Frage von Kiara Borini:Ja, alle hier lieben natürlich Video ;-) aber, vielleicht ist die Frage ja doch erlaubt, und vielleicht ist ja jemand hier, der sie auch pi mal Daumen beantworten kann. Zumindest haben sich ja gelegentlich Leute aus dem Vertrieb hier geoutet...
Also, wenn ich durch die Konsumermärkte wandele, dann sehe ich Trauben vor den DigiCams und vereinzelt Interessierte vor den VideoCams. Hundert Angebote im Stehbildsektor gegen eine Handvoll Angebote beim Bewegtbild.
Schlägt sich das Interesse im Kaufverhalten nieder? Wenn ja, wie grob zahlenmäßig? 3:1, 10:1? An den Preisen kann es ja wohl nicht allein liegen, denn gerade die DSLR sind schon arg belagert, und in der Preisregion ist bei den Videocams ja allemal was Praxistaugliches zu erstehen.
Ändert sich der Trend mit den neuen MPEG2-Flashmodellen bzw. HDD-Modellen, die jetzt im Handel auftauchen? Steigt da das Interesse?
Gerade im Handybereich soll ja Video die künftige Cash-Cow werden: Provozierend gefragt, steigt das Interesse im Massenmarkt, wenn die Qualität hinreichend schlecht ist?
Was ist los mit Video, dass es - meiner Beobachtung nach - den Massengeschmack nicht so zu treffen scheint wie das dem digitalen Sofortbild aus dem Stand gelungen ist?
Warum ist Video weniger vertreten? - Status, Coolnessfaktor? Handabung? Komplexität? Erzielbare Ergebnisse? enttäuschte Erwartungshaltung bedingt durch TV/Kino? Erinnerungswert?
Und wie sieht auf dieser Basis eine Prognose für HDV aus? Zieht das eher alte Hasen an, die upgraden oder können bedingt durch die gute Bildqualität neue Interessierte für Video gewonnen werden?
Antwort von Nightfly!:
An den BWL oder Wirstchaftsstatistiker für seine Diplomarbeit oder so was in der Art!
..., vielleicht ist die Frage ja doch erlaubt,...Es ist nicht nur eine Frage!
Schlägt sich das Interesse im Kaufverhalten nieder?Natürlich je mehr Angebot desto mehr Konkurrenz und damit Preisdruck.
Wenn ja, wie grob zahlenmäßig? 3:1, 10:1? DU hast den Markt doch scheinbar beobachtet.
An den Preisen kann es ja wohl nicht allein liegen, denn gerade die DSLR sind schon arg belagert, und in der Preisregion ist bei den Videocams ja allemal was Praxistaugliches zu erstehen. Doch ! Die Masse kauft sich keine "teuren" DigiCams(;über 600 €) und da fängt der Bereich an überdurchschnittlichen aber nicht sehr guten Kameras an (;schon gar nicht ProfiCams).
Ändert sich der Trend mit den neuen MPEG2-Flashmodellen bzw. HDD-Modellen, die jetzt im Handel auftauchen? Steigt da das Interesse? Nein !
Gerade im Handybereich soll ja Video die künftige Cash-Cow werden: Provozierend gefragt, steigt das Interesse im Massenmarkt, wenn die Qualität hinreichend schlecht ist? Ohje!
Was ist los mit Video, dass es - meiner Beobachtung nach - den Massengeschmack nicht so zu treffen scheint wie das dem digitalen Sofortbild aus dem Stand gelungen ist? Geld und Präsenationsmöglichkeiten sind Ursache!
Warum ist Video weniger vertreten? - Status, Coolnessfaktor? Handabung? Komplexität? Erzielbare Ergebnisse? enttäuschte Erwartungshaltung bedingt durch TV/Kino? Erinnerungswert? DU hast den Markt doch scheinbar beobachtet.
Und wie sieht auf dieser Basis eine Prognose für HDV aus? Zieht das eher alte Hasen an, die upgraden oder können bedingt durch die gute Bildqualität neue Interessierte für Video gewonnen werden?Sowohl als auch!
Gruß,
Nightfly ;-)
Antwort von Stefan:
Es gibt einfach mehr fotografierende als videografierende Anwender. Und wenn x Promille von jeder Gruppe durch den Laden streifen... Klar wo die Trauben dann stehen.
Warum es weniger Videografen gibt? Bei einem gut gemachten Video ist der reine Aufnahmeteil ja Peanuts und die Hauptarbeit steckt woanders. Da ist ein Foto wesentlich einfacher zu machen. Das ist nicht abwertend gemeint.
