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Frage von AmateurFilmer:


Hallo,

ich "hangel" mich gerade so durch alle Bereiche des Films und nun bin ich zur Zeit bei den Themen Licht und Drehbücher. Zum Thema Licht habe ich schon zwei Bücher, aber ein Buch über Drehbücher schreiben leider noch nicht.

Könnt ihr mir Bücher empfehlen, die mir helfen können, wie man Drehbücher schreibt und wie man vielleicht auch eine Geschichte gut entwickeln kann? Ich würde mir nämlich auch in diesem Bereich gerne ein paar Grundkenntnisse verschaffen. Denn schließlich ist das Drehbuch mit das Wichtigste an einem Film.. und mir macht das alles natürlich auch viel Spaß :D
Über Vorschläge und Ratschläge würde ich mich sehr freuen!

Lg,
AmateurFilmer

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Antwort von Pianist:

"Drehbuchschreiben für Fernsehen und Film" von Field/Märthesheimer/Längsfeld.

Matthias

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Antwort von fsd:

Mit Syd Field fährt man meiner Meinung nach sehr gut:

http://www.amazon.de/Screenwriters-Prob ... 52&sr=1-11

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Antwort von ChristianG:

Leih dir einen Haufen aus der nächsten Bücherei aus. Gibt vieles was interessiert, vieles was nicht interessiert und einmal Syd Field gelesen, kann man sich den Rest von ihm auch schenken. Von David Mamet gibt es interessante Sachen, die sind aber sehr kurz und überschaubar.

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Antwort von B.DeKid:

http://www.amazon.de/Das-Drehbuch-Grund ... 3866710194

Für den Anfang ... ich muss nachher mal daheim kucken ich hab noch nen paar Bücher die sich eher mit "schreiben" befassen, sind dann aber auch ne Ecke anspruchsvoller bzw beziehen sich auf Romane oder FachTexte.

Da kann man aber auch sehr gut lernen worum es gehen sollte.;-)

***

Tip Wenn Du noch mehr über Licht erfahren willst geh mal auf http://www.iso1200.com/ das ist nen Video (Sammlungen) Blog für Fotografen.

Vieles was dort gezeigt wird kann man auch für Video ummünzen.

MfG
B.DeKid

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Antwort von Mink:

Lies Drehbücher, viele Drehbücher (und Bücher), Schlechte und Gute.... inszenier (theoretisch, am besten auch praktisch) nach Drehbuch und seziere Filme in ihre Bestandteile.... lies noch mehr Drehbücher....

Schreib auch mal.... undzwar viel und im Alltag.... kleine Geschichten, Orts- und Personenbeschreibungen und so weiter.... naja ... und dann halt die gängigen Bücher .... ein Repertoire an Charakteren, Dingen, Orten und so zu haben ist ganz gut und gängig.... auf die kannst Du dann beim Schreiben zurückgreifen... also immer schön ein kleines Büchlein, daß Du immer dabei hast vollschreiben....

Abgesehen davon, gibt es das natürlich auch als Studium ....

EDIT: Ich fand das http://www.amazon.de/gp/product/3896696 ... 03_s00_i00 übrigens gar nicht so schlecht ... zu Anfang...

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Antwort von B.DeKid:

Lies Drehbücher, .... Drehbücher kannst Du (TO) hier lesen http://www.imsdb.com/

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Antwort von AmateurFilmer:

Wow!! Danke für die vielen (Buch-)Empfehlungen! Ich hatte allerdings ganz vergessen zu schreiben, dass ich 15 Jahre alt bin und Drehbücher für Kurzfilme meine...sind die Bücher trotzdem geeignet für mich?

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Antwort von Mink:

Grundlegend das Gleiche .... manchen fällt es eben leichter in 10 min. auf den Punkt zu kommen manche kriegens nicht hin.... wirst Du schon sehen ....

Es ist bei Kurzfilmen halt wichtig so knapp und pointiert wie möglich zu sein. Das verstehen nicht alle. Das heißt nicht, daß man bei einem Kurzfilm nicht auch mal einen Moment auskosten könnte und spricht nicht gegen lange Einstellungen aber langweilige Kurzfilme sind genauso schlimm wie langweilige Langfilme.... oder sogar schlimmer. :)

Vielleicht solltest Du für einen Kurzfilm kein Drehbuch schreiben, daß dich zu sehr einengt sondern lieber eine Art Leitfaden. Ne gute Dispo und ein Team sind fürn gelungenen Film sicherlich wichtig.

