Frage von Andre Beck:Hi,
der LinuxVDR ist ja bei genauerer Betrachtung eine Software, die aus
einer TT DVB-Karte einen Festplattenreceiver macht, wobei tunlichst
die Fähigkeiten der Karte hinsichtlich Overlay und Videoausgabe
benutzt werden. Was aber, wenn dort, wo der VDR stehen wird, nicht
mal ein Bildschirm in der Nähe ist?
Ich spiele mit dem Gedanken, einen VDR vollständig headless zu
betreiben, d.h. es wird keinerlei lokales Video-Out und/oder
lokale Bedienung benötigt. Vielmehr sollen ein oder mehrere
Netzwerkclients diesen Job übernehmen, und die sollen *keine*
PCs sein, sondern geeignete Appliances dieser jetzt auf den Markt
drängenden Geräteklasse (;ShowCenter, das Teil von D-Link etc).
Hat jemand mit etwas ähnlichem gekämpft und ist zu brauchbaren
Ergebnissen gekommen?
Existieren Netzwerkclients, die richtiges Streaming beherrschen,
also MPEG Transport Streams über IP Multicast? Oder kennt jemand
einen Client, dessen Software austauschbar ist und wofür im Ideal-
fall schon Linux verfügbar ist? Mir fällt da nur die d-box 2 ein,
aber das ist Kanonen auf Spatzen...
Meine Idealvorstellung ist ein VDR-basierter MPEG-Transport-Mux,
der je nach Anzahl eingebauter Karten bis zu n Transponder gleich-
zeitig empfängt, bei Wunsch aufzeichnet, vor allem aber die gerade
gesehen Programme rausdemuxed und als MPEG2 Transport Stream zum
Netz rausmulticastet. Steuerung kann vom Client aus erstmal per
HTTP erfolgen, wobei mir da langfristig mehr möglich scheint (;ins-
besondere multicastbasierte Directory Services für alle empfangenen
Programme), eine komplette Lösung würde auch Clustering auf der
Serverseite vorsehen, wobei das Cluster in Clientrichtung wie ein
Server aussieht, sich selbst organisiert und die Summe aller auf
den Clusterservern empfangenen bzw. gespeicherten Programme an-
bietet. Man könnte dann soweit gehen, jeweils so eine Kiste mit
vier Karten für Astra, eine mit zwei für 'nen anderen Sat, eine
mit drei DVB-T für analog etc zusammenzustellen und schwupps hat
man das Gesamtangebot. Mit der richtigen Verdrängungslogik und
Nutzerkonzept wäre das sogar Mehrmieterfähig und könnte als
Lösung für das ewige Problem Sat-Verteilung dienen (;wieso kein
Hersteller sowas anbietet, ist mir eh schleierhaft, wenn man die
VDR-Funktion mal rauslässt gibt es keine "echten" Gründe, die
dagegen sprächen, die Premierekarte muss dann natürlich im
Client stecken ;)
--
The S anta C laus O peration
or "how to turn a complete illusion into a neverending money source"
-> Andre "ABPSoft" Beck ABP-RIPE Dresden, Germany, Spacetime <-
Antwort von Alan Tiedemann:
Andre Beck schrieb:
> der LinuxVDR ist ja bei genauerer Betrachtung eine Software, die aus
> einer TT DVB-Karte einen Festplattenreceiver macht, wobei tunlichst
> die Fähigkeiten der Karte hinsichtlich Overlay und Videoausgabe
> benutzt werden. Was aber, wenn dort, wo der VDR stehen wird, nicht
> mal ein Bildschirm in der Nähe ist?
Was soll dann sein? Dann steuert man das Ding halt komplett per
Web-Interface. Nur ein Fernsehbild hat man dann halt nicht ;-)
> Ich spiele mit dem Gedanken, einen VDR vollständig headless zu
> betreiben, d.h. es wird keinerlei lokales Video-Out und/oder
> lokale Bedienung benötigt. Vielmehr sollen ein oder mehrere
> Netzwerkclients diesen Job übernehmen, und die sollen *keine*
> PCs sein, sondern geeignete Appliances dieser jetzt auf den Markt
> drängenden Geräteklasse (;ShowCenter, das Teil von D-Link etc).
