtweise noch nicht ausgemerzt sein.



Das wohl interessanteste Topmodell Core i7-2600K ist mit ca. 300 Euro gegenüber seinem Vorgänger Core i7-875K kaum teurer, besitzt aber von Haus aus über einen deutlich höheren Takt (3,4 GHz vs. 2,93 GHz). Im Turbo-Modus kommt die CPU sogar bei guter Systemzusammenstellung auf temporäre 3,8 GHz. Da die K-Modellreihe ein freies Setzen des Multiplikators erlaubt, lassen sich auch noch höhere Basis-Taktraten ohne spezielle Overclocking-Kenntnisse erzielen. Erste Testmuster für die Presse kamen dabei angeblich problemlos sogar mit Luftkühlung über die 4,5 GHz-Schallmauer.



In Benchmarks schlugen die neuen Modelle (schon alleine aufgrund des höheren Grund-Taktes) fast alle alten Prozessoren von Intel aus dem Rennen. Nur die (sehr teuren) Hexa-Cores i7-970 und i7-980X können noch bei gut angepasster Software etwas schneller rechnen. AMDs Sixcores blieben dagegen in praktisch allen Benchmarks nun hinter Intels neuem Quad-Core.



Spannend ist übrigens auch AVX, Intels neuste Parallel-Verarbeitungseinheit. Diese wurde nun mit 256 Bit doppelt so breit wie bisher SSE mit seinen 128 Bit Registern. Theoretisch bedeutet dies einen verdoppelten Datenduchsatz. Allerdings muss man hierfür seinen Code auch komplett neu handoptimieren. Und nicht zuletzt läuft AVX erst mit Windows Service Pack 1, das noch gar nicht erhältlich ist.



Die neuen Core i5 und i7-Prozessoren brauchen auch ein neues Mainbaord (Intel Sockel 1155) und unterstützen leider wieder nur 4 DIMM-Steckplätze. Im Gegensatz zu den Vorgängern können jedoch auch 8 GB-DDR3-Module verbaut werden, weshalb ein Sockel 1155 mit Core i7-2600K auch 32 GB RAM ansprechen kann. Allerdings sind die 8GB-Modulpreise noch astronomisch hoch (ab ca. 350 Euro).



Einschätzung



Intel macht mit dem Core i7-2600K gehörig Dampf und bis echte 6- bzw. 8-Cores mit Sandy Bridge Kern zur Verfügung stehen, dürfte dieser Prozessor für Videobearbeitung eine gute Wahl für preisbewusste Anwender sein. Die AVX-Erweiterungen scheinen für Videoapplikationen sehr gut geeignet sein, jedoch dauerte es auch bei MMX/SSE ca. 2 Jahre bis diese Technologie auch in den Softwarepaketen ankam. Dennoch dürfte der Core i7-2600K für Videoschneider gerade der Prozessor mit dem besten Preis-/Leistungs-Verhältnis sein, da er nicht mal 100 Euro teurer ist, als AMDs Topmodell, jedoch sehr viel mehr Leistungsreserven bietet, die sich leicht abrufen lassen. Man sollte wohl nur gleich auch in eine gute Luftkühlung investieren.


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