Ein Free-Ware Programm a la Final Draft: Celtx http://www.chip.de/downloads/Celtx_24383242.html

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Antwort von le.sas:

Mach nur nicht den Fehler wie viele "Drehbuchschreiber"...
Keine Gedanken, keine Gefühle, das interessiert keinen und gehört außerdem nicht in ein Drehbuch.

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Antwort von jakestyler:

Ich habe zwar kein Buch für dich aber eine Vorlage ;) Schreib mir mal deine Mail ;)

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Antwort von AmateurFilmer:

Mach nur nicht den Fehler wie viele "Drehbuchschreiber"...
Keine Gedanken, keine Gefühle, das interessiert keinen und gehört außerdem nicht in ein Drehbuch. was meinst du damit genau?
Ich habe zwar kein Buch für dich aber eine Vorlage ;) Schreib mir mal deine Mail ;) wie kann man hier ne PN verschicken ?

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Antwort von le.sas:

A nur Fakten, keine Gedanken oder Gefühle, keine Regieanweisungen USA.
Beispiel? "er lag im Bett und machte sich Gedanken über seine Exfrau..."
Falsch!
Er liegt im Bett, sieht nachdenklich aus. Fertig.


Das ist eh so ein Ding was ich nicht verstehe, wenn der Regisseur dem Schauspieler sagt du liegst jetzt da und denkst an Blabla,- das ist alles egal, der soll einfach da liegen, fertig.
Oder wenn im Drehbuch steht"während der Autofahrt dachte er die ganze zeit an..."
Das ist unnötig, wie soll der Schauspieler spielen dass er Auto fährt und nachdenkt. Der soll sich hinters Steuer setzen und gut ist.
Deshalb im Drehbuch nur Fakten, Fakten Fakten. AllEs das was man auch sehen kann.

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Antwort von AmateurFilmer:

Aber könnte es nicht auch hilfreich sein, damit man am Set weiß, warum man sich z.B. ausgerechnet diesen Gesichtsausdruck gedacht hat?

Also eher als Gedankenstütze bzw. Erinnerung.

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Antwort von Mink:

Ja, dafür macht sich die Regie nochmal "Notizen" und die Regieassistenz nochmal. Wenn Du aber Autor UND Regisseur bei deinen Filmen bist, darfst Du diese Notizen einfach ins Buch schreiben.

Es stimmt aber, daß Schauspieler und Regisseure (in dem Fall ja dann Du) unter Umständen behindert werden durch zu genaue Beschreibungen des Drehbuchautors und das nehmen die dann unter Umständen auch übel ... ist eben auch unüblich.

Ich kann das nicht wörtlich aber Konrad Wolf meinte mal zu seinen Schauspielern sowas wie... woher soll ich wissen wie Du gucken musst ... das ist dein Job.... (das stimmt auch ein bißchen) ....

Ist aber alles fließend.

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Antwort von ChristianG:

Fast alle Bücher über Drehbücher lehren oder behandeln den narrativen Konsenz-Film. Wenn du noch so jung bist, tu dir selbst den Gefallen und verliere nicht aus den Augen weshalb du Filme machen möchtest, was du an Filmen magst und versuche diese umzusetzen. Plotstrukturen, Wendepunkte und gutgemeinter Scheissdreck an Ratschlägen (diesen inbegriffen) sind Gift und beschränken einen offenen Blick und Zugang mitunter viel mehr als dass sie einem nutzen.

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Antwort von AmateurFilmer:

Ich dachte auch eher so an Grundregeln, die verhindern, dass ich in Fettnäpfchen trete oder an Methoden wie man Geschichten entwickeln kann. Ich muss gestehen, meine große Schwäche liegt darin, den Anfang einer Geschichte zu machen; damit meine ich, dass jemand anders eine grobe Idee sagen muss oder jemand ein Thema vorgibt, bevor bei mir die Ideen kommen. Ich würde von mir selber behaupten, dass ich sehr kreativ bin, nur brauche ich immer einen Anstoß und es könnte ja sein, dass es Bücher gibt, die Methoden erklären, wie man sich selber diesen Anstoß beibringen kann. Ich hoffe, ihr versteht ungefähr was ich meine... :D

Klar ist der Anfang am schwierigsten, nur mir fällt es halt besonders schwer.

