Frage von cantsin:Curtis Judd hat gerade ein neues Video veröffentlicht, in dem er auf seine typische sachliche Weise erklärt, was 32bit-Audio-Aufnahme wirklich bringt - und warum es keine Magie ist und welche Probleme es nicht löst:
https://www.youtube.com/watch?v=N6yaEi_gmaA
Sollte man wohl bei allen Diskussionsthreads zu diesem Thema verlinken...
Antwort von DKPost:
Also eigentlich nur Vorteile außer vielleicht für Live-Produktionen und wenn das Mikro clippt dann clippt auch 32 bit.
Da war jetzt irgendwie nix Neues dabei.
Antwort von Axel:
Ich muss im November das Tonangeln delegieren, und ich überlege mir, einen 32-bit Rekorder anzuschaffen, um die Fehlerquelle falsches Pegeln zu minimieren. Andererseits sage ich mir, so schwierig ist das auch nicht. Als EB-Kamera-Assi hab ich mit Pegeln angefangen. Allerdings war ich auch hoch-motiviert …
Antwort von ruessel:
Mir kommt es auch so vor, das 32Bit (Zoom F6) auch neue Chipsätze erfordern und sie besser "klingen" als alles no32Bit davor. In der selben Preisklasse wohlgemerkt.
Antwort von cantsin:
DKPost hat geschrieben:
Also eigentlich nur Vorteile außer vielleicht für Live-Produktionen und wenn das Mikro clippt dann clippt auch 32 bit.
Da war jetzt irgendwie nix Neues dabei.
Zwar nicht unbedingt neu, aber in dieser Deutlichkeit nirgendwo anders so deutlich gesagt: 32bit bringt nur etwas bei sehr guten Recordern wie den MixPres (oder gerade noch dem Zoom F3), deren Preamps den nötigen Signal-Rauschabstand liefern.
Antwort von TomStg:
cantsin hat geschrieben:
Curtis Judd hat gerade ein neues Video veröffentlicht, in dem er auf seine typische sachliche Weise erklärt, was 32bit-Audio-Aufnahme wirklich bringt - und warum es keine Magie ist und welche Probleme es nicht löst:
https://www.youtube.com/watch?v=N6yaEi_gmaA
Sollte man wohl bei allen Diskussionsthreads zu diesem Thema verlinken...
Vor allem sollten sich dies einige „Audio-Experten“ hier hinter die Ohren schreiben, die glänzende Augen bekommen, wenn sie über diversen billigen Audio-Schrott fantasieren.
Antwort von DKPost:
Ich hatte vor kurzem eine Produktion bei der ich kurzfristig als Assi eingesprungen bin.
Da sollte ein Event gefilmt werden, bei dem es auch verschiedene Reden gab. Natürlich draußen und natürlich gab es Regen mit viel Wind. Wir haben den Ton direkt vom Mischpult der Audioleute vor Ort abgenommen und sind per XLR in die FX6 gegangen. Wir konnten leider nur einen super kurzen Soundcheck machen, Kamera eingepegelt und Pegel hat gepasst. Am Ende kam das Signal in der FX6 vollkommen übersteuert an, wirklich absolut kaputt und nicht zu gebrauchen. Keine Ahnung was da nach dem Soundcheck noch angepasst wurde, da hatten wir keinen Einfluss drauf und ich selber hatte damit auch nix zu tun.
Ich hatte aber zum Glück als Backup noch den Zoom F3 am Mischpult. Das hat uns den Arsch gerettet. Den Ton vom Zoom F3 in der Post um über 30dB(!) runtergezogen und alles war fein, kein clippen und keine Verzerrungen. Beim 24bit aus der FX6 natürlich unmöglich.
Antwort von stip:
Was ist das für ein seltsamer Fetisch 32bit float recording kleinreden zu müssen?
Der YouTuber stellt es anfangs so dar, als ob 32bit float, anders als behauptet, sehr wohl clippen kann. In Wirklichkeit meint er aber das Mikrofon selbst - was aber immer gilt, ob 16, 24 oder 32bit float.
