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Frage von scrooge:


Ich schneide gerade einen Spielfilm, den wir überwiegend im Freien gedreht haben. Trotz Tonangel und gutem Sennheiser Richtmikro haben wir reichlich Rauschen drauf. Geschnitten wird das ganze in Premiere 6.5, das übrigens auch den Equalizer TC EQ von TC Works verwendet. Er erlaubt die flexible Steuerung bestimmter Frequenzbereiche.
Nun weiß ich allerdings nicht, wie ich herausfinde, in welchen Frequenzbereichen das Rauschen liegt und in welchen die Stimmen. Sicherlich überschneiden sich diese Frequenzbereiche: Als ich mal spaßeshalber in Audacity ein Noise-Sample des Rauschens genommen und dann rausgerechnet habe, blieb von der Stimmme nicht viel übrig.
Daher meine Frage:
Kann mir jemand ein gutes (möglichst kostenloses oder günstiges) Tool empfehlen, das mir die "Bekämpfung des Rauschens" erleichtert, bzw. hilft, die Frequenzbereiche zu ermitteln, die es abzusenken bzw. anzuheben gilt ?

Vielen Dank schonmal.
Hartmut

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Antwort von Axel:

Hallo Hartmut,
wenn das "Rauschen" daher rührt, dass der Ton bei der Aufnahme zu niedrig ausgesteuert wurde, dann kannst du kaum noch was retten, wie dein Audacity-Test zeigt: Das Rauschen hat einen zu großen Frequenzumfang, der Filter klaut den Stimmen ebenfalls Frequenzen, und sie klingen dumpf.
Meinst du mit "Rauschen" Verkehrslärm, so sind die Aussichten etwas, aber kaum besser.
Sollte es sich um Windgeräusche handeln, so uneinheitlich sie sein mögen, da habe ich mir die Nächte um die Ohren geschlagen bei meinem ersten Urlaubsvideo, um die wegzufiltern, aber dann achselzuckend aufgegeben. Als ich das ganze Dolby codiert habe, stellte ich hinterher fest, dass die Windgeräusche weg waren, nicht gedämpft, einfach weg. Der übrige Ton war völlig normal. Ich hatte die Standart-Encoding-Einstellungen benutzt incl. Low-Pass-Filter und DC-Filter. Seither bin ich um viele Erfahrungen reicher und benutze ebenfalls Sennheiser Richtmikros mit Windschutz, aber vielleicht hilft"s ja bei dir auch.

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Antwort von scrooge:

Hi Axel,

danke schonmal für die Info. Das mit dem Dolby Encoding klingt ja interessant. Aus welchem Programm heraus hattest du das gemacht ?
War das Dolby-Stereo ?
Erklärbar ist das eigentlich nur so, dass beim Encoding irgendwelche Presets automatisch den kritischen Rauschbereich ausgefiltert haben.

Gruß
Hartmut

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Antwort von Markus:

Hallo Hartmut,

falls es sich um Windrauschen bzw. Windgepolter handelt... schade dass die Szenen schon abgedreht sind. Windgeräusche vermeidet man direkt bei der Aufnahme mittels Schaumstoff (geringste Schutzwirkung), Fell (deutlich besserer Schutz) oder Korb+Fell (bester Schutz).

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Antwort von scrooge:

Hi Markus,

nein es sind keine Windgeräusche. Wir haben einen Windschutzkorb + Tonangel für den Film geliehen. Es sind die Geräusche einer Bundesstraße, die wir uns weiter weg "erhofft" hatten. :-\

Viele Grüße
Hartmut

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Antwort von Markus:

Hallo Hartmut,

Straßenlärm lässt sich ebenso schlecht herausfiltern wie Windgepolter, da das Störsignal variiert. Eine echte Idee für "nach dem Dreh" habe ich auch nicht. "Vor dem Dreh" hätte ich eine andere Location gesucht...

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Antwort von tobe:

Als ich das ganze Dolby codiert habe, stellte ich hinterher fest, dass die Windgeräusche weg waren, nicht gedämpft, einfach weg. @ Axel:

ich habe das gleiche Problem (Windgeräusche) - bitte, könntest Du nochmals näher darauf eingehen, WIE und mit welchem Programm Du das damals bei Dir gemacht hast?

Danke Dir!

