Frage von Hartmut:Salü zusammen,
ich drehe seit Super8-Zeiten gelegentlich kleine Spielfilme und habe nun (da die Kids etwas größer sind) ein ziemlich ehrgeiziges Projekt am laufen, das auch viel digitale Nachbearbeitung fordert.
Ich filme seit drei Jahren mit einer Panasonic NV-DS15 (mit freigeschaltetem DVin) und habe damit auch BlueScreen-Tests gemacht, die in der digitalen Nachbearbeitung sehr gute Ergebnisse lieferten.
Nun sind ein paar Fragen aufgetaucht, die auch nach dem Lesen vieler Beiträge in diesem und anderen Foren für mich nicht wirklich beantwortet sind. Vielleicht kann mir ja jemand Tips dazu geben:
1.
Wann ist ein DV-Video wirklich sendereif ?
Ich weiß, darüber wurde schon viel diskutiert. Ich weiß um Möglichkeiten zur Anpassung des Farbraums (Pallimiter), höre aber andererseits, dass für die Sendereife 3CCD mal unbedingt nötig, mal nicht erforderlich ist. Ein von mir gedrehter Spielfilm war schonmal von einem Sender ausgestrahlt worden. Ich hatte denen lediglich das DV-Tape geschickt und die haben den Film dann gesendet. Die Qualität war einwandfrei (in Bild und Ton), obwohl mit der günstigen DS15 gedreht worden war....
2.
Es gibt immer viele Tests zu aktuellen Kameras und die Bestenliste von videoaktiv reicht auch eine gewisse Zeit zurück, aber meine DS15 taucht da verständlicherweise nicht mehr drin auf. Der Testbericht von damals hatte allerdings noch andere Bewertungskriterien.
Kurzum: wie kann man herausfinden, wie sich z.B. meine DS15 im Verhältnis zur GS400, mit der ich liebäugel verhält ?
Es läuft also auf die Frage hinaus:
Wieviel "sendefähiger" wäre ich mit einer 3CCD-Kamera wie z.B. der Panasonic GS400 im Verhältnis zur DS15 ?
Oder anders ausgedrückt: Kann ich mit der DS15 auch einen aufwendigeren Film drehen, wenn Licht, manuelle Bedienung etc. sorgsam genutzt werden ?
Bin gespannt auf Eure Einschätzung.
Gruß
Hartmut
Antwort von Stefan:
Wenn Du als Einziger Liveaufnahmen von der Landung der Marsianer hast, ist es egal, worauf Du gedreht hast.
Mein Vorschlag:
Drehe ein kurzes Muster und sprich mit dem (den) Sender(n) Deiner Wahl, ob die solches Material annehmen würden. Und eine Vorfinanzierung/Miete der Technik ggf. über den Sender kommt nicht in Frage?
Viel Glück
Der dicke Stefan
Antwort von tobi:
hallo,
ich habe eine normale sony dcr-pc6e. mittlerweile haben wir einige projekte (in der würste gobi) verwirklicht. Die filme liefen u.a. hier im kino und im tv.
die sendefähigkeit hat letztenendes nichts mit licht, schatten, u.s.w. zu tun. Es soll leute geben, die studieren in ludwigsburg jahrelang und haben aber kein auge dafür.
Antwort von Wolfgang:
Wenn man einen professionell gedrehten Spielfilm mit einem Hobbyspielfilm vergleicht, dann besteht der gravierende Unterschied normalerweise nicht in einer viel schlechteren Bildqualität, sondern in Kameraführung, Ton, Ausleuchtung, Schnitt usw.. Wichtig ist natürlich schon, dass ein korrekter Weißabgleich gemacht wurde und dass das Bild richtig belichtet und scharf ist. Das geht aber normalerweise bei nem 1CCD Camcorder schon.
Antwort von wolfgang:
Üblicherweise grenzen derartige Filter den vollen Helligkeitsumfang von 0-255 auf 16-235 ein - so machte es etwa auch Vegas.