Öhm - die von Dir genannten "Appliances" kenne ich nicht. Einen
HTML-fähigen "Browser" brauchst Du schon. Oder halt Telnet - aber da ist
man dann *ganz* unten im System, Linux-Konsole pur.
> Existieren Netzwerkclients, die richtiges Streaming beherrschen,
> also MPEG Transport Streams über IP Multicast? Oder kennt jemand
> einen Client, dessen Software austauschbar ist und wofür im Ideal-
> fall schon Linux verfügbar ist?
IIRC kann man einen Linux-VDR ohne DVB-Karte auch als Streaming-Client
einsetzen. Der eine PC mit DVB-Karten wäre dann der Streaming-Server.
> Mir fällt da nur die d-box 2 ein,
> aber das ist Kanonen auf Spatzen...
Ist aber billig und einfach zu bedienen ;-)
> Meine Idealvorstellung ist ein VDR-basierter MPEG-Transport-Mux,
> der je nach Anzahl eingebauter Karten bis zu n Transponder gleich-
> zeitig empfängt, bei Wunsch aufzeichnet, vor allem aber die gerade
> gesehen Programme rausdemuxed und als MPEG2 Transport Stream zum
> Netz rausmulticastet.
Sollte mit Linux VDR als Streaming Server kein Problem sein. Potenter
Rechner vorausgesetzt - zumindest eine brauchbare LAN-Karte.
Gruß,
Alan
--
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Antwort von Andre Beck:
Alan Tiedemann writes:
> Andre Beck schrieb:
>> der LinuxVDR ist ja bei genauerer Betrachtung eine Software, die aus
>> einer TT DVB-Karte einen Festplattenreceiver macht, wobei tunlichst
>> die Fähigkeiten der Karte hinsichtlich Overlay und Videoausgabe
>> benutzt werden. Was aber, wenn dort, wo der VDR stehen wird, nicht
>> mal ein Bildschirm in der Nähe ist?
>
> Was soll dann sein? Dann steuert man das Ding halt komplett per
> Web-Interface.
Ich hatte das bisher so verstanden, dass ein VDR ohne die Spezifika
einer TT-Karte (;also Overlay und Decoder TV-Out) nicht so richtig
hinzukriegen sei. Womöglich meinte das aber auch nur den Fall, wo
er durchaus nicht headless sein soll, der head aber mit klassischer
Graka und Soundkarte angebunden wird um Geld zu sparen. Ich sehe
auch keinen Bedarf für was anderes als Budget-Karten, aber primär
weil ich gar nicht vorhabe, auf dem VDR irgendwas zu dekodieren. Ich
will da nur Transponder empfangen und die gerade aufgezeichneten
und aktiv gesehenen Programme rausdemuxen und entweder zur Platte
oder ins Ethernet lenken, wobei letzteres dank IP Multicast effizient
und gut skalierend bis zu 10 Nutzer abdecken sollte (;oder einen bis
zwei mit HDTV, aber das ist noch kein Thema). Wobei mir grade klar
wird, dass IGMP Snooping wohl eher nicht zu den Ausstattungsmerk-
malen von 0815-Switches gehört, und wenn dann auch noch 802.11g
ins Spiel kommt...
> Nur ein Fernsehbild hat man dann halt nicht ;-)
Das hätte ich schon gern - an jedem der angeschlossenen Clients
potenziell ein anderes ;)
>> Ich spiele mit dem Gedanken, einen VDR vollständig headless zu
>> betreiben, d.h. es wird keinerlei lokales Video-Out und/oder
>> lokale Bedienung benötigt. Vielmehr sollen ein oder mehrere
>> Netzwerkclients diesen Job übernehmen, und die sollen *keine*
>> PCs sein, sondern geeignete Appliances dieser jetzt auf den Markt
>> drängenden Geräteklasse (;ShowCenter, das Teil von D-Link etc).