Er behauptet, dass 32bit float nichts bringt ohne top preamps und Mikrofone mit großer dynamic range, was auch irreführend ist, weil man im echten Leben wohl nie in die Situation kommt, wo man gleichzeitig zwei Signale aufnehmen muss, die auf den entgegengesetzten Enden der gesamten dynamic range von Mikros liegen.
Nicht ein einziges Mal im gesamten Video geht er darauf ein, dass man nicht nur 'übersteuerte' Aufnahmen retten, sondern auch sehr leise Aufnahmen hochziehen kann,
ohne den noise floor mit anzuheben, wie es bei untersteuerten 24bit Aufnahmen der Fall wäre. Und das funktioniert eben auch wenn der Preamp nicht top-notch ist.
Nachdem er sich als äußerst wissend, gar schlauer als andere, dargestellt hat, bittet er am Ende darum man möge doch seine Kurse kaufen.
Der Vorteil ist nicht bessere Audioqualität (ausser bei Amateuren, deren Aufnahmen sehr wohl besser werden, weil immer perfekt ausgesteuert) sondern ein anderer Workflow. Ein Workflow der sehr vielen Produktionen zugute kommt.
Warum es ein Bedürfnis gibt, das schlecht zu machen, geht mir einfach nicht in den Schädel.
Antwort von Axel:
DKPost hat geschrieben:
Ich hatte aber zum Glück als Backup noch den Zoom F3 am Mischpult. Das hat uns den Arsch gerettet. Den Ton vom Zoom F3 in der Post um über 30dB(!) runtergezogen und alles war fein, kein clippen und keine Verzerrungen. Beim 24bit aus der FX6 natürlich unmöglich.
Sowas meine ich. Shit happens, weiß jetzt gerade nicht, wie das Gesetz heißt.
Antwort von DKPost:
Axel hat geschrieben:
DKPost hat geschrieben:
Ich hatte aber zum Glück als Backup noch den Zoom F3 am Mischpult. Das hat uns den Arsch gerettet. Den Ton vom Zoom F3 in der Post um über 30dB(!) runtergezogen und alles war fein, kein clippen und keine Verzerrungen. Beim 24bit aus der FX6 natürlich unmöglich.
Sowas meine ich. Shit happens, weiß jetzt gerade nicht, wie das Gesetz heißt.
Genau, gerade für Situationen in denen man nicht immer alles kontrollieren kann oder eingreifen kann ist es eben doch irgendwie ein Gamechanger. Oder in meinem Beispiel war es eben der Unterschied zwischen "alles gut" und "Supergau".
Antwort von stip:
Axel hat geschrieben:
Ich muss im November das Tonangeln delegieren, und ich überlege mir, einen 32-bit Rekorder anzuschaffen, um die Fehlerquelle falsches Pegeln zu minimieren. Andererseits sage ich mir, so schwierig ist das auch nicht. Als EB-Kamera-Assi hab ich mit Pegeln angefangen. Allerdings war ich auch hoch-motiviert …
Und die Angler können sich voll auf das Angeln konzentrieren (selbst wenn das Pegeln nicht so herausfordern wäre). Die Sicherheit, dass nichts zu leise oder zu laut sein wird, wäre in deiner Position ja schon nicht schlecht :)
Antwort von cantsin:
stip hat geschrieben:
Nicht ein einziges Mal im gesamten Video geht er darauf ein, dass man nicht nur 'übersteuerte' Aufnahmen retten, sondern auch sehr leise Aufnahmen hochziehen kann, ohne den noise floor mit anzuheben, wie es bei untersteuerten 24bit Aufnahmen der Fall wäre. Und das funktioniert eben auch wenn der Preamp nicht top-notch ist.
Mit einem Billig-Recorder wie dem H1Essential?!? Bzw. überhaupt mit welchem Recorder? Auf welcher technischen Grundlage beruht Deine Aussage/Annahme?
Antwort von stip:
Der technischen Grundlage dass zwei Converter das Signal unterschiedlich verarbeiten, einer mit hohem und einer mit niedrigem gain. Dass ein 100€ H1 nicht so gut klingt wie ein MixPre sollte klar sein, trotzdem funktioniert es auch da.