Antwort von Matthias:
: Trotzdem noch eine Frage: Du hattest von dem Filter "Sendefähige Farben"
: geschrieben, dann aber gesagt, dass das Pinnacle-Produkt noch mehr Möglichkeiten
: dazu bietet. Nun frage ich mich natürlich ganz naiv, inwiefern es da mehrere
: Möglichkeiten geben kann. Wird nicht mit so einem Filter einfach nur der Farbraum
: von RGB auf den Farbraum von TV umgerechnet ? Oder gibt es da tatsächlich auch
: Qualitätsunterschiede ?
Der Farbeditor in Edition kann um einiges feiner getunt werden. Du kannst dir verschiedene Diagnose-Displays anzeigen lassen etc. Der Filter in Premiere beschneidet pauschal alle Farbwerte, ohne das man viel justieren kann. Allerdings ist das justieren auch schon eine Wissenschaft für sich...
Matthias
Antwort von Hartmut:
Hi an alle,
danke für Euer Feedback.
-BEI- Matthias:
Ich denke, du hast den Nagel auf den Kopf getroffen. Im Grunde reizt es mich sogar besonders, den Beweis anzutreten, dass ein guter vielleicht sogar fürs Fernsehen "begehrenswerter" Film auch auf einer älteren 1Chip-DV-Cam gedreht werden kann, weil es eben doch viel mehr auf Ausleuchtung, Dramaturgie, Bildsprache etc. ankommt, solange die Grundvoraussetzungen (Manuelle Schärfe, Blende, etc., gute Auflösung) gegeben sind.
Trotzdem noch eine Frage:
Du hattest von dem Filter "Sendefähige Farben" geschrieben, dann aber gesagt, dass das Pinnacle-Produkt noch mehr Möglichkeiten dazu bietet. Nun frage ich mich natürlich ganz naiv, inwiefern es da mehrere Möglichkeiten geben kann. Wird nicht mit so einem Filter einfach nur der Farbraum von RGB auf den Farbraum von TV umgerechnet ? Oder gibt es da tatsächlich auch Qualitätsunterschiede ?
Gruß
Hartmut
Antwort von Matthias:
: Ich plane auch (wieder) ein Projekt und mir fällt dazu folgendes ein: Wenn man mit
: einem Streifen ins Fernsehn kommen will, muß man SEHR professionell arbeiten, da die
: Anstalten massenhaft gutes Material bekommen. Bei dem zeitlichen und personellen
: Aufwand, den allein 1 "richtig" gedrehte Spielszene verschlingt, spielen
: die Anschaffungskostenn für eine 3-Chip (wie VX2000) wirklich keine Rolle mehr ...
Was soll denn sendereif eigentlich bedeuten? Jede DV-Kamera kann "sendereifes" Material liefern, entscheidend ist die Ausgabe auf dem Masterband. Hier ist nämlich entscheidend, dass die Vektorscope im Sender nicht Amok laufen und Farbsignale jenseits jeder Norm finden. In Adobe Premiere z.B. findest du einen Videofilter "sendefähige Farben"; mit diesem Filter beschneidest du die Farbdynamik des Video. Pinnacle Edition hat u.a. hier noch weitere Möglichkeiten den Farbraum zu begrenzen.
Was nun die "gefühlte" Bildqualität angeht, so verweise ich mal auf die Filme der dänischen Dogma-Reihe, die teilweise auf einfachen DV-Kameras (ohne Stativ) gedreht wurden (wenn auch evtl.3CCD-Cams). Diese Filme wurden dann auf 35mm getransfert und liefen im Kino und im TV (wenn auch nur auf ARTE).
Also: Liefer einen guten Schnitt, eine gute Story, gute Schauspieler, eine angemessene Länge und sendekonforme Farben, dann wird alles gut!, auch mit wenig Euro.
Matthias
Antwort von tanuchin:
Ich plane auch (wieder) ein Projekt und mir fällt dazu folgendes ein:
Wenn man mit einem Streifen ins Fernsehn kommen will, muß man SEHR professionell arbeiten, da die Anstalten massenhaft gutes Material bekommen. Bei dem zeitlichen und personellen Aufwand, den allein 1 "richtig" gedrehte Spielszene verschlingt, spielen die Anschaffungskostenn für eine 3-Chip (wie VX2000) wirklich keine Rolle mehr ...