>
> Öhm - die von Dir genannten "Appliances" kenne ich nicht. Einen
Mir fallen die Produktnamen nicht ein, aber es gibt da einige Boxen
in einem HiFi-Rack-zulässigen Design und mit dem entsprechend kompakten
und simplen Innenleben, die MPEG in Hardware dekodieren. Ein PC, an
den das alles drangestrickt wird, ist mir zuwider - da macht auch
kein hypsches Gehäuse den Unterschied, die inneren Werte sind halt
indiskutabel. Das Problem ist nur, dass keine andere Hardware die
Freiheit der PC-Plattform bietet und man deswegen manchmal Kompro-
misse eingeht (;wie auch im real life). Für den Server habe ich mich
zu diesem Kompromiss schon entschlossen, aber wie gesagt - Client
muss ein Appliance werden (;gerade noch im Rahmen wäre vielleicht
ein selbstgestricktes Appliance mit einem EPIA, die haben ja einen
MPEG-Decoder an Board und dafür gibts wohl inzwischen auch Linux-
treiber - aber hat das Teil ein vernünftig OSD-fähiges Overlay?)
> HTML-fähigen "Browser" brauchst Du schon. Oder halt Telnet - aber da ist
> man dann *ganz* unten im System, Linux-Konsole pur.
Ansich schwebt mir auf dem Client ein einfaches OSD vor, das hinten
mit dem VDR kommuniziert, ohne dass ich davon viel sehe. Primär geht
es ja um Wechsel des laufenden Programms, Wiedergabe von Aufnahmen
etc. Zum Programmieren wäre es auch nett, was einfacheres als
ausgerechnet eine komplette Browsersau in SDTV-Resolution bemühen
zu müssen, wobei es ja letztlich auf das Seitendesign ankommt.
AFAIK hat VDR ja bereits ein OSD dafür, ich brauche es nur remote.
>> Existieren Netzwerkclients, die richtiges Streaming beherrschen,
>> also MPEG Transport Streams über IP Multicast? Oder kennt jemand
>> einen Client, dessen Software austauschbar ist und wofür im Ideal-
>> fall schon Linux verfügbar ist?
>
> IIRC kann man einen Linux-VDR ohne DVB-Karte auch als Streaming-Client
> einsetzen. Der eine PC mit DVB-Karten wäre dann der Streaming-Server.
Wie gesagt, nichts liegt mir ferner, als einen PC als Client zu nutzen,
auch wenn das verlockend ist. Ich will da was solides, kompaktes und
wiederholt einsetzbares mit definiertem Funktionsumfang ;)
>> Mir fällt da nur die d-box 2 ein, aber das ist Kanonen auf Spatzen...
>
> Ist aber billig und einfach zu bedienen ;-)
Vielleicht guck ich nochmal in die Richtung, immerhin ist das eine
gut erforschte Plattform mit verfügbarem Linux. Und sie hat einen
Decoder, was den ganzen Setup Premierefähig macht (;Premiere auf
dem VDR zu decoden und dann klartext zu streamen geht sicher auch,
ist dann aber nicht mehr ganz so legal). Die VLC-Coder haben auch
irgendeine Kiste empfohlen, muss noch mal suchen was das war.
>> Meine Idealvorstellung ist ein VDR-basierter MPEG-Transport-Mux,
>> der je nach Anzahl eingebauter Karten bis zu n Transponder gleich-
>> zeitig empfängt, bei Wunsch aufzeichnet, vor allem aber die gerade
>> gesehen Programme rausdemuxed und als MPEG2 Transport Stream zum
>> Netz rausmulticastet.
>
> Sollte mit Linux VDR als Streaming Server kein Problem sein. Potenter
> Rechner vorausgesetzt - zumindest eine brauchbare LAN-Karte.
