Frage von gammanagel:Hallo,
hat jemand von Euch ein PP für die EX-1 welches für Bühnenaufnahmen (Theater) geeignet ist, also einen großen Kontrastumfang hat?
Danke
elimar
Antwort von Jogi:
Kann man nicht pauschalisieren. Das musst du schon einmal vor Ort testen. In einfachsten Fall einmal die voreingestellten Gammakurven durch-probieren. Wichtig wäre bei grellen Scheinwerferlicht die Spot-funktion zu aktivieren. Und natürlich das Zebra zuschalten um darüber die Belichtung heller Bildanteile zu kontrollieren!
Antwort von gammanagel:
Danke
elimar
Antwort von MarcBallhaus:
Die Gammakurve erhöht nicht den Kontrastumfang, sie tut nur so. Die Dynamik kommt vom Chip, alles was die Gamma Kurve machst, kannst du auch in der Post machen. Vorteil von dem Gammakurvenzeugs allerdings ist, dass du das Bild abflachen kannst und dadurch die Komprimierung in den Tiefen nicht so klötzig wird.
MB
Antwort von domain:
... alles was die Gamma Kurve machst, kannst du auch in der Post machen.
Also da bin aber mal gespannt, ob dem nicht nur durch mich widersprochen wird.
Denn auch die internen A/D-Wandler von 8-Bit-Systemen arbeiten schon seit geraumer Zeit im 12-14 Bit-Bereich, der im Bedarfsfall über flachere Gammakurven schon bei der Aufnahme ausgenützt und also auf 8 Bit mit natürlich gröberer Rastung komprimiert werden kann.
Antwort von Axel:
8-bit bedeutet, es gibt maximal und lediglich hypothetisch 256 Abstufungen zwischen Schwarz (0) und Weiss (255). Ein neutrales Grau
wäre genau in der Mitte, bei 128 (der
Gammawert bestimmt,
ob dieser Wert in der Mitte liegt). Die Gradation (d.i. die Aufteilung auf die 256 "Positionen") kann
linear sein, was aber nicht vorteilhaft ist. Eine Kurve trägt zwei Umständen Rechnung:
1. Ein zu schwaches oder zu starkes Signal kann von der elektronischen Verarbeitung nicht unterschieden werden und wird, bei Über- oder Unterschreitung eines Grenzwerts
plötzlich zu 0 oder 256 (schwarze oder weiße Löcher).
2. Die Natürlichkeit eines Bildes wird nach wiedererkennbaren Strukturen beurteilt. Vor allem durch menschliche Haut. Diesem Bereich eine bessere Differenzierung zu geben ist das Ziel des "Knee" (einem Knick in der Kurve). Beispiel: Haut hätte linear 5 Nuancen im Spektrum, mit geknickter Kurve kriegt sie 10.
Das "Knee", wie ich es als technischer Laie verstanden habe, bewirkt, dass
nach der Abtastung, aber
vor der Aufzeichnung (in 8-bit), einem wichtigen Bereich mehr Informationen zugeteilt werden. In der Postpro (Farbkorrektur, entspräche PP, AE oder PS "Gradationskurven", "Tonwertumfang") kann ich nachträglich keine Details, die nicht aufgezeichnet wurden, rekonstruieren: Ein teigiges Gesicht aus wenigen Tonwerten bleibt ein teigiges Gesicht.
Bitte korrigieren, ergänzen, usw., ist nicht als Lehrvortrag gemeint, sondern eher als Frage.
Im Extremfall auf der Bühne: Blende zu, ND-Filter drauf und Gain volle Pulle, das drückt die Schatten ebenso ins Spektrum wie die Lichter, aber natürlich sieht"s Scheiße aus. Das kann es nicht sein. Bei einer typischen Bühnen-Ausleuchtung sind die hellsten Partien das Motiv. Dieses belichtet man daher korrekt und kümmert sich nicht darum, wenn das umgebende Schwarz zeichnungslos wird.
Antwort von domain:
Ich denke, man kann ganz allgemein sagen, dass die Erfassung höherer Kontraste durch eine Verflachung der Gammakurve, etwa generell oder speziell über Knee-Einstellungen nur dann sinnvoll möglich ist, wenn der Sensorchip in Verbindung mit einer 12 Bit A/D-Wandlung von vorneherein einen größeren Dynamikumfang erfassen kann, als er bei einer "normalen" Gammaeinstellung über 8 Bit üblich ist.
Bei Gammaeinstellungen schon bei der Aufnahme geht es ja nicht um ein weiches oder hartes Bild, sondern nur darum, ein normal kontrastreich aussehendes Bild in speziellen Situationen zu erzielen.
Bei der EX1 und Bühnenaufnahmen tippe ich auch auf manuelle Belichtung, konstant Null Gain, plus ev. Knee und 100% Zebra, aber das kann man eigentlich nur über vorhergehende Versuche austesten.