Antwort von cantsin:
stip hat geschrieben:
Der technischen Grundlage dass zwei Converter das Signal unterschiedlich verarbeiten, einer mit hohem und einer mit niedrigem gain.
Aber das geht doch nicht ohne Anhebung des noise floors, wie Du weiter oben geschrieben hast?!?
Antwort von Clemens Schiesko:
32bit float hat mir bzw. meinem Tonmann bisher auch schon den Arsch gerettet. Das letzte Mal z.B. bei einer Improszene während einer Spielfilmproduktion, in Verbindung mit meinem SD MixPre 3-II, als eine der Darstellerin in einer sehr ruhigen Atmosphäre plötzlich angefangen hat ihrer Verzweiflung per schreiender Stimme Ausdruck zu verleihen. Der Tonmann meinte direkt danach, dass der Ton völlig übersteuert/unbrauchbar war und er so schnell auch gar nicht nachpegeln konnte. Die Szene hätte auch nicht wiederholt werden können. Ich konnte ihn dann aber schnell beruhigen. Der Take ist so im finalen Film gelandet, nur eben mit perfekt gepegelten Ton.
Auch der Unterschied zwischen dem Rode Wireless Go II (24bit) und der Pro Version (32bit) ist eine wahre Freude. Da ich meist alle Darstellenden mit Lavalier-Mikros verkabel und die Sender dann ebenso unkenntlich unter den Klamotten verstecken muss, kann es hin und wieder in Totalen oder anderen ungünstigen Situationen dazu kommen, dass der Empfang zum Empfänger am Mischer abbricht, so dass unweigerlich die internen Aufnahmen der Sender herhalten müssen, bei denen ich beim Wireless Go II gar nicht so selten übersteuerte Aufnahmen oben hatte. Bei der Pro Version sind solche Befürchtungen Geschichte, so dass die alte Version wohl nicht mehr zum Einsatz kommt.
Also ich feiere 32bit und wünsche es mir ebenso sehr in zukünftigen Kameras. So schwer kann es ja nicht sein, wenn die Technik in solch kleine Sender passt, bei denen der Akku allein schon den größten Platz einnimmt. Schade nur, dass in den letzten Kamera Ankündigungen (vor allem von Canon) nichts davon zu lesen ist. Einzig Panasonic wagt bisher diesen Schritt - wenn auch noch mit Einschränkungen bzw. teurem Zubehör.
Antwort von atomic:
stip hat geschrieben:
Der technischen Grundlage dass zwei Converter das Signal unterschiedlich verarbeiten, einer mit hohem und einer mit niedrigem gain. Dass ein 100€ H1 nicht so gut klingt wie ein MixPre sollte klar sein, trotzdem funktioniert es auch da.
Hmmm ..
Der Teufel steckt wohl im Detail?
Zum H4 essential
Es gibt:
- Internes XY-Mikrofon
- 3,5-mm-Mikrofon-/Line-Eingang für Lavalier-Mikrofone und Line-Level-Quellen
- 2 XLR/TRS-Kombieingänge mit Verriegelungsstecker
Die H4essential Bedienungsanleitung (German) sagt:
"
ANMERKUNG Im H4essential verfügen nur die Buchsen INPUT 1 und INPUT 2 jeweils über zwei A/D-Wandlerstufen."
Also für das interne Mikrofon und die 3,5-mm Klinke gilt das nicht.
Zum H1 essential:
Hier ist nirgendwo eine Aussage bzgl. A/D-Wandler zu finden.
Falls der H1 essential zwei A/D-Wandlerstufen hätte, hätte man dies doch sicher erwähnt.
Ergo darf man annehmen, dass der H1 essential KEINE zwei A/D-Wandlerstufen hat.
Antwort von DKPost:
atomic hat geschrieben:
stip hat geschrieben:
Der technischen Grundlage dass zwei Converter das Signal unterschiedlich verarbeiten, einer mit hohem und einer mit niedrigem gain. Dass ein 100€ H1 nicht so gut klingt wie ein MixPre sollte klar sein, trotzdem funktioniert es auch da.