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Antwort von ChristianG:

Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass anfangen immer der sinnvollste Anfang ist. Selbst wenn Ideen nicht ausgereift klingen, schreibe ich sie nieder, erzähle sie mir oder anderen und jedes mal ergeben sich Dinge, wächst das alles immer mehr und vieles ergibt sich dann peu a peu. Noch nie war meine Seite 1 auch die erste, die ich zu Papier gebracht habe.
Was immer problematisch ist, sind die vielen Möglichkeiten, da braucht man in der Tat Konzepte wie man sich beschränkt, damit das Projekt nicht in die Beliebigkeit abrutscht. Sei es, dass man sich an einen groben Plot hält, nur an einzelne Ideen, die man verbinden will, sich an den sich im Schreibprozess entwickelnden Charakteren orientieren will oder was auch immer.
Was wirklich dieses sich entwickelte Schreiben angeht, habe ich noch keine wirklich schlauen Dinge gelesen. Der David Mamet beispielsweise beschreibt gerne Dinge wie, dass man sich auf das wesentliche beschränken soll, quasi keine Nahaufnahme eines Türgriffes braucht, wenn man erzählen will, dass jemand durch eine Tür geht. Syd Field beschreibt eher Strukturen, die für mich persönlich nicht sonderlich gut funktionieren, nicht weil die Drehbücher nachher nicht darein zu pressen sind, sondern weil diese strukturellen Gedanken mich eher bremsen, aber dank des immensen Konsums von Hollywood-Quatsch ist man ohnehin schon so darauf gedrillt, dass das eigentliche Problem eher ist, sich davon zu lösen.

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Antwort von MLJ:

@Amateurfilmer
beherzige ChristianG (Zitat)
"gutgemeinter Scheissdreck an Ratschlägen (diesen inbegriffen) sind Gift und beschränken einen offenen Blick und Zugang mitunter viel mehr als dass sie einem nutzen."

Das "beste" Drehbuch entsteht im Kopf. Geh mit offenen Augen durch die Welt und damit meine ich, nimm deine Umwelt "richtig" war. Kleine dinge im Alltag können schon den Anfang für einen Film bedeuten.

Ich schliesse mich ChristianG an und gebe dir nur den Rat: Schau dir gute Klassiker an, aber nicht als Film, sondern anlysiere was da passiert und warum. Egal was für Filme, egal was andere machen, wenn du die ambition hast Filme nach einem Drehbuch zu machen mit deinen Ideen, ist dein Stil das "A" und "O" dabei.

Orientiere die an Literatur zu diesem Thema, analysiere es aber setze es nach deiner manier um, ok ?

@ ChristianG:
damit hast du alles gesagt, Super :-)

LG Mickey Lee

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Antwort von le.sas:

Natürlich gibt es diverse Grundregeln die man beachten sollte.
Wenn man sich auf kurzfilmfestivals so umguckt läuft das fast nur Mist.
Warum? Weil jeder denkt man muss nur kreativ sein um einen guten Film zu machen. Das ist absoluter Quatsch.
Bestes Beispiel- fast jeder 2. Studentenfilm und festivalbeitrag hat Eder Anfang noch Ende. Quasi eine Szene aus einer Story, man kommt irritiert rein und wenn der Film vorbei ist steht man da und denkt sich "und jetzt?"

Natürlich ist es toll Talent zu haben und kreativ zu sein, aber was bringt dir das wenn jeder nach deinem Film fragt und jetzt?!

Leider denken viel zu viele noch dass man nur kreativ sein braucht um einen guten Film zu machen, da steckt aber viel mehr Arbeit hinter!
Besonders wenn man als Regisseur arbeiten will und gute Filme machen will, dann kannst du gar nicht genug wissen.
Es ist ja wohl auch klar dass man die regeln kennen muss um sie dann zu brechen.

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Antwort von AmateurFilmer:

Ich habe jetzt drei Bücher in der engeren Auswahl:

http://www.amazon.de/erfolgreichen-Dreh ... 461&sr=1-1 (soll auch sehr gut sein)

http://www.amazon.de/Story-Prinzipien-D ... 735&sr=8-1

http://www.amazon.de/Das-Drehbuch-Grund ... 3866710194


Für welches Buch sollte ich mich entscheiden?
EDIT: Ich fand das http://www.amazon.de/gp/product/3896696 ... 03_s00_i00 übrigens gar nicht so schlecht ... zu Anfang... Was meinst du mit "zu Anfang" ?

