Mit der GH5s geht Panasonic einen deutlichen Schritt vom 4K-Universalisten mit bewegtem Sensor zum Low-Light Dynamik Spezialisten. Wir wollen natürlich vor allem einen Blick auf die Änderungen werfen und diese anhand eines Vorserienmodells etwas einsortieren.
Von Außen kaum zu unterscheiden
Die Gehäusemaße und das Schalter Layout der beiden Geschwister sind bis auf den letzten mm identisch (138.5 x 98.1 x 87.4 mm), wodurch Zubehör wie Cages problemlos weitergenutzt werden können.

Dennoch wurde der separate Film-Auslöser jetzt prominent rot gefärbt, was der Kamera einen deutlichen Wiedererkennungswert verpasst.

Das Gewicht ist dabei sogar geringer geworden (nur noch ca. 660 Gramm für den Body mit SD-Karte und Akku). Eine GH5 in gleicher Ausstattung wiegt dagegen ca. 725 Gramm. Der gleiche mitgelieferte Akku (DMW-BLF19E) soll dafür jetzt noch einmal 10 Prozent länger durchhalten, wohl auch, weil der Sensor nun weniger Strom verbraucht.
Endlich (wieder) ein Multi-Aspect-Ratio-Sensor
Denn die -im wahrsten Sinne- größte Neuerung ist der neue Sensor. Er ist leider nicht beweglich gelagert, wodurch mit der neuen GH5s keine Gehäusestabiliserung von Optiken ohne eigenen Bildstabilisator möglich ist.

Dafür ist die neue Sensorfläche nach unseren ersten Informationen ca. 19mm breit und 13mm hoch. Übliche MFT Sensoren sind dagegen nur 17,3mm breit. Damit deckt der 11,9 Megapixel Sensor mehr als den typischen Bildkreis von MFT-Kameras ab. Schon Kameras wie die GH2 hatten solche Multi-Aspect-Ratio-Sensoren verbaut, die bei Breitbildformaten den Bildkreis effektiver ausnutzen können. Hierzu vielleicht eine kurze Erläuterung:

Blau ist ein 4:3-Sensor, wie er bei Fotoapparaten gerne verbaut wird. Und grün ist ein 16:9-Sensor, der den Bildkreis in der Breite besser abdecken kann. Wenn ein Sensor nun größer als der Bildkreis ist (also diesen ausreichend überlappt), kann der Sensor durch kleinere Flächen mit 16:9- oder 17:9-Ausschnitt den Bildkreis optimal ausfüllen. Jedes Objektiv, das in den Bildecken eines MFT 4:3 Sensor-Fensters sauber abbildet arbeitet mit einem Multi-Aspect Ratio-Sensor ebenso sauber, da die Bildecken des gewählten Ausschnitts ja weiterhin im Bildkreis bleiben.
In der Praxis kann der GH5s Sensor dadurch erst bei einem 17:9-Format mit voller Cine4K-Auflösung (4096 x 2160) in der Breite ausgelesen werden. In diesem Format erreicht die GH5s dann auch einen Kleinbild-Crop-Faktor von ca. 1,9 während eine normale MFT Kamera mit 17,3mm Sensor höchstens auf einen horizontalen Crop-Faktor von 2,08 kommen kann.
Doch neben dem damit gewonnenen Weitwinkel ermöglicht die erweiterte Sensorbreite auch größere Sensel, also Sensorpixel. Panasonic hat im Vorfeld noch keine genauen Angaben gemacht, jedoch schätzen wir die neuen Sensel nach unseren bisherigen Informationen auf ca. 4,65µm. Gegenüber den 3,34 µm der GH5 hat sich die Sensel-Fläche damit fast verdoppelt. (ca. 21,6 µm2 gegenüber 11,15 µm2).