Hmmm ..
Der Teufel steckt wohl im Detail?
Zum H4 essential
Es gibt:
- Internes XY-Mikrofon
- 3,5-mm-Mikrofon-/Line-Eingang für Lavalier-Mikrofone und Line-Level-Quellen
- 2 XLR/TRS-Kombieingänge mit Verriegelungsstecker
Die H4essential Bedienungsanleitung (German) sagt:
"ANMERKUNG Im H4essential verfügen nur die Buchsen INPUT 1 und INPUT 2 jeweils über zwei A/D-Wandlerstufen."
Also für das interne Mikrofon und die 3,5-mm Klinke gilt das nicht.
Zum H1 essential:
Hier ist nirgendwo eine Aussage bzgl. A/D-Wandler zu finden.
Falls der H1 essential zwei A/D-Wandlerstufen hätte, hätte man dies doch sicher erwähnt.
Ergo darf man annehmen, dass der H1 essential KEINE zwei A/D-Wandlerstufen hat.
Ich meine, dass jeder 32bit Rekorder mindestens 2 A/D-Wandler hat, sonst würde das ganze nicht funktionieren.
Edit: Hier stand Quatsch, H1 mit H1 Essential verwechselt.
Antwort von rush:
"Clemens Schiesko" hat geschrieben:
Auch der Unterschied zwischen dem Rode Wireless Go II (24bit) und der Pro Version (32bit) ist eine wahre Freude.
Lass das bloß nicht den TomStg hören - sonst landest du ganz schnell in der Rode Fanboy Ecke... Rode ist konsequenter "Billigheimer-Audiomist" nach seiner Auffassung. Das man an einem Wireless Pro aber auch Sennheiser MKE oder Sanken Cos Lavs etc. betreiben kann verliert er dabei leider aus dem Fokus.
Das Sennheiser bis heute keinen Taschensender mit 32bit Float Backup Funktion am Start hat wird dabei zudem gern gekonnt ignoriert - im Professional Bereich gibt es dahingehend gar nichts vom deutschen Traditionshersteller.
Der SKP aus dem EW DP Set wäre die einzige mögliche Alternative wenn man bei Sennheiser auch ein Backup Recording bekommen möchte - mit dem Nachteil des verhältnismäßig großen XLR Plug On Senders und wuchtigen Empfänger pro Mono-Kanal.
Daher ist diese Gebashe gegen Rode und Co weiterhin einfach nicht zielführend. Selbst Curtis muss sich kurz eingestehen das z.B. die kleinen Wireless Pro mit entsprechenden Mikrofonen solides 32bit intern können - verweist dann aber lieber darauf das sie per Funk den 32bit Vorteil verlieren - was logisch ist und auch bei Deity und Sennheiser passiert.
Du schilderst ja genau den Fall in dem solche Backups sehr hilfreich sein können.
Ich habe auch desöfteren im Bereich Sport zu tun wo einerseits sehr viele Frequenzen wabern und zum anderen durch Sender-Verdeckung und Bewegung der Athleten auch vierstellige UHF Anlagen von Sennheiser und Wisycon teilwiese nach 20-30 Metern aussteigen - und man hier häufig noch gern den Ton hätte anstatt analoger Abrisse oder digitaler Stille. Genau an diesem Punkt ist ein internes Backup im Sender sein Geld Wert.
Gleiches gilt für alle Arten von Aufnahmen in denen man mit verdeckter Kamera agiert, sei es für Unterhaltungszwecke als auch investigative Formate. In beiden Fällen ist eine abgerissene Funkverbindung der maximale worst case - den man mit entsprechenden Anlagen nebst integrierter Aufnahmefunktion vermeiden kann.
Wenn die Etablierten da in der Vergangenheit keine Lösungen angeboten haben, griff man eben zu Alternativen ala Rode und künftig eben auch Theos und Co... Sennheiser bekommt es ja bisher leider nicht hin ein solches Set auf die Beine zu stellen - mit Ausnahme des angesprochen SKP XLR Transmitters...