Und Technikverbesserungen bei den Videokameras werden an der Situation wenig ändern. Eine Verbesserung der Nachbearbeitung - wie es durch den ganzen DV Schnitt kam - ist da wesentlich hilfreicher. Schau dir nur mal die ganze Snowboarder / Skateborder-Szene an. Letzte Woche noch, abends mitten in der Stadt, drei Jungs in der Strasse drehen ihren Skaterfilm...
Leider wurde die Sache von der Industrie soweit verbockt, dass die Foren voll von "PC erkennt die Kamera nicht" ist, statt voll mit "heh, wer macht mit mir diesen Film". Ich möchte mal wissen, wieviele deswegen die Kamera nur im Schrank liegen haben und mit Frust daran denken. Und deswegen sehe ich auch die neuen Techniken mit einem weinenden Auge - es wird ja dadurch nicht unbedingt einfacher.
CU
Der dicke Stefan
Antwort von Kiara Borini:
DU hast den Markt doch scheinbar beobachtet.Was ich sehe ist, was in den Shops an Ware ausliegt. Was an die Kasse getragen wird, sehe ich nur, wenn ich selbst etwas kaufe. Die Chance ist groß, dass der Kassenvorgänger eine Espressomaschine gekauft hat, und der Hintermann einen neuen Scherkopf für seinen Rasierer...
Außerdem schließe ich das aus den gehäuften Anfragen die im Bekanntenkreis wg. einer neuen DigiCam an mich herangetragen werden (;Welches Modell??) bei fast gar keinen Anfragen nach Video.
Antwort von Jan:
Hallo Kiara,
das meiste hast Du richtig beobachtet.
Es ist im Moment schwierig den Vorjahresumsatz bei der Produktgruppe Videocamera zu schaffen. Die Mehrzahl der Märkte haben 20-30 % weniger Camcorder Umsatz. (; ich kann nur von meiner Kette sprechen und bin happy wenn ich die Umsätze vom Vorjahr schaffe, also eine große Herausforderung)
Eigentlich erstaunlich man bekommt eine durchaus kleine gute Einsteigercamera für ca 300 € Sony HC 17 oder Canon V 790. Für die Mehrzahl der Kunden ist das ausreichend und vor einigen Jahren waren es noch mindestens 1000 DM für ein Mono Einsteigergerät.
Bei Foto sind die Umsätze eher steigend.
DVD Camcorder gehen auch recht gut (; Nur mind. 1/3 kommt zurück wegen der hier schon oft beschriebene Schnitt Probleme)
Die Festplattenmodelle genau wie die MPEG 2 SD Camcorder gehen schleppent.
HDV Kameras verkaufen sich im Verhältnis zum Preis schon recht ordentlich, deutlich besser gehen aber LCD und Plasma fernseher.
Man muss aber ehrlich sein, die meisten Freunde oder Bekannten sehen sich gerne ein paar Bilder an, aber einen selbstbearbeiteten Film doch nur selten.
Ich hab es vor kurzem bei meinem Onkel gesehen. Er hat Sony PC 120 und war in Ghana und hat zig Stünden am PC gehockt um den Film ordentlich mit Beamer und großer Leinwand zu präsentieren. Leider waren viele Besucher trotz gutem Schnitt"s und der Einfügung vieler Effekte schnell abgelenkt.
LG
Jan
Antwort von jens:
Leider waren viele Besucher trotz gutem Schnitt"s und der Einfügung vieler Effekte schnell abgelenkt.Hey Jan,
auch wenn das jetzt vom Thema gänzlich abweicht, möchte ich meinen, dass es dennoch v.a. auf den Film ankommt.
Ich meine, man kann nicht sagen, die Leute würden nicht/kaum für Filme empfänglich sein. Ich möchte beinahe das Gegenteil behaupten: einen gut gemachten Film sehen sich manche Menschen öfter an während sie die Millionen von Digicam-Pics abseits liegen lassen (;apropos: was ist nur mit Dynamo los?!;-(;)
Um ehrlich zu sein, finde ich es auch irgendwie schön, nicht so ganz mainstream zu sein: Finde einen Bekannten, der von sich behauptet ansprechende Fotos zu machen. Suche dagegen jemanden, der dich regelmäßig mit bewegten Bildern füttert, die dich ansprechen.
Liebe Grüße, Jens
Antwort von Jan:
Hallo Jens,
ich bin ja gespannt auf das nächste Heimspiel und die Auswirkungen danach.
Hans Meyer hat ja in Nürnberg unterschrieben (; 6 punkte in 12 spielen !) da hätte Er auch zu Dynamo gehen können, aber ich drücke Christoph Franke trotzdem die Daumen.
Naja im Prinzip ist fast die komplette Abwehr nicht greifbar, die zweiten Leute sind wohl nicht annähernd 2 Ligatauglich. Und wann war das Spiel in meiner neuen Arena bei 1860 ausverkauft bei einem 2 ligaspiel 66.000 ? - nur bei Dresden, selbst Aufstiegsanwerter Freiburg oder die tolle Willi Landgraf Truppe hatte weniger Auswärtsfans. Aus Aue sollen bis jetzt ca 10000 mitkommen - die werden es aber wohl auch nicht schaffen....
