Test Panasonic HDC-SD600

Panasonic HDC-SD600

Mit der HDC-SD600 hat Panasonic noch eine kostengünstige Kamera nachgeschoben, die viele Elemente der neuen HDC-700er-Serie beinhaltet. Wir haben einmal kurz nachgesehen, wo gespart wurde, und was sich gegenüber dem bisherigen Einstiegsmodell SD707 verändert hat.

Mit der HDC-SD600 hat Panasonic noch eine kostengünstige Kamera nachgeschoben, die viele Elemente der neuen HDC-700er-Serie beinhaltet. Wir haben einmal kurz nachgesehen, wo gespart wurde, und was sich gegenüber dem bisherigen Einstiegsmodell SD707 verändert hat.



Panasonic HDC-SD600 : cam0


Zuallererst ist die HDC-SD600 noch einmal etwas kleiner geraten. Und zwar doch so viel, dass man es im direkten Vergleich mit der HDC-707 spürt. Auch das Gewicht liegt noch einmal 50g unter der großen Schwester (325g vs. 375g). Womit die verlorenen Gramm zu erklären sind, ist schnell aufgezählt:






Sparmaßnahmen

Es gibt keinen Objektiv-Ring, keinen Zubehör-Schuh und keine Mikrofon- oder Kopfhöreranschlüsse. Außerdem wurde das Display von 3,0 auf 2,7 Zoll verkleinert, liefert aber die gleiche mittelmäßige Auflösung. So gesehen stört die kleinere Fläche nicht sonderlich, ein Overscan-Beschnitt findet erfreulicherweise ebenfalls nicht statt. Der Sucher wurde weggespart. Den fanden wir aber auch bei den größeren Modellen wegen der sehr geringen Auflösung nicht sonderlich hilfreich.



Bemerkenswert ist dagegen, dass sich an der Objektiv-Bildwandler-Signalelektronik-Kette technisch nichts geändert hat. Hier finden sich die gleichen Komponenten wie bei den großen Geschwistermodellen. Also 35mm (kb) Weitwinkel mit 12fach Zoom, 3x 1/4,1-Zoll CMOS-Wandler und AVCHD-Aufzeichnung mit bis zu 28 Mbps im nach wie vor einzigartigen 1080p50-Modus.



An den grundsätzlichen Aufnahmemöglichkeiten der Panasonic hat sich gegenüber der 700er Serie nichts verändert, darum gilt alles von uns hierzu gesagte auch analog für die HDC-SD600. Bei der Bedienung gibt es allerdings doch deutliche Unterschiede:






Bedienung

Aufgrund des fehlenden Objektivrings muss man alle Parameter via Touchscreen einstellen, was bis auf den Fokus trotzdem erstaunlich gut funktioniert. Das Fokussieren ist allerdings auf dem kleinen Display besonders schwer, da es nach wie vor keine Ausschnittsvergößerung sondern nur Peaking (also visuelle Kanteneinfärbung) gibt. Da man die Schärfe nur über zwei virtuell Tasten auf dem Touchscreen ändern kann, ist dies meist ein Geduldspiel. Im Automatik-Modus unterstützt der gut funktionierende Touch-Autofokus inklusive Objektverfolgung den Anwender, doch leider steht diese Funktion im interessanten manuellen Modus nicht zur Verfügung.


Interessant deswegen, weil man nach wie vor alle wichtigen Parameter wie Shutter, Blende+Gain sowie Weißabgleich manuell mit sinnvollen Werten einstellen kann. Dies ist in dieser Preisklasse nach wie vor die Ausnahme.


Auch die Einstellung der grundsätzlichen Kamera-Charakteristik in Schärfe, Farbe, Helligkeit und WB-Shift ist weiterhin möglich, was in dieser Preisklasse ebenfalls selten anzutreffen ist. In unserem Fall fiel uns übrigens auf, dass die Werkseinstellung eine etwas stärkere Nachschärfung besitzt als bei den großen Modellen. Diese lässt sich jedoch schön im Menü zurückfahren.








Aus dem Messlabor

Die Unterschiede zur SD707 sind im Messlabor praktisch nicht aufzuzeigen, nur die künstliche Schärfe scheint in der Wekseinstellung etwas angehoben, wie man im folgenden sehen kann:



Der Sweep zeigt einen imposanten Schärfeverlauf, den nach wie vor nur wenige Camcorder so sauber hinbekommen.



Luminanzauflösung
Luminanzauflösung



Der Messeindruck bestätigt sich auch beim direkten Blick auf das ISO-Chart. Allerdings schärft die HDC-SD600 etwas mehr nach als ihre großen Geschwister.



ISO-Testbild




Bei der Farbauflösung liefert die Panasonic ebenfalls eine sehr saubere Farbtrennung ab, die ohne Fehl und Tadel ist.



Chrominanz-Auflösung




Auch im Objektiv-Test bleiben die Verzeichnungen trotz praxisgerechtem Weitwinkel im Rahmen. In dieser Preisklasse gibt es praktisch nie besseres zu sehen.



Objektiv-Verzeichnung




Diese Kamera besitzt eine sehr saubere Farbwiedergabe mit grundsätzlich sehr neutralen Farben. Diese sind im manuellen Modus noch zusätzlich justierbar.



1200 Lux (Klicken für Bild in voller Auflösung)




Die Automatik trickst zwar und schaltet auf 1/25 Sekunde, wenn man den Slow-Shutter aktiviert hat. Die geringere Bewegungsauflösung geht jedoch mit einer guten Bildqualität einher. Im 50p-Modus werden dabei übrigens einfach zwei praktisch identische Vollbilder hintereinander in der Datenstrom gepackt.



12 Lux Automatik (Klicken für Bild in voller Auflösung)




Bei unserem erweiterten Lowlight-Test mit manuellen Weißabgleich und 1/25 Shutter ändert sich daher fast nichts gegenüber dem Automatik Modus.



12 Lux mit 1/25 Sek und manuellem Weißabgleich. (Klicken für Bild in voller Auflösung)




Im Audiobereich zeichnet das eingebaute Mikrofon einen durchschnittlichen Störgeräsuchpegel auf, der noch dazu in den Höhen abgeschnitten wird. Der Lüfter dürfte hier zum Störgeräuschpegel einiges beitragen.



Störgeräusche






Fazit

Für die nächste Generation wünschen wir uns schärfere Displays, eine Auschnittsvergößerung beim Fokussieren sowie den Touch-Autofokus im manuellen Modus. Dies würde die letzten großen Kritikpunkte an der gesamten Serie ausmerzen. Ansonsten bleiben die neuen Panasonic-Modelle eine ziemlich runde Sache. Bei der SD600 fehlt für 200 Euro Abschlag eine Menge (Sucher, Objektiv-Ring, Zubehörschuh, Mikro- und Kopfhörer-Anschlüsse) Zieht man auch noch das geschrumpfte Display in Betracht, so erscheint uns der Minderpreis nicht sonderlich interessant, es sei denn, man weiß mit Sicherheit, dass man diese Features niemals gebrauchen wird. Denn wer beispielsweise immer mit externem Recorder und zusätzlichem Monitor filmt bekommt hier die neue Camcorder-Engine von Panasonic zu einem sehr attraktiven Preis. Alle anderen dürften mit der SD707 glücklicher werden, es sei denn, sie sind patologische Automatik-Filmer...


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