Naja, in meinem Deployment ist nicht mit viel mehr als 3 bis 4
parallelen Streams zu rechnen (;wenn überhaupt) - das bisschen
Demuxen und neu Muxen sollte jede passiv kühlbare Kiste schaffen.
Und dass ich keine Realdreck einbaue, versteht sich wohl von selbst ;)
Wird wahrscheinlich einiges an Coding anstehen. Mal sehen, ob ich mich
überwinden kann, wenn DVB-S als Lohn winkt...
--
The S anta C laus O peration
or "how to turn a complete illusion into a neverending money source"
-> Andre "ABPSoft" Beck ABP-RIPE Dresden, Germany, Spacetime <-
Antwort von Alan Tiedemann:
Andre Beck schrieb:
> Alan Tiedemann writes:
>> Was soll dann sein? Dann steuert man das Ding halt komplett per
>> Web-Interface.
>
> Ich hatte das bisher so verstanden, dass ein VDR ohne die Spezifika
> einer TT-Karte (;also Overlay und Decoder TV-Out) nicht so richtig
> hinzukriegen sei.
Doch, das sollte IMHO schon gehen.
> Ich
> will da nur Transponder empfangen und die gerade aufgezeichneten
> und aktiv gesehenen Programme rausdemuxen und entweder zur Platte
> oder ins Ethernet lenken, wobei letzteres dank IP Multicast effizient
> und gut skalierend bis zu 10 Nutzer abdecken sollte (;oder einen bis
> zwei mit HDTV, aber das ist noch kein Thema).
Ob der Linux VDR das kann, weiß ich nicht. Aber man kann ja alles selber
stricken ;-)
>> Nur ein Fernsehbild hat man dann halt nicht ;-)
>
> Das hätte ich schon gern - an jedem der angeschlossenen Clients
> potenziell ein anderes ;)
Ob da die Bandbreite des Linux VDR ausreicht? Bei zehn Clients mit
unterschiedlichem Programm braucht die Kiste dann schon ganz schön Bums.
Ein P4/A64 mit 512 MiB RAM und extrem schnellen Platten (;RAID mit
Cache?) ist da wohl schon nicht schlecht. Aber man kann ja erstmal klein
anfangen und dann bei Bedarf hochskalieren.
>> HTML-fähigen "Browser" brauchst Du schon. Oder halt Telnet - aber da ist
>> man dann *ganz* unten im System, Linux-Konsole pur.
>
> Ansich schwebt mir auf dem Client ein einfaches OSD vor, das hinten
> mit dem VDR kommuniziert, ohne dass ich davon viel sehe.
Das wirst Du auf einer "Appliance" nicht finden. Entweder mußt Du das
komplett selbst programmieren (;API für den Linux VDR ist ja bekannt),
oder hoffen, daß jemand sowas schon gebaut hat. Ich kenne kein
entsprechendes Projekt, am naheliegendsten wäre das für die DBox2 oder
die Dreambox, alle anderen Systeme die ich kenne sind "geschlossene
Veranstaltungen" der Hersteller.
> AFAIK hat VDR ja bereits ein OSD dafür, ich brauche es nur remote.
Dafür gibt es IIRC noch nichts. Außerdem kann der VDR genau *ein* OSD je
Overlay-fähiger Karte. Also: zehn Clients -> zehn FullFeatured-Karten.
>> IIRC kann man einen Linux-VDR ohne DVB-Karte auch als Streaming-Client
>> einsetzen. Der eine PC mit DVB-Karten wäre dann der Streaming-Server.
>
> Wie gesagt, nichts liegt mir ferner, als einen PC als Client zu nutzen,
> auch wenn das verlockend ist. Ich will da was solides, kompaktes und
> wiederholt einsetzbares mit definiertem Funktionsumfang ;)
Das wirst Du dann wohl komplett selber programmieren müssen.