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Antwort von Mr. M:

Also Lehrbücher mal schön und gut. Aber ich kann dir eher raten:
Geh raus. Schreib auf was du erlebst, was dich berührt, was dich schockiert.
Unterhalte dich mit vielen Menschen. Lebe einfach und beobachte alles haargenau. Denke drüber nach wie dich bestimme Dinge verändern oder wie sich deine Umwelt verändert. Du glaubst gar nicht was für Ideen da zusammen kommen. AUFSCHREIBEN. Du musst wahrscheinlich mehr schreiben als lesen um gut zu werden.
Das ganze dann mit einander zu verknüpfen und in eine unterhaltsame Story umzuwandeln ist ne andere Sache. Ich persönlich denke da gehört Wissen wie auch Können dazu. Und es kann nicht jeder.
Ich konnte diesen Leuten ohne Herz ohne Eigeninitiative, die alles aus Büchern oder an der Uni lernen wollen, noch nie was abgewinnen.

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Antwort von DV_Chris:

Syd Field empfiehlt jeder, aber ich halte Eugene Vale für besser. Leider ist die deutsche Ausgabe nur gebraucht erhältlich:

http://www.amazon.de/Vales-Technique-Sc ... 755&sr=8-2

http://www.amazon.de/Die-Technik-Drehbu ... 755&sr=8-1

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Antwort von NEEL:

Also Lehrbücher mal schön und gut. Aber ich kann dir eher raten:
Geh raus. Schreib auf was du erlebst, was dich berührt, was dich schockiert.. Hm. Diese Methode halte ich für am geeignetsten, wenn Klischees produziert werden sollen.
Frei nach Kant sollten wir erst einmal überprüfen was wir überhaupt sehen. Vermutlich sehen wir nur das, was uns die Konventionen ohnehin beigebracht haben.
Unterhalte dich mit vielen Menschen. Lebe einfach und beobachte alles haargenau. Das macht jeder Friseur und ist dadurch noch lange kein Autor. Ein Autor braucht einen klaren Standpunkt. Diesen gilt es zu entwickeln, denn am langweiligsten sind die Allesversteher. Bester Einstiegsautor dafür: Platon. ] Denke drüber nach wie dich bestimme Dinge verändern oder wie sich deine Umwelt verändert. Du glaubst gar nicht was für Ideen da zusammen kommen. AUFSCHREIBEN.
Das sollte aber bereits so in der 10.Klasse passieren. Wenn Bewußtseinsbildung erst mit dem Vorhaben einsetzt, Autor zu werden, dann stimmt da was in der Reihenfolge nicht;-)
Du musst wahrscheinlich mehr schreiben als lesen um gut zu werden. Auch hier würde ich klar widersprechen. Du solltest erstmal lesen: Die Vorsokratiker, Platon, Kant und dann die Denker des 20. Jahrhunderts. Wenn Du diese gelesen hast, solltest Du sie denken. Und dann erst schreiben, denn erst dann wirst Du hinter die Dinge blicken können und als Autor die Zuschauer zu faszinieren wissen. Haben Generationen von Romanciers nicht anders gemacht und dabei das Denken als Handwerk verstanden.
Das ganze dann mit einander zu verknüpfen und in eine unterhaltsame Story umzuwandeln ist ne andere Sache. Ich persönlich denke da gehört Wissen wie auch Können dazu. Und es kann nicht jeder Das stimmt. Nicht jeder kann alles lernen. Ist so, schau Dir einen beliebigen deutschen (TV-)Film an und er wird mit großer Wahrscheinlichkeit schlecht sein, weil kein einziger hintergründiger oder faszinierender Gedanke, keine entlarvende Betrachtung oder gar verblüffende Wendung darin steckt.
Ich konnte diesen Leuten ohne Herz ohne Eigeninitiative, die alles aus Büchern oder an der Uni lernen wollen, noch nie was abgewinnen Ich auch nicht, aber sie gehören nicht zu den schlechtesten (s.o.);-)

Zu den Lehrbüchern: Ich würde mich strukturell ganz auf die Archetypendramaturgie konzentrieren und schnellstens Syd Field und diese ganzen aristotelischen Dramentheoretiker wegwerfen. Wer die lernt, schreibt schlechte Fernsehfilme, denn eine Story folgt einer inneren Notwendigkeit und nicht den vorgegebenen Plotpoints. Am Wichtigsten ist es IMHO die Figurenentwicklung sowie die aus den Charakteren reslutierenden Dialoge zu trainieren.

