Neue, mächtige Tracking-Möglichkeiten, ein neuer Keyer, umfangreiche VR-Unterstützung und vieles mehr: Zur Siggraph präsentiert Blackmagic die neue Version der nodebasierten Compositing- und VFX-Software Fusion 9 und senkt dabei außerdem den Preis der Studio-Version drastisch auf 335 Euro. Ein Schritt, der den ein oder anderen Anwender zum Upgrade bewegen könnte, da viele der Neuerungen dieser Studio-Edition vorbehalten sind.

So kommt ein planarer Tracker à la Mocha in Fusion Studio 9 hinzugekommen, welcher flächige Objekte im Bild verfolgen kann und sie so manipulierbar macht (inkl. Rotoscoping). Ebenfalls neu und nur in Studio verfügbar ist ein Kamera-Tracker, mit welchem sich bei der Aufnahme ausgeführte Kamerabewegungen analysieren und virtuell reproduzieren lassen, sodaß sie als Bewegungspfade im 3D-Raum beim Composting angewendet werden können. Bei der Analyse des Echtbildmaterials werden Brennweite und Objektivverzerrung mitkalkuliert.
Der neue Delta-Keyer steht dagegen auch in der kostenlosen Version zur Verfügung. Mit ihm sollen sich Dank einer neuen Herangehensweise bei der Berechnung sowie diversen Optionen zum Feintuning saubere Mattes/Keys erstellen lassen. Ein Clean Plate Pre-Keyer soll helfen, leichte Farbton-Varianzen des Grün-/Blauhintergrunds auszugleichen, die beispielsweise bei suboptimaler Ausleuchtung entstehen und das Keyen erschweren.
Ferner unterstützen beide Fusion-Versionen nun auch MXF, DNxHQ sowie DNxHR (zu ProRes unter Windows s.u.). Via FFMpeg Bridge lassen sich bei Bedarf weitere Fomate bearbeiten (separater Download benötigt). Auch von einer erweiterten GPU- und OpenCL-Beschleunigung profitieren alle Anwender, auch von umfangreichen, neuen Möglichkeiten zur Bearbeitung von 360° Video. So ist ein neuer Panorama-Viewer enthalten und VR-Headsets wie Oculus Rift und HTC Vive werden unterstützt, sodaß es möglich sein soll, in Echtzeit im VR-Raum zu arbeiten. Stereoskopische Fähigkeiten bleiben jedoch nach wie vor der Studio-Version vorbehalten.
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Die Basisversion Fusion 9 kann weiterhin kostenlos heruntergeladen werden, der Preis der Studio-Version wurde auf 335 Euro gesenkt, was einem Drittel des ursprünglichen Preises entspricht. Wie sich die beiden Fusion-Versionen genau unterscheiden und welche Features jeweils neu hinzugekommen sind, ist dieser Übersicht zu entnehmen. (Danke an Anselm und weitere für den Hinweis.)
NACHTRAG: In den Release-Notes zu Fusion 9 Studio versteckt sich eine weitere, für Windows-Anwender höchst willkommene Information: "Fusion is now certified for Apple ProRes on all three platforms. The unsupported 32bit QuickTime framework is no longer used on Windows." Jedoch erlaubt nur die Studio-Version, Apple ProRes auch auf Windows- und Linux-Systemen zu encodieren und zu speichern, mit dem kostenlosen Fusion ist nur ein Import möglich. (Danke an Frank Glencairn für den Hinweis.)
