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Infoseite // Videofilter für den Look von Amerikanischen Filmen



Frage von corey:


Hallo erstmal,

ich habe eine Frage.
Ich beschäftige mich seit ein paar Monaten mit Filmen und Videobearbeitung.
Einer meiner größten Probleme ist wie ich den "Look" von den typischen Amerikanischen Filmen bekomme. Mittlerweile haben ja auch viele Deutsche Filme, oder Musikvideos dieses Bild.
Ich weiß nicht so richtig wie ich das beschreiben soll. es gibt immer diesen typischen unterschied von deutschen und amerikansichen filmen.
die ami-filme sehen immer vom bild sehr "smooth" und "ruff" aus im vergleich. als wenn alles minimal zeitlupe wäre irgendwie. gibt es dafür einen trick oder filter?

danke im voraus

Space


Antwort von mentao:

http://www.videocopilot.net/products/fmp/

Space


Antwort von Tuffy:

DoF
24p
Lighting

Das sind u.a. Dinge, die da wichtig sind. Da gibt es nicht direkt einen Filter.
Hängt von der Aufnahme an sich ab - ein wenig Googlen, das wird wohl öfter diskutiert als die Wahlen der Amerikaner ;-)

Schöne Grüße

Space


Antwort von Bespi:

http://www.videocopilot.net/products/fmp/ diese filter von video copilot sind das geld nicht wert. das selbe ergebnis bekommt man mit 2-3 effekten in AE selbst hin.

wenn, dann würd ich schon zu magic bullet, oder dergleichen greifen.

Space


Antwort von Tuffy:

Viele sind aber zu belämmert, das selber hinzukriegen; für den schnellen Klick sind die durchaus praktisch.
Im Grunde sind die Presets auch nichts anderes als ein paar Effekte in After Effects ;-)

Schöne Grüße

Space


Antwort von domain:

Interessant ist ja, dass der "Look" von miserablen Kopien von miserablen US-Produktionern so in unsere Sehgewohnheiten eingedrungen ist, dass ihn div. Personen kopieren wollen.
In Photoshop gibt es übrigens auch noch einige Filter, welche vorgeben, halbwegs antike Malstile imitieren zu können ........

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Antwort von Lutz Dieckmann:

Hallo,

den US-Look hinzukriegen ist auch in Deutschland durchaus möglich. Dazu gehören mehrere Dinge. Das eine ist das Licht. Die Amis machen ein grundsätzlich anderes Licht als wir. Besonders deutlich wurde das kürzlich als ich einen deutschen Ableger von CSI Miami gesehen habe. Das gleiche Set aber die Leute waren nicht in der Lage das gleiche Bild zu erzeugen. Erstaunlich, da die "Bedienungsanleitung" ja auf DVD existiert.
Schau Dir die Serien genau an. Sie arbeiten mit Shades, mit hartem Licht, mit Farben.
Zudem arbeiten sie mit 35mm, das bedeutet, sie haben deutlich mehr Schärfe/Unschärfe in den Bildern. Wenn Du Lust hast, schau Dir mal meine Tutorials zu diesen Themen an. http://hd-trainings.de
Weiterhin kann ich auch die Magic Bullet Effects empfehlen. Dort insbesondere WARMISH oder BERLIN. Diese Filter legen einen wirklichen US-Look drauf. Achte darauf, daß Du den De-Artifactor auch drauflegst.
Aber es ist auch ein gekonntes Editing. Ich arbeite gerade an einer neuen DVD, in der ich diese Techniken erkläre. Wenn genug Meldungen zu diesem Thread kommen, erkläre ich gerne auch Teile davon hier.

Viele Grüße

Lutz

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Antwort von Axel:

Die Amis machen ein grundsätzlich anderes Licht als wir. Besonders deutlich wurde das kürzlich als ich einen deutschen Ableger von CSI Miami gesehen habe. Das gleiche Set aber die Leute waren nicht in der Lage das gleiche Bild zu erzeugen. Besonders witzig war in dem Zusammenhang irgendein "Bourne" - Film, der kürzlich im Fernsehen lief und teilweise in Deutschland spielte. Die Amerikaner erkennen das Deutschland, wie es sich Little Bob vorstellt, natürlich aus jüngeren deutschen Filmen. Also wurde als folkloristische Kennung der visuelle Stil von Tatort nachempfunden. Ich schaltete zu, und dachte an einen gut geschnittenen deutschen Krimi, bis Matt Damon durchs Bild hetzte.

