Die neuen Sandy Bridge Prozessoren von Intel brauchen deutlich weniger Strom als ihre Vorgänger. Dies freut sicherlich alle Power-Anwender, deren Computer 24 Stunden am Tag durchrechnen und sich entsprechend auf die Stromrechnung auswirken. Doch auch für das Overclocking hat die geringe Stromaufnahme massive Auswirkungen...
So lassen sich die neuen Core i5 und i7-Prozessoren der zweiten Generation auch mit unaufwändiger Luftkühlung jenseits der 4 GHz betreiben. (Übrigens ein beinahe "heiliger" Frequenzwert, den Intel seinerzeit für den Pentium 4 unter der Hand ankündigte und der dann aber aufgrund der unzumutbaren Verlustleistungen bis heute niemals mit festem Multiplikator produziert wurde).
Im Gegensatz zu früheren Prozessoren verkauft Intel nun sogar explizit Prozessoren ohne fest eingestellten Multiplikator (sog. K-Modelle), die sich theoretisch bis weit über 6 GHz konfigurieren lassen. Allerdings garantiert Intel für diese Modelle keine bestimmte Höchstgrenze, weshalb man niemals sicher sein kann, was für einen Prozessor man letztendlich erwischt. Manche Modelle scheinen laut Netzberichten auch mit spezieller Luftkühlung bis zu 5 GHz stabil zu bleiben, andere Anwender beklagen auch schon Instabilitäten bei 4,2 GHz. Der Kauf eines solchen Prozessors bleibt also immer die Katze im Sack. Und nicht nur das. Intel fährt leider auch eine nicht gerade anwenderfreundliche Chipsatzstrategie, die den Käufer zwingt, sich zwischen Overclocking und Videobeschleunigung zu entscheiden. Beides zugleich geht mit den seit Anfang 2011 erhältlichen P67 und H67 Chipsätzen nicht.
Wir haben uns dabei schweren Herzens für das Overclocking entschieden. Also P67-Board und i7-K2600er CPU. Auch wenn man immer wieder hört, dass man für produktive Systeme Overclocking nicht nutzen soll, sehen wir das mittlerweile etwas anders, denn hier liegt das größte Sparpotential gegenüber echten Workstations. Uns sei daher ein kleiner gedanklicher Exkurs erlaubt...