>>> Mir fällt da nur die d-box 2 ein, aber das ist Kanonen auf Spatzen...
>>
>> Ist aber billig und einfach zu bedienen ;-)
>
> Vielleicht guck ich nochmal in die Richtung, immerhin ist das eine
> gut erforschte Plattform mit verfügbarem Linux. Und sie hat einen
> Decoder, was den ganzen Setup Premierefähig macht (;Premiere auf
> dem VDR zu decoden und dann klartext zu streamen geht sicher auch,
> ist dann aber nicht mehr ganz so legal).
Das geht nicht anders. Man kann *keinen* verschlüsselten Datenstrom aus
dem Linux VDR herausbefördern, das Decoding *muß* die DVB-Karte in
Hardware erledigen. Anders geht es nicht. Also muß auch die
Premiere-Karte im Linux VDR stecken. Vorteil: man kann mehrere Sender
gleichzeitig "gucken" ;-)
> Die VLC-Coder haben auch
> irgendeine Kiste empfohlen, muss noch mal suchen was das war.
Damit kenne ich mich nun gar nicht aus...
>> Sollte mit Linux VDR als Streaming Server kein Problem sein. Potenter
>> Rechner vorausgesetzt - zumindest eine brauchbare LAN-Karte.
>
> Naja, in meinem Deployment ist nicht mit viel mehr als 3 bis 4
> parallelen Streams zu rechnen (;wenn überhaupt) - das bisschen
> Demuxen und neu Muxen sollte jede passiv kühlbare Kiste schaffen.
Achso, ich dachte wir reden von rund 10 Clients.
> Und dass ich keine Realdreck einbaue, versteht sich wohl von selbst ;)
>
> Wird wahrscheinlich einiges an Coding anstehen. Mal sehen, ob ich mich
> überwinden kann, wenn DVB-S als Lohn winkt...
Och, ich habe hier auch DVB-S im ganzen Haus, irgendwann kommt hier GBE
rein, auf meinen Platten schlummern schon jetzt rund 1,5 Terabyte an
Filmen. Hier wird es wohl auf einen PC-Client hinauslaufen, der ist
immerhin sehr flexibel und kann dann auch noch mehr als "nur" Video
gucken. Man könnte darauf dann auch MP3s abspielen, Fotos angucken, ...
Gruß,
Alan
--
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Antwort von Michael Mauch:
Andre Beck wrote:
> Existieren Netzwerkclients, die richtiges Streaming beherrschen,
> also MPEG Transport Streams über IP Multicast? Oder kennt jemand
> einen Client, dessen Software austauschbar ist und wofür im Ideal-
> fall schon Linux verfügbar ist?
Hauppauge MediaMVP basiert auf Linux, und es gibt ein VDR-Plugin dafür.
Ich kenne mich damit nicht aus, aber Googeln nach "MediaMVP Linux"
bzw. "MediaMVP VDR" bringt recht vielversprechende Ergebnisse.
Laut "bewegt sich
dieser Client um die 92,61 EUR mit Versand" :-)
Laut
sind
die Quellen inzwischen auch verfügbar.
Michael
Antwort von Andre Beck:
Alan Tiedemann writes:
> Andre Beck schrieb:
>> Alan Tiedemann writes:
>> Ich hatte das bisher so verstanden, dass ein VDR ohne die Spezifika
>> einer TT-Karte (;also Overlay und Decoder TV-Out) nicht so richtig
>> hinzukriegen sei.
>
> Doch, das sollte IMHO schon gehen.
Ok. Das Problem ist halt, wie sich das Ding angucken, ohne Schüssel,
Hardware und Software ;)
>> Ich
>> will da nur Transponder empfangen und die gerade aufgezeichneten
>> und aktiv gesehenen Programme rausdemuxen und entweder zur Platte
>> oder ins Ethernet lenken, wobei letzteres dank IP Multicast effizient
>> und gut skalierend bis zu 10 Nutzer abdecken sollte (;oder einen bis
>> zwei mit HDTV, aber das ist noch kein Thema).