Naja jetzt genug mit Fussball bevor mich Rudi oder Markus ermahnen....
Erstaunlicherweise sind auch viele Kunden mit der Videofunktion einer Digicam zufrieden und meinen ich nehme ein paar Minuten auf und das reicht.
Mann muss sagen wann habt Ihr zuletzt einen Werbespot für eine Videokamera gesehen ? (; ich kann mich nicht errinnern)
Bei Digicam erst gestern Canon 350 D !
LG
Jan
Antwort von jens:
Mann muss sagen wann habt Ihr zuletzt einen Werbespot für eine Videokamera gesehen ? (; ich kann mich nicht errinnern)
Bei Digicam erst gestern Canon 350 D !
Stimmt. Ich glaube, dass waren diese DVD-Camcorder von Sony. Kann aber auch Print gewesen sein...
Jens
Antwort von Kiara Borini:
Mann muss sagen wann habt Ihr zuletzt einen Werbespot für eine Videokamera gesehen ? (; ich kann mich nicht errinnern)
Bei Digicam erst gestern Canon 350 D !Ja diese Stalking- & Tierquäler-Anzeige ist allgegenwärtig. Oder verstehje ich da was falsch. Mit der D350 lassen sich behinderte Menschen gegen ihren Willen fotografieren, Experimente mit Fröschen machen und es macht einfach Spaß, Staub auf den Sensor zu bekommen... ;-)
Nein, aber im Ernst, in den Publikumszeitschriften ist digitales Foto und FotoPrint! sehr wohl angekommen, aber Video noch nicht, oder schon nicht mehr?!
Klar, in den Videomagazinen, stehen die natürlich.
Ich muss mal demnächst alte Brigittes & Co. gezielt danach durchsehen, aber ich erinnere mich nicht an Video im Anzeigen oder Redaktionstzeil - sehr wohl hingegen an digitale Fotografie.
Antwort von mdb:
Was ist los mit Video, dass es - meiner Beobachtung nach - den Massengeschmack nicht so zu treffen scheint wie das dem digitalen Sofortbild aus dem Stand gelungen ist?Weil es viel mehr Arbeit ist. Ich kenne etliche Kameramannkollegen, die privat keine Videokamera anfassen, sehr wohl aber einen Photoapparat. Ich selber (;als Bildtechniker) bin wohl in der Lage mal schnell ein paar Photos von meinen Kindern zu machen, die zwar keine Kunst sind, aber das zeigen, was ich gesehen habe. Nehme ich aber die Videokamera, weiß ich schon vorher, das ich eher enttäuscht sein werde. Erst einmal ist es körperliche Arbeit, Kamera ruhig halten, die richtige Einstellung finden, das ganze durchgehend ohne absetzen und lenken zu können. Hinterher ärgert man sich, weil man den Ton kaum versteht (;der Tonmann mit der Angel hatte mal wieder keine Lust, meine Kinder aufzunehmen), das Licht sieht scheiße aus und wenn man das alles noch schneiden muß, damit es erträglich wird, eine Minute Reportage braucht eine Stunde Schnitt, das ist nicht wirklich massentauglich. Abgesehen davon, das die Technik dann auch nicht so unkompliziert funktioniert wie beim Photo.
Antwort von Markus:
Hallo zusammen,
ich glaube, die Entwicklung weg vom Camcorder hin zur Digicam wurde durch die immer schnelllebigere Zeit begünstigt: Die Arbeit, die nötig ist, um Bewegtbilder nach den Regeln der Kunst aufzuzeichnen und anschließend zu editieren, schreckt sicher viele ab. Sony hat es mit seinem Werbespot für DVD-Camcorder gezeigt: "Aufnehmen, rausnehmen, ansehen" (;kein zeitraubender Videoschnitt, keine Vertonung, einfach aufnehmen, rausnehmen, ansehen - und vergessen, weil langweilig!).
Beim digitalen Knipsen (;anders kann ich es nicht nennen, was die Mehrzahl der Digicam-User tut) beobachte ich zudem folgendes: Die Digicam ist ein Spielzeug (;nicht nur) für Erwachsene und so wird sie auch gehandhabt. Da werden oft Hunderte von Bildern geknipst, nicht weil jemand wirklich so viele Bilder braucht, sondern einfach weil die Speicherkarte eine so hohe Kapazität hat.
