Um den Camcorder-Markt ist es ja bekanntlich nicht bestens bestellt, was mittlerweile selbst Hinz und Kunz auf die direkte Konkurrenz durch Fotoapparate und Handys zurückführt. Was uns jedoch wundert: Scheinbar leiten die wenigsten Camcorder-Hersteller daraus die Notwendigkeit ab, dass man die Geräteklasse Camcorder vielleicht etwas innovativer ausgestalten sollte.
So sieht man zwar hier und da z.B. bei Sony einen aufwendigen Hardware-Bildstabilisator, aber die meisten "Neuerungen" liegen eigentlich schon seit Jahren auf der Hand (z.B.: WLAN oder GPS). So mangelt es den Herstellern offensichtlich an einem gehörigen Maß Phantasie, welche Funktionen sich Anwender noch wünschen könnten. Dabei wäre hierfür Phantasie heutzutage nicht einmal zwingend notwendig, es würde in der Regel schon reichen, sich in den App-Stores der Smartphones und in den Firmware-Hacking-Foren umzuschauen, mit welchen Zusatzfunktionen unabhängige, kleine Entwickler bestehende Kamera-Hardware aufbohren, sofern man sie nur lässt.
So wollen wir in diesem Zusammenhang nicht nur auf unsere News von vorgestern hinweisen, sondern besonders auch auf diesen netten zusammenfassenden Artikel von Ron Brinkman. Dieser holt in einem großen, persönlichen, jedoch keinesfalls erschöpfenden Rundumschlag aus, welche Funktionen die Kamera-Hersteller seit Jahren einfach verschlafen.
Offensichtlich denken nicht nur wir, dass die Zukunft dem Hersteller gehört, der gute Hardware mit einer offenen Programmier-Schnittstelle verknüpft. Und vielleicht muss das ganze auch gar nicht so offen wie in Open Source sein (was viele Hersteller scheinbar immer nur dann kennen wollen, wenn sie selber BusyBox in ihrer Firmware brauchen).
Also hier nochmal an alle Kamera-Hersteller: Baut doch in eure Kameras so etwas wie einen App-Store ein. Lasst andere, freie Programmierer Zusatzmodule wie Focus-Transition, GPS-Location-Koppelung oder LUT-Kuven entwickeln und nehmt euch 30 Prozent vom Kuchen, so wie Apple, Google und andere Stores auch.
AUFWACHEN, BITTE BALD!