>
> Ob der Linux VDR das kann, weiß ich nicht. Aber man kann ja alles selber
> stricken ;-)
Deswegen frage ich hier, ob schon jemand an was ähnlichem arbeitet. Es
geht ja letztlich darum, den VDR an ein völlig anderes Projekt für
das Umsetzen einer DVB-S/C/T-Empfangsanlage auf IP MPEG Multicast
(;ich nenne das für mich intern DVB-I ;) dranzustricken. Ich will halt
wissen, ob die Idee (;die IMO extrem naheliegend ist) schon jemand hatte
und daran oder etwas sehr ähnlichem bastelt - oder ob ich bei 0 an-
fangen müsste.
>>> Nur ein Fernsehbild hat man dann halt nicht ;-)
>>
>> Das hätte ich schon gern - an jedem der angeschlossenen Clients
>> potenziell ein anderes ;)
>
> Ob da die Bandbreite des Linux VDR ausreicht? Bei zehn Clients mit
> unterschiedlichem Programm braucht die Kiste dann schon ganz schön Bums.
Gehen wir mal davon aus, dass es anfangs eher weniger sind. Man kann
mit einem einzigen Server ohnehin keine 10 Clients committed bedienen,
weil man da gar keine 10 Karten reinkriegt, für den Worst Case, dass
jeder live sehen will und jeder einen anderen Transponder/Kanal.
> Ein P4/A64 mit 512 MiB RAM und extrem schnellen Platten (;RAID mit
> Cache?) ist da wohl schon nicht schlecht.
Kann ich mir nicht so direkt vorstellen. Angenommen, ich habe immerhin
vier DVB-Karten im Server. Ich kann dann maximal vier DVB TS empfangen,
demuxen muss ich die ohnehin. Daraus die gerade gesehenen wieder nach
"DVB-I" zu muxen ist etwa vom selben Aufwand. Das zum Ethernet raus-
kloppen machen PCI und die NIC eh praktisch selbst. Bleibt das Auf-
zeichnen oder Zurücklesen von ein paar (;ohnehin bereits demuxten)
Streams mit summarisch vielleicht 80Mbps. Mir erscheint das, wenn es
richtig gecodet und mit Dejitter-Buffern an den richtigen Stellen
versehen wird, eigentlich ziemlich CPU-unkritisch. Sollte ein PIII
ab ca. 500MHz locker wegstecken können. Ok, ich weiß natürlich nicht,
ob die Budget-Karten hardwaremäßig vertrauenswürdig sind, wenn die
den letzten Dreck darstellen, aus dem etwa die CPU den MPEG-TS noch
vor der kompletten ECC per PIO rauslutschen darf, dann Gute Nacht.
Würde mich im PC-Markt nicht wundern, wenn es sowas wirklich gibt
(;mal die Sourcen im Kernel 2.6 angucken, da liegt ja einiges bei).
> Aber man kann ja erstmal klein
> anfangen und dann bei Bedarf hochskalieren.
Eben. Fernziel ist durchaus 1000Base ;)
>> Ansich schwebt mir auf dem Client ein einfaches OSD vor, das hinten
>> mit dem VDR kommuniziert, ohne dass ich davon viel sehe.
>
> Das wirst Du auf einer "Appliance" nicht finden. Entweder mußt Du das
> komplett selbst programmieren (;API für den Linux VDR ist ja bekannt),
> oder hoffen, daß jemand sowas schon gebaut hat.
Das ist mir soweit schon klar - deswegen die Anfrage hier, um Leute
zu finden, die das schon oder so ähnlich gecodet haben. Sieht leider
nicht sehr gut aus, aber das liegt wohl auch daran, dass unsere kleine
Kuschelgruppe hier nicht wirklich global repräsentativ ist. Ich bin
seit Ewigkeiten auf linux-dvb und junke die ML nur ungelesen in eine
Box, vielleicht frag ich mal dort ;)
> Ich kenne kein
> entsprechendes Projekt, am naheliegendsten wäre das für die DBox2 oder
> die Dreambox, alle anderen Systeme die ich kenne sind "geschlossene
> Veranstaltungen" der Hersteller.
