Frage von Danny 28:Ich möchte mir einen neuen Camcorder zulegen. In Frage kamen oder kommen die Canon M46 als gutes, billiges Modell und die Panasonic X800 als Spitzenmodell. Durch Zufall habe ich bei Saturn einmal neugierigerweise durch die Sony TD10 mit 3D geblickt. Dagegen sehen die 2D-Camcorder doch ziemlich platt aus, im wahrsten Sinne des Wortes. Jetzt hat der TD10 auch seine Nachteile, es wurde ja schon darüber berichtet. Ich möchte auf jeden Fall mit 3D noch etwas warten, es steckt ja noch in den Kinderschuhen. Da mir aber 3D gefällt, bin ich zu einer anderen Frage gekommen: Ist die Konvertierung von 2D nach 3D (egal ob über Hard- oder Software) eine Alternative? Ich weiss natürlich, dass zwei Objektive nebeneinander besser sind, idealerweise mit einem Achsabstand von ca. 7cm wie bei einem Erwachsenen. Im Zuge der Miniaturisierungen ist das aber nicht realistisch (siehe TD10 auf TD20). Wäre es also eine Alternative, die Filme einer Consumer-Spitzenkamera wie der Panasonic X900 von 2D nach 3D zu konvertieren? Zudem könnte es ja auch interessant sein, die alten Filme zu konvertieren. Oder macht da die schlechtere Bildqualität ein Strich durch die Rechnung?
Gruß, Danny 28
Antwort von TheBubble:
Ist die Konvertierung von 2D nach 3D (egal ob über Hard- oder Software) eine Alternative?
Man macht das, wenn die Aufnahme in 2D gemacht wurde und man einen 3D-Effekt möchte. Eine wirkliche Alternative zu einer echten 3D Aufnahme ist es nicht.
Antwort von Jan:
Die Konvertierung geht ja über HDMI zu einem Sichtgerät wie beispielsweise einem HDTV, also zum Anschauen. Über USB zum Rechner überspielt geht da nichts.
Die "alten" Filme, wenn sie auf die Karte kopiert werden sollen, müssen aber auch AVCHD Dateien sein, mit Endung MTS, sonst wird die Kamera diese nicht lesen wollen.
Das Bild per HDMI in den Rechner spielen ist mehr als kompliziert und teuer, da die meisten Rechner fast immer einen HDMI Ausgang haben - also nichts mit reinspielen.
Die Firma Black Magic schafft da Abhilfe, mit der Datenflut muss Dein Rechner aber ersteinmal umgehen können.
Mir gefällt die 2 zu 3 D Umwandlung....
Es sollte sich aber jeder selbst ein Bild davon machen, eben sich die Panasonic Kamera ( V 500, V 707, X 800, X 909) und ein HDMI Kabel, einen 3 D HDTV schnappen und dann entscheiden ob es gefällt oder nicht.....
VG
Jan
Antwort von Drive:
...idealerweise mit einem Achsabstand von ca. 7cm wie bei einem Erwachsenen. Im Zuge der Miniaturisierungen ist das aber nicht realistisch (siehe TD10 auf TD20).
Naheliegende Theorie, das mit dem Augenabstand. Praktisch ist dieser Wert 6,5cm, sowie die gesamte Orthostereoskopie bedeutungslos.
Es kommt vielmehr auf die Betrachtungssituation an. Dort hat sich eine Pi*Daumen-Tiefe von ca. 2% der Bildschirmbreite durchgesetzt. (Sowohl für die Kinoleinwand als auch TV).
Dieses "Tiefenbudget" muss je nach Aufnahmesituation mit unterschiedlichem Interaxialabstand erreicht werden.
Bei Nahaufnahme und Tele muss der Interaxialabstand verringert werden.
Bei Entfernten Panoramaaufnahmen und Weitwinkel muss der Interaxialabstand vergrößert werden.
Bei Kinoproduktionen erfolgt diese Verstellung, Interaxial und Convergenzziehen, sogar während der Aufnahme. (z.B. wenn sich eine Person auf die Kamera zubewegt --> Verringerung des Abstandes)
Diese Flexibilität ist mit den Doppellinsen Camcordern nicht gegeben. Es stellt sich also die Frage nach dem bestem Kompromiss.
Ein sinnvoller Mittelwert liegt meiner Erfahrung nach und der Erfahrung aller befreundeter Stereographer die ich dazu befragt habe bei ca. 1" also 2,5 cm. Und da ist wiederum die TD10/TD20 angesiedelt.
7cm als fester Interaxialwert ist ganz sicher in den meisten Fällen zu weit.
Besonders für Nahaufnahmen und so ziemlich alles was in Innenräumen spielt unbrauchbar.
Zur Bestimmung des richtigen Interaxialwertes gibt es Formeln, Programme und Apps. (Suchworte: Stereo 3D Calculator, Depth Budget, IOD calc, speedwedge 3d)
PS.: Von 2D-3D-Konvertierungen halte ich allgemein nicht allzu viel. Von allen bezahlbaren vollautomatischen Programmen und Tools zum Heimgebrauch halte ich in diesem Bereich gar nichts.
Antwort von wolfgang:
Die 70 Minuten Regel ergibt zwar eigentlich so um die 3,5%, aber man sollte das natürlich konservativ anwenden - das stimmt. In der Praxis wird man mit der TD10 beim Filmen von Menschen durchaus happy sein, wenn es etwa so Familienfeiern sind wo der Abstand zu den Menschen nicht groß ist. Beim Filmen des Grand Canyons kann man sich mit dieser eher geringen Stereobasis natürlich eher verabschieden.
Die TD10 ist kein schlechtes Gerät, ich würd eher zu der greifen als zum Nachfolgemodell - dort ist die Stereobasis halt nochmals verkleinert worden.
Ach ja, die 2% oder 3% kann man mit einer TD10 ganz ganz leicht überschreiten, wenn man eben die Objektkonvergierung macht. Und eine große Disparität plus Kontrast ergibt halt leider gerne Ghosting und Kopfweh. Es ist wohl ein ewiger Streit ob man die Teilbildausrichtung in der Kamera oder in der Postpro macht. Aber es gibt eigentlich gute Argumente für die Parallelausrichtung - das geht auch mit der TD10. Aber selbst wenn man die Objektkonvergierung macht, sollte man halt ein wenig auf die Größe der Diverganz achten. Sonst paßt die Sache halt nicht wirklich.
Und da das ein wenig komplex geworden ist, vor allem wenn man das fachchinesische Vokabular nicht kennt. Ja, man kann die TD10 kaufen. Man hat gute Automatiken in 3D, aber leider auch Grenzen (wie keinen Weißabgleich). Muss man halt wissen ob man damit leben kann. Und ja, da man über den auch künstlerischen Aspekt der Konvergenz selbst entscheidet hat man hier die Freiheiten.