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Antwort von Axel:

Windgeräusche können ja sehr unterschiedlich sein. Ein gelegentliches Prrchch einer Bö oder, wie in meinem Fall, eine permanente leichte Brise, ein durchgehendes krrrchch. Das war an einem Strand, und meine Freunde spielten Volleyball - und riefen sich dabei natürlich zu. Natürlich legte ich ein zweite Spur mit unverdorbener Strandatmo darüber und fadete alles ohne die Stimmen weg, aber das Störgeräusch ließ sich mit keinem Paßfilter sauber rauskriegen.
Ich hatte also schon etwas Vorarbeit geleistet. Tatsächlich schickte ich den Ton durch A-Pack, damals der Dolby Encoder für DVD Studio Pro, mit den Standart-Presets für Stereo (zu denen eben zwei mit diesen Störungen nichts zu tun habende Filter gehören, der eine zum Beschneiden mit AC3 ohnehin nicht darstellbarer Frequenzen, damit diese keine Verfälschung bewirken, der andere zum Entfernen von Gleichstromresten).

Der Grund muß gewesen sein, daß AC3 eben nicht nur die Größe einer Tondatei komprimiert, sondern auch eine - je nach Datenrate - maßvolle akustische Kompression bewirkt, wie dies ja auch bei mp3 der Fall ist, bei dem man das Glück haben kann, bei der Digitalisierung von Vinyls in mp3s auf den Rumpelfilter verzichten zu können, bei Wav-Ton jedoch alles hört.

Mich stellt ebenfalls die Erklärung nicht zufrieden, wohl aber damals das Ergebnis.

Die besten Chancen bestehen in einem Fake: Filterung der unverzichtbaren Sekunden, Überlagern mit einer sauberen Spur, die man ebenfalls so filtern kann, daß sie der Störfrequenz nahekommt (Red Hot Chili Peppers, als kämen sie aus einem knarzigen Ghettoblaster, den gab es an diesem Tag wirklich, aber erst eine Stunde später).

Das Filtern sollte nicht im Schnittprogramm erfolgen, hier kann man weder in eine hundertstel Milisekunde einzoomen noch eine Frequenz grafisch isolieren oder mit besseren Werkzeugen traktieren. Bei mir (Mac) funktionierte damals das Sichern nicht, aber das Filtern ist mit >Adobe Soundbooth (Google, Demoversion) z.B. ein Kinderspiel. Wenn man sekundenweise vorgeht, könnte man damit geduldig auch Verkehrslärm völlig ausradieren.

Abgesehen von der ärgerlichen überflüssigen Arbeit kriegt man mit etwas Erfahrung fast alles hin - außer Unter- oder Übersteuerung.

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Antwort von tobe:

Hallo Axel,

wollte mich noch sehr bei Dir bedanken!
Bei meinen Windgeräuschen handelte es sich um das "Prrchchch" von Böen und mit dem von Dir genannten Programm habe ich sie tatsächlich wegbekommen durch filtern (besonders die "Heal"-FUnktion hat bei kleineren Geräuschen sehr geholfen)! Frag aber bitte nicht, was Arbeit ;) (bin immer noch nicht fertig) und auch Geduldsspiel, aber Hauptsache es klappt! Und das tut es, nachdem mir alles schon shr aussichtslos erschien!

Nochmals DANKE und Gruß

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Antwort von Gastoon:

Also am Strand den Wind wegfiltern.
Wer sein Profi-Material (Korb mit Fell) nicht dabei hat, der kann sich schnell einen Wind-Filter selberbauen.

Über das Mikrofon einen linken Strumpf stülpen. Darüber einen Präser stülpen. Weil das aber so doof aussieht, darüber noch den rechten Strumpf stülpen.

Das ganze mit Klebestreifen festkleben oder mit Gummiband festzurren.
Das Bollern, Krachzen und so weiter ist nahezu weg und die Geräusche und Stimmen kommen bestens durch.
Das ist auch ein guter Schutz gegen Sand und Regen und Kondenzwasser und Salzwasser.

Besser geht es kaum.
Zumindest wenn man weis, man ist ohne seinen Kram am Strand oder im Gebirge.

Viele Grüße

Space


Antwort von Axel:

Ein Kondom in der Strandtasche? Hmm, jo, nicht so abwegig. Aber Strümpfe (ich nehme an, du meintest Socken)? Aber ein guter Tip für einen improvisierten Windschutz!

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