Natürlich machen sich auch deutsche Filmemacher Gedanken über den Stil. Sie bevorzugen aber offenbar mehr das "Realistische" am Dreh "on location". Die Amerikaner sehen die komplette Story als einen Fake, und manipulieren jede einzelne Aufnahme so rigoros, bis sich eine Außenaufnahme nicht mehr von einer Studioaufnahme unterscheidet. Das ist also nicht nur eine Frage der Technik, sondern auch der zugrunde liegenden Haltung. Und die Amis haben Recht: Film hat mit Realismus nichts zu tun (Abgesehen davon, dass Realismus selbst ein Stil ist, also etwas Künstliches, Gewolltes).

Bezogen auf Video: Sieht man sich eine realistische Aufnahme irgendeines Schauplatzes an, kriegt man das Kotzen und wünscht sich Filmlook. Der aber ist mit Farbkorrekturen alleine nicht zu erhalten. Man muss etwas zeigen wollen, und dazu muss man das objektive Aufnehmen von Gegebenem grundsätzlich ablehnen. Man muss jede Aufnahme solange technisch manipulieren, bis man alles Zufällige aus ihr rausgeprügelt hat, bis sie zum Bild geworden ist.
Vorher aber muss man prüfen, ohne Videotechnik im Hinterkopf, ob man das, was man vor sich sieht, mit bloßem Auge bereits mag. (... und es gegebenenfalls ändern, Ausstattung, Licht, Maske, Kostüme)
(DAS ist das Geheimnis, das der weise Gandalf, an seiner Pfeife schmauchend, wahrt, während die Hobbits vor seinen Füßen herumwuseln, Morpheus"Wahrheitspille.)
Postpro-Filter sind dann nur noch der letzte Schliff, ein bisschen Krötenwurz in den Zauberkessel kann nie schaden.

Checkliste also:
Was will ich zeigen (und was hat darum im Bild nichts verloren, was fehlt)?
Wie erziele ich die bestmögliche Wirkung?

Space


Antwort von beiti:

Man muss etwas zeigen wollen, und dazu muss man das objektive Aufnehmen von Gegebenem grundsätzlich ablehnen. Man muss jede Aufnahme solange technisch manipulieren, bis man alles Zufällige aus ihr rausgeprügelt hat, bis sie zum Bild geworden ist. Ein erfolgreicher deutscher Produzent hat in einem Seminar mal anhand eines von ihm produzierten Kinderfilms erläutert, was da alles dahintersteckt.
Im konkreten Fall ging es um eine einfache, nur wenige Sekunden dauernde Einstellung in einer deutschen Phantasiestadt: Der Hauptdarsteller kommt mit dem Fahrrad nach Hause.
Der ganze Film sollte einen geschönten, märchengerechten Look haben, der nicht der heutigen Realität entspricht, aber auch nicht einer konkreten Zeit zuzuordnen ist. Also suchte der Setdesigner verschiedene deutsche Städte nach einer Straße ab, deren Häuser einen hierfür geeigneten Stil hatten. Schließlich fand sich so eine Straße. Störende Elemente, die allzu zeitgeistig wären (Satellitenantennen, Plakate, Parkautomaten etc.) wurden weggemacht - teils in echt, teils später per Retusche. Dann wurde die ganze Straße rechtzeitig vor Beginn der Dreharbeiten per Parkverbot von den sonst dort stehenden modernen Autos befreit; stattdessen wurden entlang der Straße einige gezielt ausgewählte (d. h. von Bauart und Farbe her zum Look des Films passende) Oldtimer plaziert. Es wurden einige Statisten mit eigens gefertigter, passender Kleidung und Frisur, am Gehsteig auf- und abgeschickt, um das Straßenbild zu beleben.
Und all der Aufwand für ein paar Sekunden Establishing-Shot - und das in Deutschland bei sehr begrenztem Budget.
Natürlich wurde die fertige Szene dann auch noch digital bearbeitet und farblich an den Rest des Films angeglichen, aber ohne die Vorbereitung der Szene wäre das wirkungslos gewesen.

