Wie im Vorfeld bereits geahnt, hat Leica nun seine SL3 offiziell vorgestellt. Zentrum der neuen Kamera ist der 60-Megapixel-Vollformat-BSI-Sensor, der bereits in der Leica M11 verbaut sein soll (9528 x 6328 Sensel, Pixelpitch: 3,76 μm). Dieser soll einen Dynamikumfang von bis zu 15 Blendenstufen ermöglichen.
Trotz minimal kompakterem Gehäuse mit L-Mount ermöglicht die Leica SL3 sogar, den Sensor für eine mechanische Stabilisierung beweglich zu lagern. Und der Autofokus dürfte dank Phasenvergleichs-Autofokus (PDAF) und Objekterkennung auf der technischen Höhe der Zeit sein.
Doch besonders interessant sind für slashCAM-Leser natürlich die Videofunktionen, denen Leica diesmal ungewöhnlich viel Aufmerksamkeit gewidmet hat: In einem nativen 1:1 Sensor-Ausschnitt lässt sich intern in 8K mit maximal 30p aufzeichnen. Zudem soll eine C4K 17:9-Aufzeichnung über die volle Sensor-Fläche mit bis zu 60p möglich sein - sehr wahrscheinlich in einem sauberen Oversampling-Modus ohne Lineskipping. Aufgezeichnet wird in H.265 und ProRes. Eine dedizierte Timecode-Schnittstelle soll zudem eine professionelle Bild- und Tonsynchronisation am Set ermöglichen.
Es ist ein offenes Geheimnis, dass Leica und Panasonic bei der Kameraentwicklung bereits seit einiger Zeit gemeinsame Sache machen - weshalb viele Leica Modelle einem Panasonic Modell ähneln. Allerdings gibt es von Panasonic aktuell noch kein einziges 8K-LUMIX-Modell. Was wiederum darauf hindeutet, dass hier auch bald ein neues Modell ins Haus stehen könnte.
Das Suchersystem der SL3 basiert auf einem 120-Hertz-OLED-Sucher, der eine Auflösung von 5,76 Millionen Bildpunkten bietet. Zugleich verfügt die Kamera über einen ausklappbaren 3-Zoll-Touchscreen mit 2,3 Millionen Bildpunkten.
Mit Anschlüssen wie USB-C 3.1, HDMI 2.1 (in voller Größe), einem CFexpress Typ B- und einem SD UHS-II-Karteneinschub bietet die Kamera eine breite Palette an Konnektivitäts-Optionen für unterschiedlichste Anwendungen.
Die Benutzeroberfläche der SL3 wurde ebenfalls überarbeitet, um die Bedienung noch intuitiver zu gestalten. Leica betont besonders die klare Trennung von Foto- und Videomodus, die durch einen spezifischen Farbcode zur Unterscheidung unterstützt wird: Rot für den Fotomodus und Gelb für den Videomodus.
Bereits die Leica SL2 galt als direkter Konkurrent zu Nikons Z8 oder Sonys A9. Mit den neuen Videofunktionen dürfte die SL3 somit auch für (semi-)professionelle Videografen interessant werden, die gerade mit den 8K-Video-Hybriden der Konkurrenz liebäugeln.
Die Leica SL3 ist ab sofort weltweit in allen Leica Stores, im Leica Online Store und bei autorisierten Händlern erhältlich. Die unverbindliche Preisempfehlung beträgt 6.800 Euro inkl. MwSt.