Wobei es offenbar für einige der geschlossenen Veranstaltungen Alternativ-
softwareprojekte gibt. Auch die suche ich. Im Idealfall bootet die Box
dann ihr Linux auch noch per TFTP vom Server ;)
>> AFAIK hat VDR ja bereits ein OSD dafür, ich brauche es nur remote.
>
> Dafür gibt es IIRC noch nichts. Außerdem kann der VDR genau *ein* OSD je
> Overlay-fähiger Karte. Also: zehn Clients -> zehn FullFeatured-Karten.
Nene, das OSD *läuft* natürlich auf dem Client, der setzt es in ein
geeignet designtes Protokoll gegen den VDR um. Wenn es da ein API
gibt, über den man beliebige OSD-Clients einklinken kann, wäre das
unkritisch - muss man halt einen neuen Client coden.
>> Wie gesagt, nichts liegt mir ferner, als einen PC als Client zu nutzen,
>> auch wenn das verlockend ist. Ich will da was solides, kompaktes und
>> wiederholt einsetzbares mit definiertem Funktionsumfang ;)
>
> Das wirst Du dann wohl komplett selber programmieren müssen.
Ich würde ganz gern soviel Code recyclen wie möglich - sonst wird das
nie fertig...
>> Vielleicht guck ich nochmal in die Richtung, immerhin ist das eine
>> gut erforschte Plattform mit verfügbarem Linux. Und sie hat einen
>> Decoder, was den ganzen Setup Premierefähig macht (;Premiere auf
>> dem VDR zu decoden und dann klartext zu streamen geht sicher auch,
>> ist dann aber nicht mehr ganz so legal).
>
> Das geht nicht anders. Man kann *keinen* verschlüsselten Datenstrom aus
> dem Linux VDR herausbefördern, das Decoding *muß* die DVB-Karte in
> Hardware erledigen. Anders geht es nicht.
Das glaube ich erst, wenn ich die Hardware-Spec lese, wo drinsteht,
wie die Karte die Herausgabe des noch 3DES-codierten TS verhindert.
Gut möglich, dass die Karten das absichtlich so machen, aber es
wird dann sicher irgendeine Budget-Karte geben, die es nicht tut.
Eigentlich jede Karte ohne CI. Aber Crypto ist eh zweitrangig, das
kann man sich angucken, wenn die Grundlagen stehen.
> Also muß auch die
> Premiere-Karte im Linux VDR stecken. Vorteil: man kann mehrere Sender
> gleichzeitig "gucken" ;-)
Solange man das für sich selbst macht, sehe ich daran nichts schlimmes
(;Premiere sicher schon, aber Gier rechtfertigt noch keine angepasste
Moral). Langfristig sehe ich aber derartige Anwendungen (;"DVB-I" als
reine Verteilungstechnik ohne VDR am Head) auch als geeignet, vorsint-
flutliche Stern-Verteilungen mit NxCoax in Mehrmietersetups gegen
etwas ordentliches zu ersetzen - und dann muss es sauber sein und
es muss "DVB-I"-Receiver mit CI und Premieresiegel geben. Und dann
ist klar, dass der Stream bis zum Client verschlüsselt bleibt, was
wohl auch heißt, dass der nicht nach Bedarf demuxed/remuxed werden
kann, was wiederum in die Bandbreite geht. Böse...
>> Die VLC-Coder haben auch
>> irgendeine Kiste empfohlen, muss noch mal suchen was das war.
>
> Damit kenne ich mich nun gar nicht aus...