Ja, die Amerikaner treiben teils noch mehr Aufwand - auch wenn CSI mit dem extremen Style auch unter den Ami-Serien eine Ausnahme ist. Es gibt auch recht billig gemachte Ami-Filme und -serien.

Eine Menge Serien schauen für uns nur deshalb so interessant aus, weil uns Baustil, Autos usw. nicht so geläufig sind. Schaut man sich alte Serien wie "The Fall Guy" (Ein Colt für alle Fälle) an und vergleicht das mit dem Aussehen echter Straßen in der Umgebung von Los Angeles, wird klar, daß da nicht allzu viel Mühe in die Aufbereitung der Drehorte investiert wurde. Es schaut da wirklich so aus (oder sah in den 80ern so aus, als die Serie gedreht wurde); nur wir in Mitteleuropa empfinden es als exotisch.
Ich bin sicher, daß umgekehrt Amerikaner die Deutschland-Szenen in "Borne" viel interessanter finden als wir, denn für uns sind solche Straßen Alltag. Man muß ja nur mal fragen, was Touristen in Deutschland alles an Details auffällt, die wir aus Gewohnheit noch nicht mal mehr bewußt wahrnehmen.

Space



Space


Antwort von Tuffy:

Ich bin sicher, daß umgekehrt Amerikaner die Deutschland-Szenen in "Borne" viel interessanter finden als wir, denn für uns sind solche Straßen Alltag. Man muß ja nur mal fragen, was Touristen in Deutschland alles an Details auffällt, die wir aus Gewohnheit noch nicht mal mehr bewußt wahrnehmen. Oft sieht man etwas hundert mal,
bevor man merkt, wie uninteressant es ist.

Henri Matisse

;-)

Ist aber unterschätzt. Viele wollen ihren Gegebenheiten (den Wald hinterm Haus, den Strand oder ihre Insellage) nicht nutzen, weil sie es lahm finden und jeder dort zur Genüge kennt, auf die würde es billig wirken.
Für den geneigten Großstädter hingegen ist es eine Kulisse, die er gerne hätte, der sich auch nicht wundert, wenn man das benutzt, was man hat.
Ein wenig abgedriftet - aber hey, ich dachte, es ist interessant :-)

Schöne Grüße

Space


Antwort von msfilms.ch:

jep, das wichtigste ist die tiefenschärfe... da solltest du dir ein 35mm adapter anschaffen oder selber bauen.
danach kommt der farbliche eindruck, kann mann aber auch einfach in der postproduction machen. und wie schon hier gepostet das licht...
gruss

Space


Antwort von Lutz Dieckmann:

Hi,

mir ist noch etwas eingefallen, was den Filmlook ausmacht. Seit 3 Jahren drehe ich 720/25p. Das hat auch damit zu tun. Bekannterweise "ruckelt" ja das Bild bei 25p im Gegensatz zu 50i. Um das Ruckeln zu vermeiden, dreht man anders. Sanftere abgestimmte Schwenks, Zooms usw. Eben wie mit einer Filmkamera.
Stellt man die Kamera auf 50p sieht es wieder aus wie bei Video. Ich liebe das 25p Format, auch wenn ich andere Formate zur Verfügung habe. Gepaart mit den anderen Dingen ergibt es eben doch mehr den Filmlook. Wer mit einem 35mm Adapter umgehen kann, umso besser.

Viele Grüße

Lutz

Space


Antwort von shipoffools:

jep, das wichtigste ist die tiefenschärfe... da solltest du dir ein 35mm adapter anschaffen ... Was du meinst ist wohl ehr "Schärfentiefe", das ist nämlich ein Unterschied:
http://de.wikipedia.org/wiki/Sch%C3%A4rfentiefe

Space


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