So gesehen ist diese Video gewiss informativ, bietet aber effektiv gesehen nichts nennenswert Neues.
Antwort von stip:
cantsin hat geschrieben:
stip hat geschrieben:
Der technischen Grundlage dass zwei Converter das Signal unterschiedlich verarbeiten, einer mit hohem und einer mit niedrigem gain.
Aber das geht doch nicht ohne Anhebung des noise floors, wie Du weiter oben geschrieben hast?!?
doch weil der Converter mit hohem Gain das Signal ja mit maximal geringem Rauschen wandelt. Das Rauschen ist bei einem H1 mit billig Preamp ect natürlich höher als bei einem MixPre, aber das Prinzip funktioniert trotzdem.
Antwort von stip:
atomic hat geschrieben:
Zum H1 essential:
Hier ist nirgendwo eine Aussage bzgl. A/D-Wandler zu finden.
Falls der H1 essential zwei A/D-Wandlerstufen hätte, hätte man dies doch sicher erwähnt.
Ergo darf man annehmen, dass der H1 essential KEINE zwei A/D-Wandlerstufen hat.
32bit float recording geht nicht ohne mindestens 2 AD converter, das Prinzip besteht darin, ein sehr leises und eine sehr lautes Signal zu einer 32bit float Datei zusammenzuführen.
https://zoomcorp.com/de/de/news/32-bit- ... en-müssen/
Antwort von cantsin:
"Clemens Schiesko" hat geschrieben:
32bit float hat mir bzw. meinem Tonmann bisher auch schon den Arsch gerettet. Das letzte Mal z.B. bei einer Improszene während einer Spielfilmproduktion, in Verbindung mit meinem SD MixPre 3-II,
Das stellt niemand in Abrede, aber der Punkt von Curtis Judds Video ist, dass "32bit Float" ein Sammelbegriff ist, unter dem sich im Optimalfall eine Kombination von Techniken verbirgt:
1) 32bit float-Bittiefe, was für sich selbst gesehen nur ein feineres Quantisierungsraster ist;
2) Mehrere (mindestens zwei) Gainstufen, aus denen das aufgezeichnete Signal gemischt wird
3) Rauscharme ADCs + Preamps bzw. ein für 32bit mit seinem erfassbaren Dynamikumfang von 144db weitgehend äquivalenter, hoher Signal-/Rauschabstand der Recorderelektronik.
Weil die ersten Recorder, die mit 32bit Float auf den Markt kamen, wie die MixPres und der Zoom F6, alle drei obigen Kriteria erfüllen, hat sich ein Bild verfestigt, dass jeder 32bit Float-Recorder diese Kriteria erfüllt, und sich damit auch der Aufnahmepegel nachträglich praktisch verlustfrei an- und absenken lässt. Letzteres ist aber nur möglich, wenn
alle drei obigen Kriteria zutreffen. Im Gegensatz zum verbreiteten Mythos, dass die 32bit Bittiefe als solche - also nur die Digitalisierungs-Quantisierung - sozusagen magisch das Feature der Pegelunabhängigkeit bringt.
Seit ca. einem Jahr kommen aber massenhaft 32bit Float-Recorder in der 100- bis 200 EUR-Klasse auf den Markt, die Kriterium 1 erfüllen, sowie die Mindestkriterien für Nummer 2, aber ganz gewiss nicht Kriterium 3. Und bei denen ist definitiv nicht mehr gegeben, dass man Pegel beliebig anheben kann. Und somit ist beliebige nachträgliche Pegelkorrektur eben kein Grundfeature von 32bit Float.
Was @stip da über fehlendes Eigenrauschen bzw. Anheben des Pegels ohne Anhebens des Noise Floors als technische Grundeigenschaft von 32bit float schrieb, ist eben ein (von der High End-Erfahrung mit MixPre & Co. stammender) Mythos, und dieser Mythos wird in dem YouTube-Video dekonstruiert. Hier nochmal getimed:
https://youtu.be/N6yaEi_gmaA?t=266
(Vom Prinzip dasselbe, als wenn man auf der Basis der Erfahrung mit Arri- und RED-Kameras behauptet, dass 12bit Video-Raw maximalen Motiv-DR erfasst und sich maximal verbiegen lässt. Was nicht mehr stimmt, sobald man Video-Raw z.B. mit einem Smartphone mit MotionCam oder einer alten Canon-DSLR mit MagicLantern aufnimmt. Obwohl MagicLantern sogar 14bit Video-Raw aufnimmt...)