Guck mal auf www.videolan.org, das sieht gut aus. Essenziell haben
die schon die Grundkomponenten, sowohl vls als auch vlc können
DVB-X relayen. Und deren Tip für eine Set Top Box scheint auch
Gold wert zu sein:
http://www.aminocom.com/
Ich ahnte doch, dass irgendjemand die selben Ideen schon hatte ;)
>> Naja, in meinem Deployment ist nicht mit viel mehr als 3 bis 4
>> parallelen Streams zu rechnen (;wenn überhaupt) - das bisschen
>> Demuxen und neu Muxen sollte jede passiv kühlbare Kiste schaffen.
>
> Achso, ich dachte wir reden von rund 10 Clients.
Maximalausbau. Es ist halt das, was man mit 100Mbps noch hinkriegen
sollte, auch wenn man dann 80% Multicast-Last in Spitzen hat.
>> Wird wahrscheinlich einiges an Coding anstehen. Mal sehen, ob ich mich
>> überwinden kann, wenn DVB-S als Lohn winkt...
>
> Och, ich habe hier auch DVB-S im ganzen Haus,
Ich nicht, und eine altertümliche Koax-Verkabelung mit 4 Kabeln in
jede Mietwohnung scheidet sowieso aus. Um überhaupt DVB-S zu kriegen,
muss ich mich mit einer anderen Wohneinheit (;mit Balkon) zusammentun
und dort den Server unterstellen...
> irgendwann kommt hier GBE rein, auf meinen Platten schlummern schon
> jetzt rund 1,5 Terabyte an Filmen.
Sammelst Du die nur oder guckst Du die auch? Wenn ich allein den
Stapel meiner ungesehenen DVDs so angucke...
Ich brauche VDR nur für eine zeitliche Entkopplung vom TV-Programm-
raster mit Belästigungsentsorgung, also kurz Timeshift. Und dazu,
gelegentlich etwas Unwiederbringliches auf DVD zu sichern. Ein
Komplettbackup von Hollywood liegt mir nicht am Herzen ;)
> Hier wird es wohl auf einen PC-Client hinauslaufen, der ist
> immerhin sehr flexibel und kann dann auch noch mehr als "nur" Video
> gucken.
Arbeiten? Wahrg...
> Man könnte darauf dann auch MP3s abspielen, Fotos angucken, ...
Das kann jeder Client, der in mein Raster passt, aber auch. MP3s kann
man richtig streamen, Bilder holt man mit HTTP.
Ich werd mich mal bei AminoCom näher umsehen. Deren AmiNET sehen
genau wie die Clients aus, die ich suche - und die haben auch fertige
Gateways...
--
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Antwort von Ralf Fontana:
michael.mauch schrieb:
>Hauppauge MediaMVP basiert auf Linux, und es gibt ein VDR-Plugin dafür.
>Ich kenne mich damit nicht aus, aber Googeln nach "MediaMVP Linux"
>bzw. "MediaMVP VDR" bringt recht vielversprechende Ergebnisse.
Witzigerweise habe ich mich gerade eben vor den Downloads ein bisschen
durchgegurgelt.
Kein AC3-Audio ist in meinen Augen ein echter Showstopper.
Aber danke für den zweiten Link, den hat mir google leider nicht
ausgespuckt.
--
Doping-Tests für die Sportler der Olympiade? Schön und gut.
Aber wann gibts endlich Drogentests für die Berichterstatter?
Antwort von Gerald Oppen:
Ralf Fontana schrieb:
> Witzigerweise habe ich mich gerade eben vor den Downloads ein bisschen
> durchgegurgelt.
> Kein AC3-Audio ist in meinen Augen ein echter Showstopper.
> Aber danke für den zweiten Link, den hat mir google leider nicht
> ausgespuckt.
Habe hier zwei MVPs an einem VDR mit Budget-Karte am laufen.
AC3 lässt sich nachrüsten, im Prinzip nur eine Buchse dafür an einem
Lötpunkt anschliessen, sollte jeder können der weiss an welchem Ende der
Kolben heiss wird...
Gerald