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Antwort von Axel:

Von Formalien mal abgesehen - Absätze, Dialogtab, ob Einstellungsgrößen oder Schnitte vorgegeben werden oder nie - behandeln Field & Co die Inhalte der Drehbücher nicht nur stiefmütterlich, sondern geradezu verständnis-los.

Die ersten Kurzfilme zeigten komische oder tragische Situationen. Eine Tortenschlacht ist eine komische Situation. Allerdings entsteht die Komik nicht nur aus der Situation. Eine geplante Tortenschlacht als Gaudi, sagen wir mal, bei einem Polterabend, wäre unter Umständen für Beteiligte lustig, als Aufnahme der ganzen Szene aber völlig unlustig.

Also sehen wir eine feine Dame in den eleganten Kleidern von 1929, wie sie einer Droschke entsteigt. Flatsch! Die Torte war gar nicht für sie bestimmt. Das ist schon stärker, aber auch nur einen amüsierten Gluckser wert. Aber es geht weiter. Wir sehen die Maske der wohlerzogenen Oberschicht von ihr abfallen! Nach dem Schock ergreift grimmige Entschlossenheit von ihr Besitz, und sie krempelt ihre nicht vorhandenen Ärmel hoch. Der weitere Gang der Tortenschlacht ist ein Happening, bei dem sich alle sozialen Schichten "treffen". Ein Hammer, auch heute noch. Angora Love, deutsch Nächtliche Ziegenwäsche.

Kern einer von Field & Co gefundenen Struktur ist die Aussetzung einer Figur (Charakter, Protagonist) in eine Situation, wobei ein Konflikt entsteht. Auf dieser Grundlage gibt es zigtausendfach kon-struierte Machwerke. Die mechanische Anwendung dieses Rezepts führt nicht zu mitreißenden Drehbüchern und darum auch nicht zu guten Filmen. Cinema: Daumen runter.

Als einer der besten Drehbuchautoren kann Paul Schrader (Raging Bull, Taxi Driver, Drehbuch zum Genießen hier) gelten. Man vergleiche sein (Regie, nicht Buch) Exorzist-Prequel Dominion mit der letztlich in die Kinos gekommenen, an Konflikten auf Bildzeitungs-Niveau reichen Schrott-Effekt-Version von Renny Harlin ("Cliffhanger"). Die Gewissensnöte von Pater Merrin dagegen sind der Film Dominion. Nur dadurch, dass sie ernst genommen werden, kommt der Film in Fahrt.

Dialoge und der Rest: Von dem Minimum an handlungsrelevanten Informationen, die Dialoge beisteuern abgesehen sollten sie schön sein (Stanley Kubrick: "Vag*nal jelly"). Über die Zusammenhänge von Situation, Motivationen der Figuren und gesprochenem Wort kann man beim Betrachten und Vergleichen zweier Vietnamfilme gut meditieren:

In Apocalypse Now (bemerkenswert, wie stark der Film hier von der Vorlage abweicht, Soundmontage Walter Murch) beginnt alles mit The End, einer Situation, in der die Welt in Flammen steht. In der kommenden, fiebergeschüttelten Montage erwachen wir mit Martin Sheen (Off: "I wake up", nicht im Buch) in ebendiese Hölle. Wo ist hier der Konflikt? Wo die Reibung? Tja, Syd Field & Co, leider sind eure findings ziemlicher Kokolores, wenn man sie auf gute Filme anwendet.

In Full Metal Jacket (stark geänderte Dialoge im fertigen Film, stärkere Trennung von Bild und Dialog, die sich öfters gegenseitig zu verspotten scheinen) geht es ebenfalls gleich ans Eingemachte. Die Sprache ist der pure Terror (aber auch komisch), jede Motivation wird ad absurdum geführt. Es gibt eine enorme Reibung, einen enormen Konflikt, aber der findet im Zuschauer statt, es fasst ihn kein Wort und keine Zeile des Drehbuches.

Mein Tip daher: Beide Filme sehen, danach Syd Field & Co lesen.

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