Antwort von stip:
Also nochmal, ein 100€ H1 Essential klingt selbstverständlich nicht so gut wie ein MixPre, aber Aufnehmen ohne Gain steuern zu müssen, funktioniert trotzdem.
Wenn Preamp, Micro ect beim H1 ein ordentliches Grundrauschen haben dann ist das selbstverständlich auch in der Nachbearbeitung noch da und nicht plötzlich magisch weg. Das hat aber nichts mit dem 32bit float workflow zu tun. Das wäre genauso, wenn du in 24bit perfekt auspegelst.
Ich kann mich nur wiederholen, dieses schräge 32bit float Recording-Bashing verstehe ich ja noch bei YouTubern, die Clicks generieren wollen, aber nicht von potentiellen Nutzern in Foren, zumal genügend andere Filmer es ja erfolgreich genutzt haben und positiv davon berichten (und ebennicht nur MixPre).
Antwort von rush:
Exakt... Wenn das Setting shi**y geleuchtet ist bringt auch RAW nichts.
Und das ausgerechnet immer der kleinste Zoom Recorder mit integriertem Mic als Vergleich zu teuren MixPres und Co herhalten muss ist schon eine ziemliche Verzerrung der Realitäten.
Dann doch bitte auch eher z.b. den F8n Pro mit MixPre oder SDxxx in einem Atemzug erwähnen und vergleichen - dann relativiert sich vieles anstatt hier ein 100€ Gerät mit vierstelligen Geräten zu vergleichen und dann 32bit als nichtig darzustellen.
Natürlich kann man auch heute weiterhin fast alles in 24bit abdecken wenn du jemanden an den Reglern hast - in der Praxis gibt es diesen Fall aber in immer mehr Bereichen nicht mehr in der Form... Entsprechend wird der Trim/Fader Part in die Post verlagert.
Antwort von dienstag_01:
Ich weiß nicht, ob es im Video erwähnt wird (hab es nicht angeschaut), aber Float Point Audio unterscheidet sich von Fixed Point Audio u.a. darin, dass es keine 0dbFS Obergrenze gibt. In der Praxis heisst das massig Headroom, z.B. für plötzliche laute Geräusche. Von daher ist das schon *magic*.
Und weil hier soviel über 2 A/D-Wandler geschrieben wird, funktioniert auch mit einem, gibt es aber nicht. In der Praxis mimmt man 2 24bit Wandler und wandelt in Fix Point Werte, um dann in 32bit float Werte zu wandeln. (Analog dazu gibt es ja auch Kameras, die mit 14 oder 16bit wandeln, ohne Dual Gain Output.)
Antwort von stip:
dienstag_01 hat geschrieben:
Und weil hier soviel über 2 A/D-Wandler geschrieben wird
Das muss sein, in jeder Diskussionen um 32bit float Rekorder wissen manche Mitdiskutierenden oft immer noch nicht, dass die Hardware und processing Pipeline eine andere ist als bei normalen Rekordern.
Antwort von cantsin:
rush hat geschrieben:
Exakt... Wenn das Setting shi**y geleuchtet ist bringt auch RAW nichts.
Und das ausgerechnet immer der kleinste Zoom Recorder mit integriertem Mic als Vergleich zu teuren MixPres und Co herhalten muss ist schon eine ziemliche Verzerrung der Realitäten.
Ja eben nicht. Das ist eine Frage der Perspektive. IMHO ist die nützlichere Perspektive, immer vom schwächsten Glied der Kette auszugehen, und genau zu definieren, was 32bit Float
prinzipiell bringt und was nicht.