Kenntnisse von Bildkomposition, Beleuchtung oder Perspektive sind entweder gar nicht oder nur unzureichend vorhanden. In der Praxis sehe ich sogar, dass manche Digicam-User beim Auslösen gar nicht durch den Sucher bzw. auf den Monitor schauen, sondern das Spielzeug einfach frei Schnauze in die jeweilige Richtung halten (;"Man kann die Bilder ja löschen, die nichts geworden sind!").
Die Fotos werden kurz am PC angeschaut oder man bekommt sie dort vorgeführt. Sie werden schnell durchgeklickt, weil sich die meisten Motive sinn- und endlos wiederholen. Die Mehrzahl der Bilder ist zudem falsch belichtet, Gegenlicht, unscharf, versehentlich ausgelöst, nochmal Gegenlicht,... und so weiter. Das alles mit je 6 Megapixel (;"Was, nur 6 Megapixel?").
Ist die Festplatte voll, werden die Bilder auf Billig-DVDs gebrannt, die schon nach wenigen Monaten nicht mehr lesbar sind. Die Fotos sind verschwunden, doch das merken viele Digicam-User nicht. Die Bilder waren nicht interessant genug gewesen, um wieder hervorgeholt zu werden. Außerdem sind inzwischen schon wieder Tausend neue Bilder "nachgerutscht"...
Ich bin gespannt, wohin diese Entwicklung noch führen wird und wann sich der Trend umkehrt? Ich könnte mir vorstellen, dass es irgendwann in Zukunft wieder angesagt sein wird, eine technisch einwandfreie Fotografie oder eine dramaturgisch lupenreine Videosequenz auf zeitlich und mechanisch haltbaren Medien erstellen zu können.
Antwort von jens:
Hey Markus,
scharfsinniger Beitrag.
Interessant wäre vielleicht noch die Frage, was aus diesen abermillionen Bildern in 10-? Jahren mal wird. Gerade bei persönlichen Fotos (;bzw. Schnappschüsse von Bekannten, etc., darum scheint es ja den meisten Knipsern zu gehen) liegt der Fokus ja darauf, sich irgendwann mal an diesen oder jenen Moment/Menschen zu erinnern. Heute habe ich bspw. einige Bilder von meinen "Vorfahren" oder aus meiner Kindheit. Es ist für mich hochinteressant, sie anzusehen.
Vielleicht erstickt aber die neu aufkommende große Bilderflut (;evtl. schlechter Fotos) auch später die Lust, zu stöbern. Oder aber sie bietet den Luxus einer großen Auswahl.
Im Vgl. mit Video muss ich sagen, dass ich froh wäre, alte Filmaufnahmen meiner "Vorfahren" oder dergleichen zu besitzen. Allein die Aufnahmen aus meiner späten Kindheit sind für mich von unschätzbarem Wert. Kann sein, dass die Fotos selbstverständlicher sind. Doch diese bewegten Bilder sind einfach mal sowas von lebendig...
In der Praxis sehe ich sogar, dass manche Digicam-User beim Auslösen gar nicht durch den Sucher bzw. auf den Monitor schauen, sondern das Spielzeug einfach frei Schnauze in die jeweilige Richtung haltenLomographie vielleicht?
;-)
Schöne Grüße,
Jens
Antwort von Stefan:
Die Forschung arbeitet ja an KI-Fotoviewern. Künftig werden diese Programme die Fotoalben vorsichten und nur die jeweils gewünschten Fotos in einem individuellen Album zusammenstellen. Die erste Generation arbeitet noch mit Schlagworten und Bilderkennung, die nächste Generation bietet Fotoalben mir "Mehr davon" Knöpfchen und "Und jetzt ganz was anderes" und die dritte Generation ca. 2008 misst den Blutdruck und die Augenbewegung beim Betrachten.
CU
Der dicke Stefan
Antwort von jens:
o Gott, ich bekomme Angst...
Antwort von Markus:
Interessant wäre vielleicht noch die Frage, was aus diesen abermillionen Bildern in 10-? Jahren mal wird.Hallo Jens,
ich stöbere auch gern von Zeit zu Zeit in alten Bildern. Papierabzüge sind schon ziemlich gut, wenn auch nicht immer super-farbstabil.
Ich fürchte, bei digitalen Fotos kommt für viele noch das große Erwachen. Die gebrannten DVDs lagern womöglich jahrelang, bevor sie wieder in den Computer gesteckt werden. Und mal abgesehen von der Haltbarkeit dieser Datenträger, die ja schon mehrmals thematisiert wurde: Wie sieht es mit der Verfügbarkeit geeigneter Laufwerke aus? Wird es in 10-? Jahren noch DVD-Laufwerke geben, die heutige DVD-5 lesen können? Kann vielleicht heute noch jemand eine 8"-Floppydisc lesen, die vor 20 Jahren gängig war? Und die Zeit wird immer schnelllebiger...
...das
digitale Datensterben lässt grüßen!