Frage von Zarahannover:Hallo an alle,
ich hab mal eine frage, und zwar:
woran liegt das eigentlich das die Bilder von einer Steady so "soft" sind, an dem arm oder an der steady, also diesem Stab mit gewichten dran.
LG
zarahannover
Antwort von Axel:
In dieser Reihenfolge:
1. Höheres Gewicht. Wenn du eine winzige Cam hast, schraub sie auf ein zusammengeklapptes Stativ und pack"s mit beiden Händen. Je schwerer alles ist, umso weniger zittrige Wackler.
2. Monitor bewusst nicht in Augenhöhe. Stell dir deinen Blick aufs Motiv als Linie vor, den des Objektivs als eine weitere. Der Versuch, sich zu bewegen und dabei beide Linien parallel zu bringen, muss scheitern.
1 & 2 zusammen: Stell dir vor, du fliegst einen Hubschrauber oder ein Raumschiff (daher
Flycam). Dein Blick auf das Display der cam ist wie der auf die "Horizont"- Anzeige im Cockpit, von oben.
3. Balance. Bei einer Steadicam wird solange die Kamera und das Gegengewicht unterhalb des Schwerpunkts optimiert (=ausbalanciert), bis sich beide die Waage halten: Die Kamera richtet sich aus jeder Position sofort wieder in die Senkrechte auf, das Prinzip des Stehauf-Männchens.
Antwort von jazzy_d:
Nicht ganz Stehaufmännchen. Beim Schwebestativ ist unten und oben fast gleich viel Gewicht (unten ganz ganz wenig mehr). Und dann ist das nur noch Physik. Masseträgheit und die Entkoppelung der Hand. Wenn sich die Cam in der Hand beim Zittern um 1 Grad neigt macht das auf 3 Meter vielleicht einen halben Meter (hab jetzt die benötigten Formeln grad nicht zur Hand aber halt als Beispiel). Wenn sich die entkoppelte ausballancierte Cam nun um 1cm hebt oder senkt (denn grundsätzlich macht sie nur noch das auf einem Schwebestativ), macht das auf 3 oder 10 oder auch 100 Meter oder 30cm nur 1cm aus. Und da man das ganze halt tragen kann sind Aufnahmen beim gehen/rennen viel stabiler weil nicht so verzittert.