Wenn man von High End (also MixPre & Co.) kommt, geht man von diesen Recordern als dem Normalfall für 32bit float-Aufnahme aus, und von den neuen billigen Zooms als negative Billiggerät-Ausreisser. Wenn man aber klarstellen will, was 32bit Float
grundsätzlich bringt, muss man vom Low End ausgehen.
Das ist, um noch mal denselben Vergleich zu bemühen, dasselbe wie bei Kamera-Raw, nehmen wir der Einfachheit halber mal Foto-Raw. Wenn, wie in den Anfängen der Digitalfotografie, es nur entweder JPEG-Digiknipsen gab (=16/24bit-Recorder) oder Raw-DSLRs (=32bit float), könnte man zur Annahme verleitet werden, dass Raw den Unterschied bei der Bildqualität bzw. Biegbarkeit des Materials macht. Später kamen ja Digiknipsen mit Raw-Aufnahme auf den Markt (wie z.B. die Olympus XZ oder Panasonic LX3, entsprechend den neuen Zoom-32bit-Billigrecordern), und obwohl Raw da unbestreitbare Vorteile ggü. dem internen JPEG brachte, liessen sich damit nicht die Limitierungen der Digiknipse magisch aufheben, und Workflows, die man von Raw-DSLRs gewohnt war (wie z.B. die Lichter vor Clipping zu schützen und die Schatten in der Post anzuheben), waren nicht ohne weiteres auf Digiknipsen-Raw mit seinem höheren Bildrauschen anwendbar.
Antwort von cantsin:
stip hat geschrieben:
Wenn Preamp, Micro ect beim H1 ein ordentliches Grundrauschen haben
Hat der Preamp aber eben nicht... Weswegen die meisten Rezensenten zum Schluss gekommen sind, dass 32bit bei diesem (und anderen Geräten in derselben Preisklasse) wenig bis nichts bringt und mehr ein Marketing-Feature ist.
Der Glaube "32bit float = niedriges Grundrauschen" ist eben ein Mythos.
Antwort von dienstag_01:
cantsin hat geschrieben:
rush hat geschrieben:
Exakt... Wenn das Setting shi**y geleuchtet ist bringt auch RAW nichts.
Und das ausgerechnet immer der kleinste Zoom Recorder mit integriertem Mic als Vergleich zu teuren MixPres und Co herhalten muss ist schon eine ziemliche Verzerrung der Realitäten.
Ja eben nicht. Das ist eine Frage der Perspektive. IMHO ist die nützlichere Perspektive, immer vom schwächsten Glied der Kette auszugehen, und genau zu definieren, was 32bit Float prinzipiell bringt und was nicht.
Wenn man von High End (also MixPre & Co.) kommt, geht man von diesen Recordern als dem Normalfall für 32bit float-Aufnahme aus, und von den neuen billigen Zooms als negative Billiggerät-Ausreisser. Wenn man aber klarstellen will, was 32bit Float grundsätzlich bringt, muss man vom Low End ausgehen.
Das ist, um noch mal denselben Vergleich zu bemühen, dasselbe wie bei Kamera-Raw, nehmen wir der Einfachheit halber mal Foto-Raw. Wenn, wie in den Anfängen der Digitalfotografie, es nur entweder JPEG-Digiknipsen gab (=16/24bit-Recorder) oder Raw-DSLRs (=32bit float), könnte man zur Annahme verleitet werden, dass Raw den Unterschied bei der Bildqualität bzw. Biegbarkeit des Materials macht. Später kamen ja Digiknipsen mit Raw-Aufnahme auf den Markt (wie z.B. die Olympus XZ oder Panasonic LX3, entsprechend den neuen Zoom-32bit-Billigrecordern), und obwohl Raw da unbestreitbare Vorteile ggü. dem internen JPEG brachte, liessen sich damit nicht die Limitierungen der Digiknipse magisch aufheben, und Workflows, die man von Raw-DSLRs gewohnt war (wie z.B. die Lichter vor Clipping zu schützen und die Schatten in der Post anzuheben), waren nicht ohne weiteres auf Digiknipsen-Raw mit seinem höheren Bildrauschen anwendbar.
