Frage von marc242:Hallo Forum,
ich habe da mal die ein oder andere Verständnisfrage:
Ich habe eine Kamera mit der ich 1080/50i (1440x1080) filme und dies
dann in Premiere in ein solches HDV-Projekt einfüge.
Beim rausrendern habe ich nun die Möglichkeit oben angebenes Format
(1440x1080) als Blu-Ray zu exportieren. Wenn ich aber jetzt meine
Filme auf dem TV wiedergebe, habe ich immer das Gefühl das diverse
Dinge nicht so sind wie sie sein sollten. Z.B. langsames einblenden
einer weißen Fläche mit Text darauf, flackert irgendwie oder
Farbübergänge/Farbverläufe werden nicht richtig dargestellt.
1. Kann das daran hängen das 1440x1080 eigentlich kein Standart ist ?
2. Müsste das Material eigentlich auf 1280x720 für HD gerendert werden ?
3. "Aufziehen" des Materials auf 1920x1080 wäre sicherlich nicht sinnvoll
da ja Pixel bei der Aufnahme schon fehlen, diese errechnet werden
müssten und das Bild eher "unscharf" machen ?
4. Durch das falsche Format wird auch der Slomotion-Effekte falsch
bzw. unscharf dargestellt ?
Wäre echt nett wenn mir da mal auf die schnelle jemand helfen könnte.
Vielen Dank,
Marc
Antwort von pailes:
Ich kann zwar Dein Problem nicht richtig einschätzen, aber folgende Fragen kann ich Dir vielleicht beantworten.
1. Kann das daran hängen das 1440x1080 eigentlich kein Standart ist ?
1440x1080
ist als Standard in der Blu-ray-Spezifikation vorhanden, da gibt's keinen Zweifel.
2. Müsste das Material eigentlich auf 1280x720 für HD gerendert werden ?
Prinzipiell nein, machbar wäre es natürlich, allerdings hat es für Dich eigentlich keinen Mehrwert, es sei denn, Du produzierst den Clip für das Web.
3. "Aufziehen" des Materials auf 1920x1080 wäre sicherlich nicht sinnvoll
da ja Pixel bei der Aufnahme schon fehlen, diese errechnet werden
müssten und das Bild eher "unscharf" machen ?
Qualitätsverlust aufgrund von Skalierung nach oben ist unwahrscheinlich, sofern die Bitrate bzw. der Codec stimmt. Generell gilt aber die Antwort für Frage 2: Du hast keinen wirklichen Nutzen bei der Verwendung auf einer BD.
4. Durch das falsche Format wird auch der Slomotion-Effekte falsch
bzw. unscharf dargestellt ?
Klingt für mich eher nach vertauschten Fields oder sowas.
Ich denke Du solltest ein wenig mit den Einstellungen in Deinem Projekt experimentieren und Dich mit kleinen Versuchen langsam nach vorne tasten. Nimm Quellmaterial unverändert in Dein Projekt und versuch das zu exportieren. Wenn es daran schon scheitert, dann muss irgendwas grundlegendes kaputt sein. Danach kannst Du ja mal mit Überblendungen experimentieren, bzw. mit Zeitlupen.
Antwort von Axel:
Habe ich immer das Gefühl das diverse
Dinge nicht so sind wie sie sein sollten.
Ach, was ist schon so, wie es sein sollte? In einer perfekten Welt werden unsere Feinde vor uns durch den Schmutz getrieben und wir ergötzen uns am Wehklagen ihrer Frauen, wie schon Conan wusste ;-))
Z.B. langsames einblenden
einer weißen Fläche mit Text darauf, flackert irgendwie oder
Farbübergänge/Farbverläufe werden nicht richtig dargestellt.
"Banding" in Farbverläufen ist ein Problem zu geringer Farbtiefe. Erzeugst du einen Verlauf künstlich, geht Premiere davon aus, dass 256 Helligkeitsstufen (eigentlich noch weniger, aber das führt zu weit) zur Verfügung stehen. Das reicht i.d.R. gerade so, um einen sanften Verlauf nicht stufig und pixelig aussehen zu lassen (komplexes Thema, bei Interesse
hier mehr).
Überprüfe die Premiere-Timeline. Tauchen diese Effekte dort auf, musst du dich mit der Handhabung des Programms weiter auseinandersetzen. Ansonsten tippe ich auf einen Encoding- und damit auf einen Export-Fehler.
1. Kann das daran hängen das 1440x1080 eigentlich kein Standart ist ?
Es
ist ein Standard (HDV2), und sehr viele, Millionen, haben damit - und auch mit Premiere - tadellose Filme erstellt. Die Beurteilung sollte schon auf dem Rechner erfolgen. Gibt es beim Abspielen der Timeline keine Fehler, kannst du auch am Rechner die Export-Datei überprüfen, d.h. die BD. Ist auch die fehlerfrei, hast du die Abspiel-Hardware nicht im Griff. Ausschlussverfahren.
2. Müsste das Material eigentlich auf 1280x720 für HD gerendert werden ?
Kann man, muss man aber nicht. Wird als 720p nicht sehr viel schlechter . Das legt den Verdacht nahe, dass es nie viel mehr war. Gilt für eine Menge HD-Camcorder und ist nicht weiter tragisch, also fasse dich.
3. "Aufziehen" des Materials auf 1920x1080 wäre sicherlich nicht sinnvoll
da ja Pixel bei der Aufnahme schon fehlen, diese errechnet werden
müssten und das Bild eher "unscharf" machen ?
Im Prinzip sollte das völlig egal sein, da bei der Wiedergabe die Pixel ja doch ergänzt werden, spätestens dann wird ja in quadratische Pixel umgerechnet. Vorteil von 1440 in der Datei: Kleinere Datei.
4. Durch das falsche Format wird auch der Slomotion-Effekte falsch
bzw. unscharf dargestellt ?
Es
ist ja kein falsches Format. Bei einer Zeitlupe gibt es natürlich ein paar Dinge zu beachten. Man kann nicht ungestraft beliebig viele Phasen dazuerfinden, ohne dass das Video irgendwann entweder ruckelt (ohne Frameblending) oder schmiert (mit Frameblending). Bei 50i ist (mit 1/100tel Belichtungszeit!) eine völlig saubere
doppelte Zeitlupe möglich. Zwischenwerte werden i.d.R. etwas unsauberer. Für
sehr schnell bewegte Motive (Kolibri, Apfel fällt vom Baum, Axt schlägt Kopf ab) taugt wegen der unvermeidlichen Bewegungsunschärfe und der bei weitem zu wenigen Phasen keine Postpro-Zeitlupe. Dann muss es eine Highspeed-Kamera sein.
Antwort von marc242:
@pailes & axel
Vielen Dank für eure ausführlichen Antworten.
Das bringt mich in der Tat ganze Schritte weiter.
Gruß
Marc