Adobe überholt sich selbst und prescht heute höchst unerwartet mit seiner Ankündigung der Creative Suite CS6 vor. Sie soll noch in diesem Quartal erscheinen (wir denken, eher früher als später). Es gibt viele Neuerungen, die wir hier kurz für Euch zusammenfasst haben:
Premiere Pro CS6
Die größte Neuerung in Premiere Pro dürfte die Unterstützung von zwei AMD/ATI-Chipsätzen mit der Mercury Engine sein. So sollen Macs mit mindestens 1 GB dezidiertem Videospeicher und den GPUs 6750M bzw. 6770M nun ebenfalls von stark beschleunigten Schnittfunktionen profitieren können. Offiziell spricht Adobe jedoch nur von einer MacBook Pro ("Mobile") Unterstützung, weshalb unklar ist, ob auch iMacs, MacPros oder PCs prinzipiell in diesen Genuss kommen können. Dazu sollen Hersteller von dezidierten Schnittkarten nun direkten Zugriff auf den Framebuffer der Mercury-Engine bekommen, wodurch sich hiermit prinzipiell noch flüssigere Vorschaumöglichkeiten ergeben.
Ebenfalls großen Grund zur Freude geben die aus After Effects bekannten Adjustment Layers. Hiermit lassen sich auf mehrere Clips gleichzeitig Effektkombinationen anwenden. Dazu wurden die Trimming-Funktionen weiter verfeinert und bieten nun Dual-View und bekannte Shortcuts der Konkurrenz, die sich jedoch auch frei konfigurieren lassen.
Wie überhaupt auch die komplette Oberfläche nun sehr frei konfigurierbar ist. So können viele Informationen optional ausgeblendet werden, um die Aufmerksamkeit des Cutters auf das wesentliche zu lenken und die Miniatur-Ansichten haben endlich keine 16:9-Balken mehr.

Profis freuen sich über direkte RAW-Worflows mit Arri und RED. Auch der Import von Canon C300-Aufnahmen wird erwähnt. Inwieweit Canon-Log dabei direkt berücksichtigt werden kann, ist noch nicht ganz klar.
Auch im Audiobereich hat sich viel getan. Ua. der Mixer wurde überarbeitet und lehnt sich nun im Look und in der Funktionalität mehr an den Multikanalmixer in Adobe Audition an, und die Audiotracks bieten mehr Flexibilität.
An neuen Effekten wurde auch der Warp Stabilizer aus After Effects übernommen, es gibt eine Rolling Shutter Repair-Funktion und das MultiCam Editing wurde auf "praktisch unlimitierte" Spuren aufgebohrt. Auch die Dreiwege-Farbkorrktur wurde in der Bedienung umgestellt und bietet nun Hue-Angle Ringe, separate Reset-Buttons pro Ring und viele weitere kleine Detail-Verbesserungen. Gerade im Zusammenspiel mit den neuen Adjustment Layers wird hier in Richtung Color Grading jetzt offensichtlich viel mehr möglich werden.
Ausführliche Infos hier (PDF)