Was du nicht siehst oder nicht sehen willst, man muss bei 32bit float nicht mehr pegeln, es gibt genug Headroom.
Antwort von stip:
cantsin hat geschrieben:
Weswegen die meisten Rezensenten zum Schluss gekommen sind, dass 32bit bei diesem (und anderen Geräten in derselben Preisklasse) wenig bis nichts bringt und mehr ein Marketing-Feature ist.
Welche Rezensenten?
Antwort von stip:
cantsin hat geschrieben:
Weswegen die meisten Rezensenten zum Schluss gekommen sind, dass 32bit bei diesem (und anderen Geräten in derselben Preisklasse) wenig bis nichts bringt und mehr ein Marketing-Feature ist.
Welche Rezensenten?
cantsin hat geschrieben:
Der Glaube "32bit float = niedriges Grundrauschen" ist eben ein Mythos.
Wer bitte glaubt oder hat je behauptet 32bit float Recording = niedriges Grundrauschen??
Das hat so wirklich gar nichts mit 32bit float recording zu tun :)
Antwort von stip:
cantsin hat geschrieben:
stip hat geschrieben:
Wenn Preamp, Micro ect beim H1 ein ordentliches Grundrauschen haben
Hat der Preamp aber eben nicht...
"Ordentlich" im Sinne von "viel".
Antwort von atomic:
Zu den zwei A/D-Wandlerstufen bei Zoom Hx Handy Recordern:
Soweit ich das sehe gibt es bei allen 32-Bit Zoom Handheld-Recordern zwei A/D-Wandlerstufen NUR bei den XLR/TRS-Combobuchsen.
Wird über das interne X/Y-Mikrofon aufgenommen, dann geschieht das nicht mit zwei A/D-Wandlerstufen.
Ergo, da der H1essential keine XLR/TRS-Combobuchsen hat, sondern nur ein internes X/Y-Mikrofon gibt es auch keine zwei A/D-Wandlerstufen.
Der Zoom H1 XLR aber hat zwei A/D-Wandlerstufen. Er hat ja "nur" XLR/TRS-Combobuchsen und kein internes Mikrofon.
Beim H4essential steht es ja explizit in der Bedienungsanleitung:
"Im H4essential verfügen nur die Buchsen INPUT 1 und INPUT 2 jeweils über zwei A/D-Wandlerstufen."
Das lässt sich übertragen auf die anderen Recorder.
In den Zoom-Specs steht immer nur bei den MIC/LINE (mono) Anschlüssen: Dualer A/D-Schaltkreis verwendet.
Bei anderen Eingängen (z.B. eingebautes Mikrofon) steht nichts Derartiges.
Wichtig ist nicht immer nur, was da steht, sondern auch, was nicht da steht.
Antwort von stip:
Ach Leute....
Das ist der erstbeste Test den ich auf YouTube gefunden habe zum Zoom H1e, das interne Mic ist 32bit float pipeline. Da gibt es keine Verschwörung o.ä.
https://youtu.be/KCpCjQ1_jNU?t=307
@5:00 min
Antwort von Darth Schneider:
Den kaufe ich mir.
Klsr gibt es bessere Recorder mit Stereo Miks, aber nicht für 100€ mit 32Bit.
Gruss Boris
Antwort von atomic:
stip hat geschrieben:
Ach Leute....
.. Zoom H1e, das interne Mic ist 32bit float ...
Hat das jemand bestritten?
Antwort von stip:
atomic hat geschrieben:
Hat das jemand bestritten?
ernsthaft?
atomic hat geschrieben:
Soweit ich das sehe gibt es bei allen 32-Bit Zoom Handheld-Recordern zwei A/D-Wandlerstufen NUR bei den XLR/TRS-Combobuchsen.
Wird über das interne X/Y-Mikrofon aufgenommen, dann geschieht das nicht mit zwei A/D-Wandlerstufen.
Ergo, da der H1essential keine XLR/TRS-Combobuchsen hat, sondern nur ein internes X/Y-Mikrofon gibt es auch keine zwei A/D-Wandlerstufen.