Exklusiv für Euch stellt der Galileo Verlag hier auf slashCAM das Kapitel "Titel gestalten mit dem Title Designer" aus dem neu erschienenen Buch "Adobe Premiere Pro 1.5" vor.
Das PDF (36 Seiten/7 MB) mit dem gesamten Kapitel könnt Ihr hier runterladen. Für alle, die erstmal so reinlesen möchten, haben wir im folgenden den Anfang des Kapitels in HTML umgesetzt.
Viel Spass!
![]() | Adobe Premiere Pro 1.5
Gerhard Koren, Franz Buchinger Galileo Design 347 S., 2005, geb., 4c, mit DVD 49,90 Euro, ISBN 3-89842-416-2 |
Vorspann, Abspann, Untertitel, rollen und kriechen
In diesem Kapitel geht es um den Title Designer in Premiere Pro. Es wird die Gestaltung von unterschiedlichen Titeln sowie einige bequeme Funktionen zur Arbeit mit Titeln erläutert. Zu Beginn wird ein wenig auf die Aufgabenstellungen und Grundlagen der Gestaltung von Titeln eingegangen.
Grundlagen der Titelgestaltung
Wer schon erfahrener Editor ist und sich mit der Gestaltung von Titeln auskennt, kann diese Seiten gerne überspringen und stattdessen mit den Neuheiten des Title Designers in Adobe Premiere Pro beginnen. Alle anderen finden auf den folgenden Seiten sicherlich hilfreiche Tipps für den Umgang mit Titeln.
Aufgaben des Titels im Film
Der Titel hat im Video ganz bestimmte Aufgaben. Wie wir wissen, spricht ein Video den Zuschauer auf mehreren Ebenen an. Da wäre zunächst die Bildebene, also das gesehene Videobild. Daneben existieren verschiedene Tonebenen wie Originalton, Sprache und Musik. Während die Musik hauptsächlich auf der Gefühlsebene wahrgenommen wird und für Stimmung in einem Video sorgt, vermittelt die Sprache reine Informationen.
Ebenso verhält es sich mit einem Titel. Der Titel lenkt zunächst einmal die Aufmerksamkeit des Zuschauers vom Bild und von der Sprache ab. Er erhält dadurch aber zusätzliche Informationen, die vom reinen Bild nicht vermittelt werden können, z. B. den Namen des Sprechers und seine Qualifi kation. Für den Einsatz von Titeln sollte immer gelten:
So viel wie nötig, aber so wenig wie möglich. Zu viele Titel lenken vom eigentlichen Inhalt des Filmes ab, der Zuschauer will ja schließlich kein Buch lesen. Vorsicht auch vor dem Fehler, dass Sprache und Titel denselben Inhalt vermitteln: Wenn der Sprecher schon sagt: »Zu diesem Thema befragten wir Professor Dr. Martin Jess ...«, so ist es unnötig, den Zuschauer durch einen Titel darauf hinzuweisen, dass er es jetzt mit Dr. Martin Jess, seines Zeichens Professor, zu tun hat. Überlegen Sie bei der Konzeption Ihres Videos deshalb immer, welches der beste Weg ist, dem Zuschauer eine bestimmte Information zu präsentieren.
Titelkategorien
Man unterscheidet folgende Kategorien von Titeln:
-Filmtiteln
-Untertiteln und
-Vor - bzw. Abspann
Diese Unterscheidung ist für die Platzierung und die Gestaltung der Titel wichtig. Erkennt der Zuschauer Stilelemente in den verschiedenen Titeln wieder, so kommt ihm das Video einheitlicher vor. Die Titel einer Kategorie sollten durch das gesamte Video immer das gleiche Layout haben, um den Zuschauer nicht zu verwirren.
Die Platzierung eines Titels
Die Platzierung des Titels hängt von seiner Kategorie ab. Die übliche Platzierung für einen Filmtitel ist die Bildmitte. Meistens ist der Titel dabei bildbeherrschend, und das Video dient als Hintergrund. Für Vor- und Abspann eines Videos kann keine allgemein gültige Regel für die Platzierung aufgestellt werden. Hier ist nahezu alles erlaubt, und es hängt vom Videoprojekt sowie der Aussage des Videos ab, wo bzw. wie Vor- und Abspann platziert werden.
Ein Untertitel liegt jedoch meistens im unteren Drittel des Bildes. Er soll zwar auffallen, aber trotzdem noch den Blick auf das Videobild freilassen. Bei der Platzierung von Untertiteln ist das oberste Gebot, dass sie niemals in das Gesicht einer Person hineinragen dürfen.
Wer würde es schon gutfinden, wenn ihm der Name auf die Stirn geschrieben steht? Achten Sie schon bei der Aufnahme darauf, dass noch genug Platz unter dem Kinn ist. Der Titel sollte auch nicht von Kinn und Bildrand zerdrückt werden. Die optimale Platzierung ist der Brustbereich einer Person, dort, wo man ja auch am ehesten ein Namensschild anbringen würde. Ähnlich vorsichtig sollte man mit der Betitelung von Objekten umgehen: Der Untertitel sollte die Sicht auf das Objekt nicht versperren.

Eine Platzierungsregel für alle Titel, die an Fernsehgeräten wiedergegeben werden sollen, ist die Beachtung des aktions- und titelsicheren Bereichs. Fernsehgeräte haben die Eigenschaft, einen Teil des Bildrandes wegzuschneiden.
Diesen Bereich nennt man Bildcache oder einfach nur Cache. Wie groß dieser abgeschnittene Randbereich ist, ist zu allem Überfl uss auch noch von Modell zu Modell unterschiedlich. Der so genannte aktionssichere Bereich des Bildes ist der von jedem Standard-Fernsehgerät dargestellte Bildausschnitt.
Damit ein Titel nun nicht direkt am Bildrand des Fernsehgerätes klebt, gibt es einen zweiten wichtigen Bereich, den titelsicheren Bereich. Dieser ist etwas kleiner als der aktionssichere Bereich und ermöglicht die Platzierung eines gut lesbaren Titels für nahezu jedes Fernsehgerät.

Sowohl im Monitorfenster als auch im Adobe Title Designer haben Sie die Möglichkeit, sich den aktions- und titelsicheren Bereich anzeigen zu lassen. Sowohl Programmals auch Quellansicht bieten im Palettenmenü den Eintrag Sichere Ränder, mit dem diese Bereiche markiert werden. Im später besprochenen Titel Designer ist es über den Befehl Titel • Ansicht • Ränder für geschützten Titel zeigen bzw. Ränder für geschützte Aktion zeigen möglich. Alternativ bieten auch die Voreinstellungen des Titelfensters diese Möglichkeit. Wählen Sie dazu den Menüpunkt Bearbeiten • Voreinstellungen • Titelfenster, und markieren Sie die Option Ränder für geschützten Titel zeigen bzw. Ränder für geschützte Aktion zeigen.
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